Essen. Rot-Weiss Essen hat das erste Testspiel vor heimischer Kulisse gegen Borussia Mönchengladbach 2:4 verloren. Es war dennoch ein guter Auftritt.

Rot-Weiss Essen feierte eine gelungene Heimpremiere, auch wenn der Drittliga-Aufsteiger im Test gegen den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach mit 2:4 (1:3) unterlag. Eine Halbzeit bekamen die Zuschauer an der Hafenstraße eine packende, intensive Partie zu sehen mit Torchancen auf beiden Seiten. RWE hielt prächtig dagegen, doch am Ende setzte sich auch die Abgezocktheit der Gäste durch.  

Heimpremiere Spielzeit 2022/23. Der frisch installierte rot-weiße Schriftzug an der Stadionwand strahlte schon von Weitem: „Stadion an der Hafenstraße“. Willkommen. Und dass die Aufstiegseuphorie der Rot-Weissen nach wie vor lebt, war nicht zu übersehen. Das Stadion war voll, 9400 Zuschauer bei einem Testspiel, das ist überragend für einen Drittligisten – selbst wenn der Gegner ein Erstligist ist. Und dass der Gast sein erstes Testspiel in der Vorbereitung in Essen absolvierte, war ebenfalls unverkennbar, denn der Gästeblock war ebenfalls sehr ordentlich gefüllt.

Von Beginn an ging es auf dem Rasen gut zur Sache

Der Ausflug sollte sich lohnen. Es ging von Beginn ordentlich zur Sache, es entwickelte sich ein Spiel, das den Zwei-Klassen-Unterschied vergessen ließ. Frisch und forsch suchten beide Teams den Weg nach vorn, erspielten sich eine Menge Chancen und boten beste Unterhaltung.

RWE-Trainer Christoph Dabrowski schickte eine Startelf aufs Feld, die nominell auch für die Dritte Liga taugen würde. Bis auf vielleicht Thomas Eisfeld (verletzt) und Torjäger Simon Engelmann (Bank), die fehlten. Und gleiches galt für Gladbach.

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Die Borussen besaßen die erste Chance, als Alassane Plea mit dem Kopf verpasste (4.). Als „Isi“ Young einen zu kurzen Abstoß von Torhüter Tobias Sippel eroberte, legte er direkt auf Neuzugang Ron Berlinski, der aber ausrutschte und im Fallen den Ball neben das Tor setzte (8.). Gleiches Missgeschick passierte seinem Kapitän Daniel Heber vor dem eigenen Fünfmeterraum, Marcus Thuram bedankte sich und schob ein zum 1:0 (11.). Zwei Minuten später verpasste Fraulo knapp.

Gladbach wirkte ballsicher, technisch versiert sowieso, doch RWE presste, hielt tapfer dagegen. Nach einem feinen Doppelpass mit Cedric Harenbrock scheitere Young freistehend an Torhüter Sippel (16.).

Der Bundesligist musste ordentlich malochen, zeigte sich aber unbeeindruckt und clever. Nach einem präzisen Pass in die Schnittstelle der Essener Deckung kam Torhüter Jakob Golz zu spät gegen Thuram: Elfmeter. Plea verwandelte kühl zum 0:2 (23.).

Harenbrock gelang postwendend die Antwort

Doch Rot-Weiss antwortete prompt und eindrucksvoll. Berlinski legte ab auf Harenbrock, der aus 20 Metern sehenswert zum 1:2 (25.) traf. Neuzugang Björn Rother verpasste den Ausgleich nach guter Vorarbeit von Aurel Loubongo (30.). Rot-Weiss machte Dampf, drückte. Harenbrock scheiterte an der Hand von Sippel (34.).  

RWE hätte angesichts der Chancen und des hohen Engagements den Ausgleich verdient gehabt, doch die ausgebufften Profis aus der 1.Liga nutzten die nächste Möglichkeit. Nach einer Flanke erstarrte die gesamte Essener Deckung, Thuram sprintete in den Ball und köpfte völlig frei das 3:1 (41.).

Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie

Zur Pause der obligatorische Komplettwechsel auf beiden Seiten, wobei die Gladbacher eher zur No-Name-Truppe wurden. RWE hatte noch eine Menge bekannter Namen zu bieten. Zum Beispiel Simon Engelmann? Kennt man, weil er Tore macht. Nach einem Abwehrfehler verkürzte der Torjäger ruckzuck auf Vorlage von Kevin Holzweiler zum 2:3 (48.).

Ein bisschen ebbte der Sturmlauf ab, die gefährlichen Szenen wurden weniger. Aber Meiko Sponsel, der aus Köln kam, hatte einen unglücklichen Einstand, als er bei einem Abwehrversuch Torhüter Golz den Ball durch die Beine spitzelte zum 2:4 (60.).

Die Essener bemühten sich, es war nach wie vor eine Partie auf Augenhöhe. Am Ende siegte der Favorit. Aber das Ergebnis ist eh unwichtig in einem solchen Vergleich.

Rot-Weiss Essen – Bor. Mönchengladbach 2:4 (1:3)

RWE: Golz – Plechaty, Heber, Herzenbruch, Bastians – Rother, Tarnat – Loubongo, Harenbrock, Young – Berlinski.

2. Hz.: Golz – Sponsel, Alonso, Kourouma, Rüth – Tarnat, Dürholtz – Holzweiler (70. Kesim), Krasniqi, Kefkir – Engelmann.

Gladbach: Sippel – Herrman, Friedrich, Beyer - Kramer, Neuhaus - Stindl, Fraulo, Netz, Plea -Thuram.

2. Hz.: Nicolas – Walde, Lofolomo, Gaal, Kemper – Reitz, Asallari, Lockl, Quizera – Noß, Skraback (84. Meuer).

Schiedsrichter: Ulankiewicz.

Tore: 0:1 Thuram (11.), 0:2 Plea (FE, 24.), 1:2 Harenbrock (25.), 1:3 Thuram (41.), 2:3 Engelmann (49.), 2:4 Sponsel (ET, 60.).

Zuschauer: 9390.

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