Duisburg. Baran Mogultay spielt seit der U 14 für den MSV – inzwischen schaffte er den Sprung ins Profiteam. Er berichtet von seinen Erfahrungen.
Der 19-jährige Baran Mogultay ist einer der „jungen Wilden“ – so Trainer Torsten Ziegner – im Team des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg. 26 Einsätze bekam der Linksverteidiger, der seit der U 14 bei den Zebras, spielt. Im Interview mit dieser Zeitung sagt Mogultay, dass der erste Startelf-Einsatz für ihn „ein Schock“ war.
Warum sind Sie eigentlich nicht im Urlaub?
Baran Mogultay: Ich wollte lieber Zeit mit der Familie verbringen. Deshalb bin ich hier in Duisburg geblieben. Es ist während der Saison schwer, den Kontakt zu halten, weil auch viele meiner Verwandten weit weg wohnen.
Wie fällt Ihr Blick zurück auf die Saison aus?
Wir haben als Mannschaft eine gute Saison gespielt. Für mich persönlich sehe ich das genauso. Ich war ja eigentlich noch Jugendspieler und wurde dann hochgezogen. Ich hatte am Anfang auch gar nicht damit gerechnet, dass ich so viele Einsätze bekomme. Da bin ich schon ein bisschen stolz auf mich, dass ich so viel gespielt habe. Aber ich bin auch stolz auf die Mannschaft und ich finde, dass wir stolz auf uns sein können.
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Was hat das Team ausgemacht?
Wir haben nie an uns gezweifelt. Wir haben nie gedacht, dass wir möglicherweise absteigen, sondern haben immer gesagt: Wir packen das. Das war wichtig. Wir hatten außerdem einen guten Zusammenhalt. Auch wenn wir mal schlechte Spiele hatten, dann hat niemand gemeckert. Wir haben uns eher gegenseitig aufgebaut.
Sie waren bei den ersten Spielen gar nicht im Kader, dann haben Sie beim 1:0 gegen Halle gleich von Anfang gespielt und sich als Stammspieler etabliert. Wie kam das?
Am Anfang war ich bei der U 19 und habe nur ab und zu mittrainiert. Ich habe in der ersten Pokalrunde in Mennrath 45 Minuten gespielt. Mein erstes richtiges Spiel war dann ebenfalls im Pokal gegen Oberhausen. Da war schon ein gutes Tempo drin. Ich dachte, dass ich wieder in der U 19 lande. Mir wurde dann gesagt, dass ich erst mal oben bleibe und gegen Halle spiele. Das hat mich extrem gefreut, denn ich habe damit gar nicht gerechnet. Es war ein Schock, aber auch cool.
Wie war es gegen Halle?
Das war schon ein Erlebnis für mich. Ich kannte das ja nicht, in einem großen Stadion zu spielen, und dann vor Fans. Das war ein Erlebnis.
Wie hat Sie das verändert, dass Sie auf einmal Stammspieler waren?
Bei mir hat sich wenig verändert. Die Spieler haben mich ebenfalls nicht anders behandelt. Ich habe mich immer noch als denselben Baran gesehen und das wird auch immer so bleiben, egal wo ich spiele.
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Wie würden Sie Ihren Spielstil beschreiben?
Ich mag es, mich vorne einzusetzen und als Verteidiger offensive Akzente zu setzen. Ich sorge gerne für ein bisschen Torgefahr.
Zu einem Tor oder Assistpunkt hat es in dieser Saison nicht gereicht…
(lacht) Ja, da gib es noch Luft nach oben.
Max Braune, Hamza Anhari, Caspar Jander, Julian Hettwer und Sie – das sind gleich fünf Spieler aus dem MSV-Nachwuchs im Kader. Ist man da eine eigene kleine Gruppe im Team?
Das kann ich so nicht sagen. Ich verstehe mich mit allen in der Mannschaft gut. Es gibt keinen, bei dem ich sagen würde, er soll Abstand von mir halten. Natürlich habe ich mich am Anfang vor allem mit Jule (a.d.R. Hettwer) unterhalten. Ich kannte ihn schon aus der Jugend. Wir haben schon in der U 17 zusammengespielt. Die anderen kannte ich nicht und da war ich ein bisschen schüchtern. Ich habe Jule gefragt, wie das und das so abläuft. Aber so nach zwei Wochen sind dann die älteren Spieler auf mich zugekommen und haben mit mir geredet. Sie haben mir sehr geholfen und mir gesagt: ‚Mach das doch so und so.‘
Wer hat Sie da besonders unterstützt?
Aziz Buhaddouz hat sehr, sehr oft mit mir geredet. Ansonsten, Benny Girth, Marlon (Frey, Anmerkung der Redaktion) und Stoppel (Moritz Stoppelkamp) – sie haben mir sehr geholfen. Nicht nur am Anfang, sondern während der gesamten Saison.
Was haben Sie sich für die neue Saison vorgenommen?
Ich habe mir vorgenommen, nicht nachzulassen, sondern besser zu werden. Ich will das Beste aus mir herauszuholen. Nicht nur im Fußball, auch privat. Natürlich ist Fußball eine wichtige Sache, aber nicht das Wichtigste im Leben. Man muss ja immer noch was in der Hand haben, denn man weiß nie, was auf einem zukommt. Im Moment konzentriere ich auf den Fußball. Ich habe aber ebenfalls berufliche Pläne und werde sie durchziehen, wenn es soweit ist.
Freuen Sie sich schon aufs erste Training?
Ich halt mich bereits jetzt weiter fit. Aber ich freue mich, wenn es wieder los geht.. Ohne Fußball habe ich schon ein bisschen Langeweile.