Sotschi. Die Splitter des Tages von den Olympischen Winterspielen in Sotschi:
GUTES OMEN? Felix Neureuther kann sich beim Kampf um eine Olympia-Medaille zunächst auf einen für ihn guten Kurs freuen, muss sich aber auch auf eine Denksportaufgabe gefasst machen. Der deutsche Techniktrainer Albert Doppelhofer wird den ersten Lauf des olympischen Spezial-Slaloms am Samstag setzen. Neureuther hat dadurch ebenso einen taktischen Vorteil wie Fritz Dopfer, da die Trainer gewöhnlich den Kurs den Stärken ihrer Fahrer anpassen. Der zweite Durchgang allerdings könnte erneut für Gesprächsstoff sorgen: Ante Kostelic, Vater und Trainer von Kroatiens Ex-Weltmeister Ivica Kostelic, wird die Tore setzen.
BEGEISTERT: Die Leistung ihrer Landsfrauen im Eishockey-Finale haben Kanadas Puck-Stars schwer beeindruckt. "Es war schwierig, schlafen zu gehen. Das war ein großartiger Job", lobte Angreifer Matt Duchene. Die Kanadierinnen hatte bis kurz vor Schluss mit 0:2 zurückgelegen und doch noch den Ausgleich geschafft. In der Verlängerung gelang ihnen das Siegtor, mit dem sie zum vierten Mal Olympia-Gold gewannen. "Es ist bemerkenswert, wie sie sich nicht vom Weg haben abbringen lassen und weiter gemacht haben", sagte Stürmer Corey Perry. "Es ist nicht vorbei, bis die Schlusssirene erklingt." Kanadas Männer mussten am Freitag noch gegen die USA antreten - allerdings erst im Halbfinale.
SCHWER BESCHÄFTIGT: Eben noch Olympia, jetzt Liga-Alltag - Torhüterin Florence Schelling hatte nur wenig Zeit, um ihre Bronzemedaille mit den Schweizer Eishockey-Frauen zu feiern. Schon am Freitag stand der Rückflug auf dem Plan, am Abend war für die wertvollste Spielerin (MVP) des olympischen Eishockey-Turniers ein Training mit dem 1.-Liga-Männern von Bülach angesagt. In der Gruppe 1 der höchsten Schweizer Amateurliga beginnen am Samstag die Playoff-Viertelfinals. Die 24-Jährige spielte seit einem halben Jahr bei den Männern mit, um sich besser auf Sotschi vorzubereiten.
ABSAGE: Der Altenberger Biathlon-Trainer Klaus Siebert hat das Angebot des ZDF abgelehnt, am Samstagabend im gläsernen Studio in Sotschi mit seiner weißrussischen Musterschülerin Darja Domratschewa aufzutreten. "Ich muss auf meine Gesundheit achten, meinen Körper auf Standby schalten, um mich nicht noch weiter in Probleme zu bringen", begründete der knapp 59 Jahre alt Sachse seine Absage. Siebert kämpft seit Jahren gegen eine Krebserkrankung. Ob Domratschewa kommt, wusste er nicht. "Solche Sachen entscheidet sie selbst." Die 27-Jährige hatte dreimal Einzel-Gold in Sotschi gewonnen.