Duisburg. Dreimal gab es die Note vier für die Duisburger gegen Freiburg II, aber dafür auch mehrere Topleistungen. Der MSV in der Einzelkritik.

BVB in der Krise - MSV sieht wieder Licht

weitere Videos

    Vincent Müller: Der Torhüter parierte in der 20. Minute einen Distanzschuss von Ambros per Fußabwehr. Das sah spektakulär aus. Beim Gegentor der Gäste (44.) ließen Marvin Knoll und Tobias Fleckstein ihren Keeper im Stich. Note: 3

    136137_281_cover.jpg

    BVB in der Krise - MSV sieht wieder Licht

    fußball inside

    Joshua Bitter: Der Abwehrspezialist rückte aus der Innenverteidigung auf die rechte Seite und ersetzte den gesperrten Rolf Feltscher. Bitter bediente Sebastian Mai zum 1:0. Ganz stark. Vor dem 1:2 konnte der Verteidiger die Flanke nicht verhindern. Allerdings fehlte dort eine Absicherung zur Entlastung von Bitter. Bitter verlor zudem das Kopfballduell vor dem 3:2. Bitter verließ nach 70 Minuten verletzt den Platz. Note: 4

    MSV Duisburg und der Mann mit dem Hammer

    Tobias Fleckstein: Der Innenverteidiger kam in die Mannschaft, weil Bitter vom Trainer rechts rausgewinkt wurde. Fleckstein erledigte seinen Job solide. Allerdings stimmte beim Anschlusstor der Gäste die Abstimmung mit Knoll nicht. Note: 3

    Marvin Knoll.
    Marvin Knoll. © Jan Fromme /firo Sportphoto | Jan Fromme

    Marvin Knoll: Der Mann mit dem Hammer – zum 4:2 (70.). Sein Freistoß aus 16 Meter stellte das Tornetz vor eine ernste Zerreißprobe. Der Mann mit der Leidensmiene. In der Schlussphase schleppte sich der Innenverteidiger mit einer Hand in der Leistengegend über den Platz. Schommers konnte nicht mehr wechseln, also biss der 33-Jährige auf die Zähne. Was noch zu loben ist: Der Innenverteidiger ist inzwischen unbestrittener Abwehrchef. Knoll stand fast immer richtig, räumte meist souverän im Strafraum ab. Note: 2

    MSV Duisburg und die fünfte Gelbe Karte

    Tim Köther: Der Rechtsverteidiger scheint Baran Mogultay von diesem Posten verdrängt zu haben. Eine deutliche qualitative Verbesserung war nicht zu sehen. Freiburg versuchte viel über seine Seite und kam auch zu Flanken. Offensiv mangelte es Köther an Tempo und Präzision. Der Linksfuß stellte sich in den Dienst des Teams und wechselte nach der Verletzung von Bitter auf die weniger geliebte rechte Abwehrseite. Sah Gelb. Sah taktisch gerechtfertigt Gelb. Note: 4

    Caspar Jander: Der Mann auf der Sechs öffnete mit einem weiten Pass den Raum für Bitters Flanke zum 1:0. Jander zeigte bei einer hübschen Drehung mit Ball am Fuß sein Feingefühl. Nach dem Szenenapplaus schob er den Ball aber einem Gegner in die Beine. Jander gelang nach seinem Assistpunkt nur wenig Raumöffnendes. Im defensiven Zweikampf zu ungeschickt. Sah die fünfte Gelbe Karte. Note: 4

    MSV Duisburg und der letzte Torschuss des Jahres

    Santiago Castaneda: Der Amerikaner kehrte nach überstandener Knieprellung zurück in die Startelf. Castaneda war auf der Sechs einer der Spieler, die Freiburg häufiger in Ballbesitz kommen ließen, als es notwendig gewesen wäre. Es mangelte dem 19-Jährigen an Zweikampfhärte. Seine Spielkunst konnte er kaum zeigen. Die Aufbauarbeit führte buchstäblich über seinen Kopf hinweg mit langen Bällen auf Sebastian Mai. Castaneda ging in der 75. Minute angeschlagen vom Platz. Note: 4

    Thomas Pledl: Die Offensivkraft auf der rechten Seite muss seine Fußaufhängung neu kalibrieren. Wie schon gegen Dresden verfehlte Pledl nach einer präzisen Flanke von Kölle das Tor, wenn auch nur knapp. Pledl half der MSV-Offensive jedoch mit seinem Spielverständnis und seiner enormen Laufbereitschaft. Sein Pass machte den Weg für Robin Müller frei, der nur per Notbremse zu stoppen war. Pledl gehörte der letzte Torschuss des MSV-Jahres. Freiburgs Torhüter Sebastian Hornung wehrte ihn ab. Note: 3

    MSV Duisburg: Mai mit Herz und Verstand

    Kolja Pusch: Der Mann hinter der Spitze Sebastian Mai hatte es schwer. Die Angriffe liefen zumeist über Mai und damit an ihm vorbei. Immer wenn ein kluger Pass gefragt war, hatte Pusch keine gute Idee. Sein Qualität, Ecken und Freistöße zu schießen, war nicht gefragt. Das Genre kam kaum vor. Zudem verlor Pusch defensive Zweikämpfe. Note: 4,5

    Niklas Kölle: Der Doppelpacker und Profiteur vom Spielzug „hoch auf Mai und dann weiter“. Zweimal klappte der Trick treffsicher. Beim 2:0 vollende Kölle per Beinschuss. Beim enorm wichtigen 3:1 ließ der Mann auf der linken Offensivseite gleich drei Freiburger wie Schuljungen aussehen. Rechnet man seine Flanke auf Pledl und seine Konterläufe hinzu, kann es nur eine Note geben: Note: 1

    Sebastian Mai: Der Kapitän kehrte nach abgebrummter Gelbsperre zurück auf die Brücke und steuerte seine Mannschaft mit Herz und Verstand zu dem so wichtigen Sieg. Mai machte das erste Tor selbst, und bereitete zwei Treffer vor. Der Chef half hinten aus, als Marvin Knoll mit Leistenbeschwerden den Posten räumen musste. Mai machte zudem viele Bälle in der Offensive fest. Note: 1

    Robin Müller: kam für Kolja Pusch (56.): Müller hatte aus seinem Tor gegen Dresden Selbstbewusstsein gesogen. Hinter der Spitze nutzte er seine Freiheiten für schnelle Läufe. Gleich nach seiner Einwechslung brachte er über rechts die Zebras in Position. In der 69. Minute war er von Freiburgs Berkan Yilmaz nur per Notbremse zu stoppen. Müller sorgte für frischen Wind. Note: 2

    Baran Mogultay: kam für den verletzten Bitter (72.). Mogultay spielte wie gewohnt auf der linken Abwehrseite und machte dort keinen echten Fehler. Einmal hätte er mit einem präziseren Pass eine Konterchance eröffnen können. Das Zuspiel misslang. Note: 3,5

    Marvin Bakalorz: kam für den verletzten Castaneda (75.): Der Routinier brachte seine Zweikampfhärte ins Spiel. Beim Schlussspurt der Gäste nagelte er die Hütte mit zu. Einmal verschätzte er sich bei einem Kopfball. Da hätte es fast gebrannt. Aber wirklich nur fast. Note: 3,5