Essen. Die TV-Zuschauer durften bei Olympia einige gute Reportagen erleben. Ann-Kathrin Rose und Carsten Sostmeier sind besonders positive Beispiele.

Und wieder geht es hinein ins wilde Wasser. Zum Glück ist Ann-Kathrin Rose auch dabei. Die ARD-Reporterin führt die Olympia-Fans vor dem Bildschirm so mitreißend durch den Wildwasserkanal wie die Athletinnen und Athleten sich von Tor zu Tor stürzen. Man muss rein gar nichts über diesen Sport gewusst haben – dank Ann-Kathrin Rose erfährt man genug, um beim Kanuslalom mitzufiebern. Sie erzählt die sportlichen Geschichten mit großem Gespür für menschliche Zwischentöne und weicht ihnen im Rennen nicht von der Seite. Mit der richtigen Mischung aus Information und Emotion zieht sie ihre Zuschauerinnen und Zuschauer immer weiter in den wilden Strudel der Faszination Kanuslalom hinein. So macht Olympia Spaß.

Die Reporterkunst bei Olympischen Spielen ist es, den Sport auch einem Nicht-Fachpublikum zu vermitteln. Bei diesen Spielen gelingt das bisher sehr gut. Jeder Reporter hat dabei seinen eigenen Stil. Die einen kommen über die Emotion, die anderen über ihre Innensicht, die sie selbst einst als Athleten sammeln konnten.

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Und dann gibt es Carsten Sostmeier.

Der ARD-Reporter kommentiert den Reitsport nicht nur, er gibt sich ihm hin. Er macht aus jedem Ritt einen Lyrikband. Mal beschreibt er „ein großartiges Zeremoniell an Piaffen und Passagen“, dann stellt er fest: „Ach, Sie merken schon: Die Emotionen galoppieren gerade durch meinen Körper!“ Sein Säuseln. Seine Märchenerzählerstimme. Es ist pure Meditation, die einen weit, weit hinaus trägt, wenn er während der Dressur Sätze sagt wie: „Wenn wir Bella Rose so in ihrem Wechselspiel von Piaffe und Passage betrachten, wirkt es so tänzerisch leicht wie das Lichtspiel einer Kerze, welches sich in seiner sanften Brise elegant hin und her bewegt. So das Antlitz, das Erscheinungsbild dieser zauberhaften Stute.“

Den deutschen Olympiasiegerinnen attestierte er zuletzt: „Das ist die hohe Kunst der Reiterei.“ Ähnliches lässt sich auch über Carsten Sostmeier sagen.