Witten. .
Vor dem Spitzenspiel bei Verbandsliga-Primus HSG Schwerte/Westhofen (16:2-Punkte; Samstag, 19.30 Uhr) steht der ETSV Witten (12:4) auf dem dritten Platz. Mit einem Sieg könnten sich die „Eisenbahnerinnen“ eindrucksvoll im Rennen um den Aufstieg zurückmelden.
Handball, Handball und noch mal Handball: Jahrelang beschäftigte sich Jessica Denda nahezu täglich mit dem kleinen runden Leder. Angefangen hat alles beim TV Beckum im zarten Alter von neun Jahren. Zwar versuchte sie es auch mit Volleyball und Leichtathletik, am Ende führte aber kein Weg am Handball vorbei. Und das mehr als erfolgreich: Bereits mit 20 Jahren stand der Neuzugang des ETSV im Kader des Zweitligisten Borussia Dortmund. Doch statt nun voll durchzustarten, kam der große Dämpfer: Bandscheibenvorfall – das vermeintliche Ende der Handballkarriere. „Im ersten Moment war das natürlich ein Schock. Mein kompletter bisheriger Tagesablauf war über den Haufen geworfen“, erinnert sich die 21-jährige. Entgegen der Empfehlungen ihrer Ärzte konnte Denda jedoch nicht lange still sitzen. Über ihre ehemalige Mitspielerin Martina Reschke kam der Kontakt nach Witten zustande.
„Mir hat die Stimmung in der Mannschaft gleich gut gefallen, das passt einfach“, fühlte sich die Lehramtsstudentin gleich gut aufgehoben in der neuen Umgebung. Von der Stärke der Mannschaft ist Denda ebenfalls überzeugt. „Wir sind auf jeder Position gut besetzt, individuell stark und kaum ausrechenbar“, sieht die Kreisspielerin alle Voraussetzungen gegeben, um oben mitzuspielen. Ihre eigenen Stärken sieht die Bochumerin vor allem in der Abwehr. „Jessica zeigt bereits die ganze Saison über starke Leistungen, sowohl in der Abwehr als auch im Angriff“, schätzt ihr Trainer Uli Müller sich glücklich über den Neuzugang.
Denda sieht in ihrer neuen Aufgabe beim ETSV vor allem eine Chance: „Ich hatte durch das viele Training etwas den Spaß am Handball verloren, kann den Sport jetzt wieder richtig genießen.“ Für den richtigen Genuss fehlt nur noch das Erreichen des gesteckten Saisonziels. Die angehende Lehrerin spricht davon „oben mitzuspielen“. Das ist den Wittenern bisher gut gelungen. „Jetzt müssen wir gegen Schwerte die Punkte zurückholen, die wir gegen Brambauer unnötig haben liegen lassen“, blickt die begeisterte Beachvolleyballspielerin bereits wieder nach vorne. Die Qualität dazu hat die Mannschaft von Müller allemal, nicht zuletzt aufgrund der Verpflichtung von Jessica Denda.