Nürburgring (SID) - Die Formel 1 hat auf dem Nürburgring möglicherweise doch eine Zukunft. "Ich bin sehr optimistisch, dass die Formel-1-Tradition auf dem Nürburgring weitergeht. Ich werde mein Bestes geben, damit wir hierbleiben", sagte Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone vor dem Großen Preis von Deutschland (Sonntag, 14.00 Uhr/RTL und Sky) im Gespräch mit der Rhein-Zeitung.
Das insgesamt 25. Formel-1-Rennen auf dem Traditionskurs in der Eifel könnte auf absehbare Zeit das letzte sein, denn der aktuelle Vertrag mit Ecclestone läuft mit dem Grand Prix am Sonntag aus. Da es aus der Landesregierung von Rheinland-Pfalz, das zu 90 Prozent an der Nürburgring GmbH beteiligt ist, Stimmen gibt, zukünftig nicht mehr für angeblich bis zu 13 Millionen Euro Verlust für einen Grand Prix aufzukommen, wollen die Streckenbetreiber mit Ecclestone am liebsten einen ähnlichen Vertrag wie die deutschen Kollegen in Hockenheim aushandeln.
Dort war Ecclestone Ende 2009 bei einem neuen Vertrag bis 2018 mit der Antrittsgage, die beim Nürburgring momentan bei 20 Millionen Euro liegen soll, runtergegangen und hatte auch einen Teil des finanziellen Risikos übernommen. Der damalige Hockenheim-Geschäftsführer Karl-Josef Schmidt ist seit dem 1. Juli in gleicher Position am Nürburgring tätig. "In Hockenheim waren wir erfolgreich, warum sollten wir hier nicht auch erfolgreich sein?", sagte Schmidt dem englischen Fachmagazin Autosport: "Es gibt die sehr clevere Methode des Wechsels zwischen Hockenheim und dem Nürburgring. Und alle Argumente sprechen dafür, das fortzusetzen. Ich denke, Bernie würde es genauso sehen."
Ob ein solcher Deal deshalb auch für den Eifel-Kurs möglich sein könnte, ließ Ecclestone aber offen. "Wie kann ich einen Rabatt geben, wenn noch gar kein Vertrag besteht", meinte der 80-Jährige und erklärte auch: "Bislang ist von der Landesregierung niemand zu Gesprächen auf mich zugekommen." Es sei noch zu früh, um über neue Modelle zu sprechen, meinte Ecclestone: "Aber ich bin mir sicher, dass uns etwas einfallen wird - wie zuletzt in Ungarn." Dort hatte er ebenfalls Zugeständnisse gemacht: "Natürlich bin ich offen für Verhandlungen. Und dabei gibt es nichts, worüber wir nicht reden können."
Ecclestone ist sich offenbar bewusst, dass Deutschland für die Königsklasse und deren Teams eine große Rolle spielt und ein deutscher Grand Prix nur alle zwei Jahre in Hockenheim nicht unbedingt eine gute Lösung wäre. "Der deutsche Markt ist für die Formel 1 sehr wichtig. Nicht nur, weil es neben Michael Schumacher noch andere gute Fahrer gibt", sagte Ecclestone, für den der aktuelle Weltmeister Sebastian Vettel fast schon eine Art Ziehsohn geworden ist. Auch für den Nürburgring äußerte Ecclestone Sympathie: "Ich komme seit rund 1000 Jahren hierhin und habe auch persönlich viel in diese Rennstrecke investiert."