Silverstone. Sebastian Vettel steht vor dem zehnten Saisonlauf in Silverstone gehörig unter Druck. Der Brite Lewis Hamilton brennt auf sein Heimrennen.
Sebastian Vettel hat die Hoffnung auf seinen fünften WM-Titel in der Formel 1 noch längst nicht aufgegeben. "Ich habe keinen Grund, nicht daran zu glauben. Aber es ist nicht mein erster Gedanke, wenn ich ins Bett gehe", sagte der 32-Jährige am Donnerstag in Silverstone. Der Ferrari-Star weiß aber auch, dass sich die Scuderia in den kommenden Wochen kräftig steigern muss: "Um die Sache noch herumzudrehen, brauchen wir ein stärkeres Paket. Es ist nicht genug, die anderen nur herauszufordern."
Im Vorjahr konnte Vettel beim Heimrennen seines Mercedes-Dauerrivalen Lewis Hamilton zwar gewonnen, auf der Traditionsrennstrecke in Mittelengland sind die Vorzeichen am Sonntag (15.10 Uhr/RTL und Sky) aber andere. "Aktuell ist klar, dass wir nicht in der Favoritenrolle sind, trotzdem waren die letzten Rennen nicht schlecht für uns", sagte Vettel vor dem Großen Preis von Großbritannien.
Vettel liegt 74 Punkte hinter Hamilton
Der viermalige Weltmeister Vettel steht vor dem zehnten Saisonlauf gehörig unter Druck. Satte 74 Punkte beträgt sein Rückstand auf den überlegenen WM-Spitzenreiter Hamilton, der bereits sechsmal in diesem Jahr gewinnen konnte. Vettels letzter Triumph datiert hingegen aus dem August 2018 in Belgien. Auch Valtteri Bottas aus Finnland im zweiten Silberpfeil und der Niederländer Max Verstappen von Red Bull liegen aktuell noch vor dem Viertplatzierten aus Hessen.
Vettel bemängelte bei einer Pressekonferenz im Fahrerlager vor allem die fehlende Konstanz seines Autos. "Wir haben hier und da immer ein bisschen zu kämpfen gehabt. Wir lernen immer noch dazu", sagte der 32-Jährige.
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Weltmeister Hamilton hat Vettel aber noch nicht abgeschrieben. "Wir sind uns bewusst, dass Red Bull und Ferrari Schritte nach vorne machen. Ich denke, dass es jetzt enger zwischen uns wird, das wird kein leichtes Wochenende", sagte der fünfmalige Champion.
In England soll es deutlich kühler werden
Zuletzt in Österreich hatte er beim Erfolg von Verstappen nach Problemen mit der Motorenkühlung nur den fünften Rang belegt. "Wir wollen uns verbessern", sagte der 34-Jährige, der aber keine Angst vor neuen technischen Schwierigkeiten hat: "So gehe ich grundsätzlich nicht an die Rennen." Enorme Hitze von Temperaturen über 30 Grad hatte den Silberpfeilen in Spielberg Schwierigkeiten bereitet. In England soll es deutlich kühler werden.
Der Grand Prix in Silverstone ist für Hamilton der "speziellste des Jahres. Das ist ein spektakuläres Wochenende. Es geht um Druck und Adrenalin. Meine ganze Familie ist da, auch enge Freunde", sagte der Brite. Sollte Hamilton erneut gewinnen, wäre er mit dann sechs Erfolgen zugleich alleiniger Rekordsieger auf dem Highspeedkurs. "Der Fakt, dass das möglich ist, ist unglaublich für mich. Es war in der Vergangenheit immer eine Strecke für uns." (dpa)