Duisburg. Die Erfolgsquote von Gerrit Wegkamp und Malek Fakhro liegt bei den Zebras hinter den Erwartungen der Anhänger zurück.
Die Situation war nicht sehr übersichtlich. Irgendwie fiel der Ball im Getümmel Malek Fakhro vor die Füße. Dann war die Kugel irgendwie über die Linie gelümmelt. Es war das 3:0 des Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg bei der klassentieferen SSVg Velbert. Es war ein Abendspiel im Niederrheinpokal. Ein Achtelfinal-Kick, eine Pflichtübung. Die Partie war da schon praktisch entschieden, denn Franko Uzelac und Patrick Sussek hatten die wichtigen Tore zur 2:0-Führung erzielt. Fakhro legte in der 82. Minute die kandierte Kirsche auf die Torte.
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Was einem an dem kalten Abend das Herz wärmte, war, wie sehr sich Malek Fakhro über seinen Erfolg freute. Das Tor war nicht besonders schön, aber es war seins und hatte damit Seltenheitswert. Für den 1. FC Bocholt hatte Fakhro in der vergangenen Saison 15 Tore erzielt und war zweitbester Schütze der Liga. Bis zum zehnten Spieltag im Vorjahr hatte er bereits acht Treffer gemacht.
MSV Duisburg: Fakhro traf in der Liga nur einmal
Sein Wechsel mit Trainer Dietmar Hirsch vom Hünting nach Meiderich machte Schlagzeilen. Es folgten keine weiteren. Zum Zwischenerfolg der Zebras in der vierten Klasse konnte der gebürtige Essener bislang lediglich einen Liga-Treffer beisteuern: Es war das 2:0 gegen Eintracht Hohkeppel. Damals war noch Sommer. Das Tor in Velbert war erst sein zweites Erfolgserlebnis, selbst wenn man den Landespokal hinzurechnet. Da gelangen den Meiderichern in drei Partien immerhin satte 17 Tore.
Der 26-jährige Malek Fakhro ist nicht der einzige Torhungrige, der derzeit auf Diät lebt. Gerrit Wegkamp, ebenfalls von Beruf Mittelstürmer und Vollstrecker, kommt im Saisonverlauf ebenfalls erst auf zwei Tore. Über beide Wettbewerbe gerechnet haben die Zebras 37 Tore geschossen. Die beiden vor der Saison hoch gehandelten Torjäger erzielten davon vier. Zum Vergleich: Allein in den zehn Ligaspielen hat Mittelfeldmann Jakob Bookjans fünf Tore erzielt.
„Ich bewerte meine Stürmer und meine Offensivspieler nicht nach Toren. Ich erwarte, dass wir speziell gegen den Ball gut arbeiten und kompakt stehen.“
Noch in der Vorbereitung fürchtete man ein Luxusproblem: Zwei Toptorjäger im Team – wird da nicht einer frustriert sein, weil er zu wenig zum Einsatz kommt? Inzwischen haben Wegkamp (547) und Fakhro (468) ihre Spielminuten – nur das mit den Toptorjägern erwies sich bislang als relativ. Trainer Dietmar Hirsch reagiert entspannt darauf, dass seine Spitzen vergleichsweise stumpf sind. Wer die Tore erziele, sei ihm relativ egal. „Ich bewerte meine Stürmer und meine Offensivspieler nicht nach Toren. Ich erwarte, dass wir speziell gegen den Ball gut arbeiten und kompakt stehen“, so Hirsch.
Alle anderen in einem Stadion messen dagegen Angreifer durchaus an ihren Treffern. Hirsch fügte deshalb hinzu: „Alle Stürmer haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie eine gute Torquote haben, und sie werden auch wieder ihre Tore machen.“
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Gerade Gerrit Wegkamp kann da Gelassenheit an den Tag legen. In der Saison 2022/23, als er Preußen Münster mit 22 Toren in die Dritte Liga schoss, hatte der 31-Jährige bis zum elften Spieltag ebenfalls erst zwei Buden gemacht. Danach traf der Angreifer ausgesprochen verlässlich: 20 Mal in 23 Spielen. Die Serie begann mit einem Heimspieltor am 22. Oktober 2022 zum 2:0 gegen den 1. FC Düren. Eben jene Dürener kommen nun am 19. Oktober 2024, ebenfalls am elften Ligaspieltag, zum MSV. Wenn das kein gutes Omen ist!
Gerrit Wegkamp hat jedenfalls seinen Humor nicht verloren. Wenig wird ihm mundgerecht serviert. Das wäre ein prima Alibi. Aber der Angreifer sagt mit einem Lächeln: „Vielleicht stehe ich ja auch falsch.“ In jedem Fall ist keiner der beiden Topstürmer ein Chancentod. Das Spiel des MSV bietet ihnen wenig Gelegenheiten, um zu vollstrecken.
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Und wenn es dann klappt, dann ist der Schiedsrichter dagegen. Wie beim vermeintlichen 3:2 von Malek Fakhro gegen die Zweite von Fortuna Düsseldorf. Da hatte der Linienrichter eine Abseitsposition gesehen. Dass es sich um eine Einzelmeinung handelte, tröstet den Nicht-Siegtorschützen wenig.
Was aber tröstet: Als Jonas Michelbrink das 2:1 in der Nachspielzeit gegen Rödinghausen schoss, freuten sich Wegkamp und Fakhro wie verrückt mit dem Torschützen. Von Futterneid keine Spur.
Bitter zurück im Training
Das Heimspiel am kommenden Samstag um 14 Uhr gegen den 1. FC Düren kann der MSV mit nahezu voller Kapelle angehen. Beim Trainingsstart am Dienstag fehlten Trainer Dietmar Hirsch lediglich die Langzeitverletzten Jannik Zahmel und Jihad Boutakhrit. Joshua Bitter nahm dagegen wieder am Mannschaftstraining teil. Bitter war beim 3:0 im Pokal gegen die SSVg Velbert nicht im Kader. Der Abwehrspieler hatte leichte Knieprobleme und wurde deshalb geschont. Zum kommenden Heimspiel rechnen die Meidericher mit 13.000 bis 14.000 Zuschauern.