Witten. Dem SC Weitmar 45 unterliegt der SV Bommern mit 1:2. Hüben wie drüben ein Strafstoß, dann Gelb-Rot gegen die Wittener. Und ein Traumtor kurz vor Schluss.

Zum zweiten Mal hintereinander musste Bezirksligist SV Bommern 05 kurz vor Schluss eine unglückliche Niederlage hinnehmen. Allerdings war das 1:2 (0:1) am Sonntag gegen den SC Weitmar 45 durchaus verdient - und die Wittener mussten sich schon fragen lassen, warum sie in der zweiten Hälfte nach dem Platzverweis gegen einen ihrer Spieler auf einmal viel befreiter, besser aufspielten und erst da zielstrebiger in Richtung Tor der Bochumer spielten.

„Natürlich ist das ärgerlich, schon wieder so ein spätes 1:2 zu fangen. Man hat das in der zweiten Hälfte überhaupt nicht gemerkt, dass wir nur noch zu zehnt waren. Leider konnten wir aber Weitmar nicht so unter Druck setzen, wie wir es gewollt hätten“, beklagte sich Niklas Müllers, Trainer des SVB, nach dem Schlusspfiff.

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Mit der Vorstellung seiner Elf in der ersten Hälfte war er durchaus zufrieden. „Leider haben wir uns da einen dummen Fehler erlaubt“ - und den sogar recht früh, denn bereits nach acht Minuten legte Joshua Niemann im Strafraum SCW-Angreifer Tobias Kleine-Rumberg. Den fälligen Elfmeter verwandelte Louis Haarmann zum 1:0 für die Gäste.

Auf der anderen Seite war SCW-Trainer Tom Noack froh, dass der „Matchplan so gut aufgegangen“ war. Seine Mannschaft war dominant in Durchgang eins, ließ Bommern kaum in gefährliche Zonen kommen. „Auch in Sachen Ballbehauptung und Körpersprache fand ich uns eindeutig besser. Allerdings waren wir nicht konsequent genug im Spiel nach vorne“, so Noack, der schon nach einer halben Stunde Erik Höger für Linus Sander einwechselte.

„Ich weiß nicht, ob das ein Strafstoß war - das war ein Allerwelts-Zweikampf. Meiner Ansicht nach war Müller da sogar noch außerhalb.“

Tom Noack, Trainer des SC Weitmar 45

Beim SVB ging nach vorne recht wenig. Jonas Müller konnte sich überhaupt nicht in Szene setzen, leistete sich einige technische Fehler und wurde zu Recht von seinem Trainer dafür gerüffelt. Auf der anderen Seite verpasste Elfmeter-Torschütze Haarmann die Chance aufs 2:0 - Bommerns Keeper Dennis Liersch parierte glänzend (35.).

Gleich nach dem Seitenwechsel aber brachte die erste Angriffsaktion der Wittener eine kleine Trendwende. Jonas Müller nahm den Ball mit dem Rücken zum Tor am Strafraumeck an, drehte sich und zog direkt ab - dabei wurde er von einem Weitmarer Spieler getroffen, der Unparteiische zeigte direkt auf den Elfmeterpunkt. Sven Mathea ließ sich die Chance nicht entgehen, traf satt zum 1:1 (49.). „Ich weiß nicht, ob das ein Strafstoß war - das war ein Allerwelts-Zweikampf. Meiner Ansicht nach war Müller da sogar noch außerhalb“, so SCW-Coach Noack.

Gegen seinen Ex-Verein Weitmar 45 flog Philipp Alexander (re., SV Bommern 05) nach knapp einer Stunde vom Platz.
Gegen seinen Ex-Verein Weitmar 45 flog Philipp Alexander (re., SV Bommern 05) nach knapp einer Stunde vom Platz. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Entscheidung durch Weitmars Tobias Kleine-Rumberg

Doch auch er musste später feststellen: „Dieser Ausgleich hat schon was mit uns gemacht. Danach waren wir zu zögerlich und mussten froh sein, nicht das zweite Tor zu kassieren.“ Allerdings mussten erstmal die Bommeraner zwei Szenen verdauen. Zunächst verletzte sich Leander Denz nach einem Pressschlag, musste vom Feld (57.). Kurz darauf ließ sich der zuvor verwarnte Philipp Alexander zu einem Foul hinreißen, sah folgerichtig Gelb-Rot (58.). „Danach hat Bommern wirklich nach dem Motto gespielt: alles oder nichts“, so Weitmars Trainer, der unter der Woche ein 3:8 gegen Huckarde wegstecken musste.

Sein Spielgestalter Enes Coemez drosch dann aber den Ball aus 24 Metern ans Lattenkreuz (68.), auf der Gegenseite scheiterte Bommerns Jonas Müller an SCW-Keeper Nick Strathmann (72.). Die Entscheidung fiel wenige Minuten vor Schluss. Der SC Weitmar konterte, versuchte einen Distanzschuss, weil Torhüter Liersch weit aus seinem Kasten geeilt war. Unglücklich prallte der Ball gegen den Rücken von SVB-Verteidiger Dennis Mathea - auf der rechten Seite nahm Tobias Kleine-Rumberg diese Vorlage volley, traf sehenswert ins linke Eck zum 2:1 (87.).

SVB: Liersch; van den Borg, Köntker, Alexander, Niemann (46. D. Mathea; 88. Nukicic), S. Mathea, Zöllner, Denz (57. J. Gerland), Pape, Hebeler (60. Herbrechter), Müller.

SCW: Strathmann; Siepmann (83. Dongowski), Haarmann (90.+3 Loch), Sander (31. Höger; 89. Steinbrink), Wiethege, Mojsovski, Sprathoff, Coemez, Ali, Kaup (50. Bierwolf), Kleine-Rumberg.

Torfolge: 0:1 Haarmann (8., Foulelfmeter), 1:1 S. Mathea (48., Foulelfmeter), 1:2 Kleine-Rumberg (87.).

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