Rio de Janeiro. Über 100 Meter drei Olympiasiege in Folge – das ist einmalig. Hier verraten wir zehn Dinge, die den Jamaikaner Usain Bolt erklären sollen.

Usain Bolt reicht es schon lange nicht mehr, dass er als König der Leichtathletik gilt. Kaum hatte er bei Olympia zum dritten Mal in Serie das Sprintfinale über 100 Meter gewonnen, beschrieb der Jamaikaner seinen letzten Lebensweg. „Irgendjemand hat gesagt, ich könne unsterblich werden“, sagte der 29-Jährige. „Noch zwei weitere Medaillen über 200 Meter und in der Staffel – und ich unterschreibe das: unsterblich!“ Bolt hatte mit 9,81 Sekunden seinen US-Rivalen Justin Gatlin (9,89) und den Kanadier Andre De Grasse (9,91) besiegt. Dienstag geht die Bolt-Show weiter: Vorläufe über 200 Meter (16.50 Uhr deutscher Zeit). Wir verraten zehn Dinge, die man über den Superstar vermutlich noch nicht weiß.

Sein Freund, der Dopingsünder

Bolt spricht seinen Konkurrenten Justin Gatlin (34) mit „old man“ an – alter Mann. Im Gegenzug nennt Gatlin ihn „middle-aged man”, was mittelalter Mann heißt. Sein Spitzname in seiner Heimat ist „Ugo”. Das Duell zwischen Bolt und dem zweimal wegen Dopings gesperrten Gatlin wird gern als der Kampf Gut gegen Böse verkauft. Doch die beiden verstehen sich sehr gut. Und dass Gatlin in Rio mit Pfiffen empfangen wurde, gefiel Bolt gar nicht. „Ich bin ziemlich schockiert, ich habe so etwas das erste Mal erlebt“, sagte Bolt.

Mütterbeziehung

Auch die Mütter der Kontrahenten haben ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut. Jennifer Bolt und Jeannette Gatlin haben sich bei der WM 2015 kennen gelernt. Seitdem telefonieren sie regelmäßig miteinander und treffen sich gelegentlich zum Essen.

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Antrittsgage von 300 000 Euro

Wer sein Meeting mit Usain Bolt schmücken will, um so die Aufmerksamkeit der Medien zu erhaschen und die Zuschauer ins Stadion zu locken, muss als Antrittsgage 300 000 Dollar zahlen. Damit ist Bolt die Nummer eins. Kein anderer erhält eine sechsstellige Gage. Und wer nach dem Gold von Rio, dem wahrscheinlich noch die Olympiasiege über 200 Meter und in der Staffel folgen, Blitz-Bolt verpflichten will, muss einen Bonus entrichten.

Höchstgeschwindigkeit 44 km/h

Die Höchstgeschwindigkeit für Bolt wurde bei dessen 100-Meter-Weltrekord (9,58 Sekunden) bei der WM 2009 in Berlin mit 44,72 km/h gemessen. Den Top-Speed erreichte er zwischen 60 und 80 Meter. Schrittlänge 2,77 Meter bei 4,49 Schritten pro Sekunde. In Rio kam Bolt nur auf 9,81 Sekunden. „Die Pause zwischen dem Halbfinale und dem Endlauf war etwas zu kurz“, begründete Bolt seine schwächere Zeit.

Sponsor für die Heimat

In seiner Heimatstadt Trelawny laufen alle Kinder in Sportkleidung seines Sponsors. Das hat sich Bolt so in seinen Ausrüster-Vertrag schreiben lassen.

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Seine Kindheit

Seine Mutter sagt, Bolt sei ein sehr unruhiges Kind gewesen. Schon als Säugling habe er versucht, auf die Beine zu kommen. Da habe sie sich gefragt: Was für eine Art von Kind ist das denn? Die Antwort: Der schnellste Mann der Welt und der größte Entertainer, den die Leichtathletik hervorgebracht hat.

Priester machte ihm Beine

Zum Laufen ist Bolt durch eine Wette gekommen. Ein Priester der Kirche in Trelawny hatte mitbekommen, dass Usain gegen einen Freund um die Wette lief. Das Essen gewann Usain. Und der Priester flüsterte ihm ins Ohr: „Du kannst jeden schlagen.” Ein Priester mit prophetischen Gaben.

Restaurantbesitzer

Obwohl Bolt selbst gern auch mal Junkfood genießt, ist er Besitzer eines Restaurants in Kingston. Auf einer Fläche von 7000 Quadratmetern kann man nicht nur gut essen, sondern auch auf 45 Flachbildschirmen Sport sehen.

Sein Arzt ist der Bayern-Doc

Nicht nur zu seinem Leibarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt kommt Bolt regelmäßig in München. Auch das Oktoberfest hat es ihm angetan. Dem Münchner Arzt, der ihn sogar während der Fußball-EM behandelt hat, widmete Bolt sein 100-Meter-Gold von Rio: „Diese Medaille hat er sich verdient. Er hat mich durch all die Jahre gebracht.”

Vertrauen

Was wir alle nicht wissen: Ist Bolt sauber? Diese Frage kann nur der schnellste Mann der Welt selbst beantworten. Es bleibt eine Glaubenssache.