Nürburgring (SID) - Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher und Teamkollege Nico Rosberg wollen sich den Erfolg für ihr Mercedes-Team selbst erarbeiten. Sich einfach den schnelleren Red-Bull-Renault von Weltmeister Sebastian Vettel zu schnappen, wäre für die Silberpfeil-Piloten keine Alternative.
"Du willst das beste Auto. Auf der anderen Seite, sich das einfach von jemand nehmen, das wäre eben auch nicht richtig", sagte Schumacher in einem gemeinsamen Interview der Mercedes-Fahrer mit der Bild-Zeitung: "Das willst du dir erarbeiten. Das ist ein spannender Prozess, und am Ende kannst du stolz darauf sein." Rosberg würde sich von Red Bull "nicht das Auto, nur dessen Geschwindigkeit" wünschen.
Der 26 Jahre alte Rosberg räumt ein, dass Mercedes auch im zweiten Jahr des eigenen Werksteams den eigenen Ansprüchen noch nicht genügt. "Das hatten wir uns alle etwas anders vorgestellt. Wir dachten schon, dass wir schneller ganz vorn mitfahren. Aber es hat sich eben doch als schwieriger herausgestellt", meinte der Sohn des früheren Weltmeisters Keke Rosberg.
Allerdings sei es auch "eine spannende Situation, das Team in eine erfolgreiche Zukunft mit zu führen, was gemeinsam aufzubauen", erklärte Rosberg, der im vorigen Jahr mit drei dritten Plätzen die bislang einzigen Podiumsresultate der modernen Silberpfeile herausgefahren hatte. Deren erfolgreiche Vorgänger, einen W196 und einen W196 Stromlinie aus den Jahren 1954 und 1955, mit denen Juan Manuel Fangio in beiden Jahren Weltmeister geworden war, fuhren Schumacher und Rosberg am Donnerstag auf dem Nürburgring zur Einstimmung auf den Großen Preis von Deutschland am Sonntag (14.00 Uhr/RTL und Sky).
"Im Silberpfeil zu sitzen, ist auch eine Ehre. Der Gedanke, mit dem Silberpfeil mal ein Rennen zu gewinnen, das ist was Besonderes. Dafür lohnt es sich, Geduld aufzubringen", sagte Rosberg. Schumacher ist in solchen Dingen dank seiner langen Karriere schon geübt. "Natürlich ist das nicht immer Spaß, aber ich hatte die Situation ja schon zweimal und am Ende stand da der Erfolg", sagte der 42-Jährige, der mit Benetton und Ferrari WM-Titel gewann.