Krasnaja Poljana. Katzenjammer bei Russlands Rodlern: Mit zwei Silbermedaillen durch Albert Demtschenko und die Team-Staffel haben die Olympia-Gastgeber auf der Bahn im Bob- und Rodelzentrum Sanki ihre hochgesteckten Ziele nicht erreicht.
"Der zweite Platz mit der Staffel war zwar Schadensbegrenzung, die Stimmung ist aber trotzdem am Boden. Aus den sehr guten Möglichkeiten haben wir zu wenig gemacht", sagte der frühere deutsche Athletik-Trainer Martin Hillebrand, der seit drei Jahren für das russische Team arbeitet.
Die Russen hatten sich 2011 vom deutschen Trainer Bernd Hahn getrennt und ein internationales Betreuerteam zusammengestellt. Als Teamchef war der Liechtensteiner Wolfgang Schädler verpflichtet worden. Im Vorfeld der Winterspiele hatten die Russen viele Wochen auf der Bahn im Kaukasus trainiert und die Übersee-Weltcups in Whistler und Park City ausgelassen. Ihre viel bessere Bahnkenntnis konnten die Russen aber nicht ausspielen. "In der Mannschaft wurde auch zu viel auf Demtschenko ausgerichtet", stellte Hillebrand fest.
Der Vertrag des Berchtesgadeners läuft noch ein Jahr. "Ob es aber nach Olympia ohne Gold einen Schnitt und personellen Neuanfang gibt, wird man in den kommenden Wochen erfahren", meinte Hillebrand.