Kuala Lumpur. Sebastian Vettel ist im freien Training zum Großen Preis von Malaysia auf Rang vier gefahren. Sein Teamkollege Mark Webber wurde Tagesschnellster, Michael Schumacher und Nico Rosberg belegten die Plätze fünf und sieben.
Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat sich im freien Training zum Großen Preis von Malaysia wie schon beim Saisonauftakt in Melbourne mit Rang vier zufriedengegeben. In Australien hatte Vettel erst im Qualifying die Karten aufgedeckt und die Konkurrenz deklassiert. Gut möglich, dass Red Bull auch in Kuala Lumpur noch nicht sein wahres Potenzial gezeigt hat. Derweil ließ Mercedes mit den Plätzen fünf und sieben für Michael Schumacher und Nico Rosberg deutlichen Aufwärtstrend erkennen, auch wenn Schumacher noch rund eine Sekunde auf die Zeit von Vettel fehlte.
"Im letzten Sektor habe ich ein bisschen Zeit auf die drei Jungs vor mir verloren, aber alles in allem ist das kein Grund zur Panik", sagte Vettel mit einem sehr entspannten Lächeln: "Ich denke, wir können uns am Samstag noch einen Schritt verbessern."
Dass er vielleicht ganz bewusst ein bisschen Tempo rausgenommen hat, darauf wollte sich der Weltmeister nicht festnageln lassen. "Ich denke, man will immer schnell fahren. Es ist nicht ratsam, am Freitag nur ein bisschen rumzueiern und nicht die Hosen runterzulassen. Wir haben schon versucht, das rauszuholen, was rauszuholen geht", sagte er, fügte aber hinzu: "Ich denke aber trotzdem, dass da noch mehr zu holen ist."
Etwas mehr als zwei Zehntelsekunden fehlten Vettel auf seinen australischen Teamkollegen Mark Webber. Zwischen die beiden "Bullen" schoben sich die britischen Ex-Weltmeister und McLaren-Piloten Jenson Button und Lewis Hamilton, in Melbourne Zweiter hinter Vettel.
"Es war ein guter und produktiver Tag für uns", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der auch keine Probleme mit dem Energierückgewinnungssystem KERS vermeldete. "In Melbourne hatten wir noch das Gefühl, es könnte ein Risiko sein. Heute hat das System gut und offenbar zuverlässig gearbeitet", sagte Horner. Vettel freut sich schon auf die 82 Zusatz-PS, die das System für 6, 7 Sekunden pro Runde bringt. "Wir haben es an Bord, in Melbourne hatten wir nur das Gewicht dabei", sagte er: "Hier funktioniert es, es bringt Rundenzeit, also versuchen wir, es auch zu nutzen."
Für den Wettanbieter bwin ist Vettel mit einer Quote von 1,90 für Sonntag (10.00 Uhr MESZ/RTL und Sky) klarer Favorit, ein Sieg von Webber würde den fünffachen, einer von Hamilton den sechsfachen Einsatz bringen. Schumacher, Rosberg und Renault-Pilot Nick Heidfeld, der trotz technischer Probleme am Vormittag auf Platz acht landete, werden mit einer Quote von 41,00 geführt.
Bei Mercedes war man viel entspannter als noch vor zwei Wochen. "Wir hatten einen viel besseren Tag als in Melbourne. Das Auto war nicht so schlecht", sagte Teamchef Ross Brawn. Mercedes-Sportchef Norbert Haug sprach von einem produktiven Tag "mit vielen Runden und wenig Problemen", auch wenn man das Ziel noch nicht ganz erreicht habe. "Wir haben definitiv einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, und ich hoffe, dass da noch mehr kommt. Es sieht so aus, als ob noch weitere Verbesserungen möglich sind", sagte Schumacher.
Heidfelds Tag begann mit einer Schrecksekunde, als bei ihm schon in der sechsten Runde die rechte Vorderradaufhängung brach und die Bremse blockierte. Das gleiche Problem hatte später auch Teamkollege Witali Petrow. Bis das Team einen Materialfehler als Ursache ausgemacht und ein Teil aus einer anderen Fertigungsserie eingesetzt hatte, verlor Heidfeld viel Zeit. "Ich konnte fast gar nicht an der Abstimmung arbeiten. Von der Platzierung her ist das noch gut, vom Abstand zur Spitze aber nicht", sagte er.
drian Sutil platzierte sich im Force-India-Mercedes auf Position 17, zwei Ränge vor Force-India-Testfahrer Nico Hülkenberg, der am Vormittag im Einsatz war. Timo Glock belegte im Virgin-Cosworth Position 21. (sid)