Duisburg. Der Ex-Präsident des MSV hat offenbar die Winterneuzugänge finanziert und nennt den Absturz in die Regionalliga „kaum zu ertragen“.
Der ehemalige MSV-Präsident Walter Hellmich hält sich zurück. Angesprochen auf sein aktuelles Engagement beim Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg sagt der Unternehmer: „Ich habe das nicht veröffentlicht, und ich habe auch keine Lust, vorzupreschen.“ Am Mittwoch wurde öffentlich bekannt, dass der 80-Jährige offenbar bei der Finanzierung der Neuzugänge im Winter tüchtig geholfen hat. Ob als Spende oder Darlehen, und ob das Geld an Bedingungen geknüpft ist, bleibt derzeit offen.
Auch interessant

Walter Hellmich dementiert sein neues Engagement nicht, will es aber auch nicht ausdrücklich bestätigen. Es gehe ihm um die richtige Reihenfolge, stellt er im Gespräch mit der Redaktion klar. Erst müsse sich der MSV äußern, dann werde er gern mehr sagen. Von MSV-Geschäftsführer Michael Preetz gab es derweil am Donnerstag weiterhin keine Stellungnahme zu dem Thema. Das heißt zugleich: Die Führung des Spitzenreiters in der 4. Liga widersprach der Nachricht vom Mittwoch nicht.
Hellmich selbst ließ durchblicken, dass er wieder mehr für „seinen Verein“ tut. Auf die Frage, ob er erneut etwas für den MSV mache, antwortete er entschieden: „Was heißt wieder? Ich habe immer etwas für den MSV getan. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass mein Herz für den MSV schlägt.“ Er habe in unterschiedlichen Bereichen geholfen. Gleichwohl ist der Einsatz für das Profiteam nach dem Lizenzentzug 2013 neu. Jedenfalls fast: Im Winter 2023/24 soll Hellmich 500.000 Euro angeboten haben, um den Drittliga-Abstieg zu vermeiden. Das war aus verlässlicher Quelle zu erfahren.
„Ich war achteinhalb Jahre in der Verantwortung beim MSV. Da tut es weh, zu sehen, was inzwischen passiert ist.“
Walter Hellmich sagt zur aktuellen Lage: „Ich war achteinhalb Jahre in der Verantwortung beim MSV. Da tut es weh, zu sehen, was inzwischen passiert ist.“ Hellmich hatte den Verein von 2002 bis 2010 geführt und es zweimal bis in die Bundesliga geschafft. Das sei eine Erfolgsgeschichte, die kaum zu toppen sei, bekräftigt der Ex-Präsident. Allerdings stiegen die Zebras beide Male postwendend wieder in die 2. Liga ab. Er fügt hinzu: „Wie der MSV heute dasteht, das ist kaum zu ertragen.“ Dabei lässt er durchscheinen, dass er den Schmerz aktiv lindern will. Ins Detail gehen will der Mann aus Dinslaken jedoch nicht. Das sei Sache der Zebras.
MSV-Fans diskutieren kontrovers
In Fankreisen wird das Hellmich-Comeback kontrovers diskutiert. Die Reaktionen reichen von offener Ablehnung bis zur Einschätzung, dass man es nach all der Zeit auch mal gut sein lassen müsse. Im MSV-Portal schlugen die Wogen schon kurz nach der Veröffentlichung des Artikels dieser Redaktion hoch. Auch in den sozialen Medien wird eifrig diskutiert. Einige Fans machen Hellmich für den Lizenzentzug 2013 verantwortlich. Der ehemalige Präsident widerspricht vehement: „Das ist damals falsch dargestellt worden.“ Einige Anhänger wollen ihre Bewertung der Angelegenheit davon abhängig machen, ob Walter Hellmich Bedingungen an sein neues Engagement geknüpft hat.
Zudem diskutieren die Fans die Frage, welche Einflussnahme Walter Hellmich als 80-Jähriger beim MSV überhaupt noch nehmen möchte. Allerdings: In dieser Altersklasse treten Männer auch noch als US-Präsident an.