Witten. .

Das war quasi ein „Ironman“ zum Einrahmen: Marcus Ziemann vom PV-Triathlon startete in der Sonne Floridas beim „Ironman 70.3“ und kehrte mit einer persönlichen Bestzeit und einem „Top-Ten“-Platz heim.

Warm war es im Sonnenschein-Staat an der US-Südküste - für einige Teilnehmer sogar eher zu warm. Bei einer Wassertemperatur von 28 Grad ließ der Veranstalter den Gebrauch von Neopren-Anzügen nicht zu, keinesfalls zum Nachteil für Marcus Ziemann. Der bekanntermaßen gute Schwimmer absolvierte die 1,9 km lange Distanz bei nahezu Badewannen-Temperatur in 28:11 Minuten und schwamm damit direkt in die Top fünf der Führungsriege. Eine zusätzliche Motivation für den PV-ler, auf dem Rad voll auf Angriff zu fahren. „Mein Ziel an diesem Tag war klar: Im Ziel unter die ersten 15 zu kommen und die Qualifikation für die ,70.3 World Champioships’ im nächsten Jahr im kanadischen Mont-Tremblant zu schaffen“, berichtet Marcus Ziemann über seine ehrgeizigen sportlichen Ambitionen.

Die Raddisziplin machte der in Sachen Triathlon weitgereiste PV-Athlet dann auch zu einem wahren Höllenritt, zumal den Teilnehmern bis zum Wendepunkt bei Kilometer 45 ein starker Wind ins Gesicht bließ. „Nach dem Wendepunkt war es ein Genuss, den Wind im Rücken zu haben und das Tempo hochzuziehen.“ Der Tacho zeigte Geschwindigkeiten bis zu 45 km/h an, die Motivation stieg mit der Aussicht auf eine sehr gute Zeit.

Doch dann die unerwartete Wende: Nach 65 km drehte der Wind. Ein Moment der Unaufmerksamkeit während der Aufnahme von Verpflegung reichte zudem, dass Ziemann seine Gruppe verlor und sich plötzlich allein auf weiter Flur befand. Allein kämpfte er sich auf den letzten Radkilometern zurück in die zweite Wechselzone, nicht ohne ,Kratzer’: „Nach 75 Kilometern war mein Akku so leer, dass sich im Kopf bereits alles drehte. Die Temperaturen um 30 Grad taten ihr Übriges.“ Nach schnellen 2:25 std. stand die Rennmaschine in der Wechselzone.

Auf der Laufstrecke ging es für den zu diesem Zeitpunkt auf Platz sechs liegenden PV-Athleten nur noch „ums Überleben“, das Ticket für die WM winkte. Renneinteilung und Konditionen trugen jedoch dazu bei, dass der Schritt schnell wieder rund wurde und sich der PV-ler berechtigte Hoffnung machte, unter 4:40 std. zu bleiben. Tatsächlich blieb die Uhr bei 4:39,35 std. stehen, als Ziemann die Ziellinie in Miami überquerte: „Eine Traumweit und dazu ein Top-Ten-Ergebnis. Wahnsinn“, war die Freude entsprechend groß. Einziger Wermutstropfen: die Fahrkarte zur WM konnte Marucs Ziemann trotzdem nicht lösen: „Leider gab es nur vier WM-Startplätze, und diese wurden alle vor mir angenommen. Im letzten Jahr wäre ich mit meiner Zeit noch Dritter gewesen. Trotz allem aber war’s ein Tag zum Einrahmen.“