Witten. Bei der 20:30-Niederlage in Herdecke/Ende sah Trainer Philipp Gallinowski einen Rückschritt seines Wittener TV. Eine Sache lief besonders falsch.

Eine Niederlage beim Spitzenreiter ist für einen Aufsteiger kein Beinbruch. Doch der Wittener TV zeigte beim 20:30 (9:15) als Gast der HSG Herdecke/Ende erneut die Schwächen, die Trainer Philipp Gallinowski immer wieder kritisiert. Seine Sieben hielt sich beim hohen Favoriten nicht an den Matchplan.

Der Trainer konnte kaum fassen, was er miterleben musste: „Ich habe der Mannschaft detailliert beschrieben, was ich von ihr sehen will. Das war aber sofort nach dem Anpfiff wieder vergessen, und das Endresultat ist sogar noch geschönt.“

Der Wittener TV kassiert etliche Tore durch die erste und zweite Welle

Abspielfehler und zu viele schnelle Abschlüsse prägten das WTV-Spiel in der gesamten ersten Halbzeit. Das war so nicht abgesprochen, und die Strafe folgte auf dem Fuß. Der Tabellenführer kam so zu vielen Tempogegenstößen: „Etwa 70 Prozent der Gegentore fielen durch die erste und zweite Welle.“

Da half es dem WTV-Trainer auch nicht viel, dass er ab der zehnten Minute schon viel wechselte, denn auch die frischen Spieler ignorierten die Traineranweisungen: „Selbst als ich in der Auszeit nach 13 Minuten noch einmal intensiv auf die Mannschaft einredete, erfolgte keine Änderung.“

Die Führungsspieler treffen meist falsche Entscheidungen

Obwohl er den Einsatz seiner Mannschaft in Ordnung fand, kritisierte Gallinowski: „Einzelne Spieler haben dann versucht, Verantwortung zu übernehmen. Sie trafen aber in aller Regel falsche Entscheidungen - und zwar solche, die mit Verbandsliga-Handball nur wenig zu tun hatten.

So wurde aus dem 5:12 bis zur Pause ein 9:16, und in der zweiten Halbzeit ging es so weiter. Bis zur 49. Minute erzielten die Gäste gerade einmal zwei Tore, und beim 11:26 drohte ein Debakel. Doch ob der hohen Führung brachte Herdeckes Trainer dann Spieler aus dem zweiten Glied.

WTV gelingt am Ende noch eine Ergebnisverbesserung

So gelang den Wittenern noch eine Ergebnisverbesserung, die den Trainer aber kaum besänftigte: „Wir müssen bei Auswärtsspielen genauso auftreten wie in heimischer Halle. Da zeigt die Mannschaft, dass sie es kann.“

WTV: Nowak, Liebelt; N. Röhrle (5/3), Santos, Oberbossel (2/1), Rosiak (3), Kuss, Mohri, Solmecke (1), Jollet (3), Stahl (1), Kruse (1), Steuck (1), Rettstadt.

Weitere Berichte aus dem Lokalsport in Witten lesen Sie hier!