63 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren eifern in der Ferien-Fussballschule in Stockum ihren Vorbildern nach.
„Los, mach ein Tor!”, ermuntern sich die Fußballschüler gegenseitig auf dem Kunstrasenplatz des Tus Stockum. Beherzt legt sich Jan Zöllner den Ball zurecht und versenkt ihn nach kurzem Blickkontakt mit dem Torwart ins linke obere Eck. Ein breites Lächeln huscht über das Gesicht des neunjährigen Schülers.
Jan ist einer von 63 sportbegeisterten Teilnehmern der einwöchigen Fußball-Ferienschule für Mädchen und Jungen zwischen sechs und zwölf Jahren. Auch wenn die Jungen beim Angebot der Wittener Ferienspiele in der Überzahl sind, schlagen sich die zwei Mädchen wacker. Trotz der großen Erfolge der Frauenfußballmannschaften blieb der Mädchenanteil in den letzten Jahren mit zwei bis vier relativ gleich, so Organisator Gerd Kinski.
Ebenso sei es beim Andrang: „Ab 0 Uhr am ersten Anmeldetag steht das Fax nicht mehr still”, freut sich der Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt Witten. Seit mehr als zehn Jahren trainiert er die Minikicker, seit sechs Jahren ist er der verantwortliche Organisator. „Nach Herzenslust eine Woche an der frischen Luft ohne Druck einfach nur Fussball spielen” lautet sein Motto und seine Motivation. Vorerfahrung brauchen die Kinder für die Ferienspiel-Aktion nicht. Wichtig sei ausschließlich der Spaß am Fussball, sagt der 58-jährige Wittener.
Der ist allen Kindern während des Trainings auf dem Kunstrasenplatz deutlich anzusehen. Aus ihren Lieblingsvereinen machen die Nachwuchskicker kein Geheimnis. Beim täglichen Training zwischen 10 und 15.30 Uhr treffen sich die jungen Fans von Bayern, Dortmund, Bochum, Schalke und dem HSV.
Die elfjährigen Freunde Vincent Krewitt und Bennet Roggendorff trennt während des einwöchigen Fussballcamps nur ihr Lieblingsverein. Während Vincent in Schwarzgelb trainiert, ist Bennet HSV-Fan aus Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Hamburg. Während der Sommerferien zu Besuch in Witten freut er sich vor allem auf die gemeinsamen Fußballspiele. „Trainieren ist aber auch schön. Da lernt man ja alles für das Spiel”, sind sich die beiden Schüler einig. Sie sind zum ersten Mal in der Fußball-Ferienschule: „Es macht super viel Spaß.”
Das kann Jan Zöllner nur bestätigen. Zum vierten Mal trainiert der Wittener auch während der Ferien, um seinem Helden Franck Ribéry nachzueifern: „Ich spiele aber auch sonst Fußball, beim Tus Stockum.”
Bevor aber dann weitere Torschüsse auf dem Trainingsplan stehen, stärken sich die Minikicker erst einmal beim gemeinsamen Mittagessen im Freien. Und zwischen Hähnchen, Erbsen und Kartoffelgratin stellen die Kleinen schon die Mannschaften für die großen Spiele der Woche zusammen. Denn nach einem Ausflug in die Soccer World stehen bis zum 14. August auch noch ein Kleinfeldturnier
und die abschließende Fußballolympiade am Freitag auf dem Programm.