Hille. Eine deftige Niederlage holt sich der TuS Bommern bei Ex-Drittligist LiT 1912 II ab. Wer nicht zu ersetzen war und warum es am Ende so deutlich wurde.
Der Drittliga-Absteiger aus Ostwestfalen war am Sonntag einfach eine Nummer zu groß für den TuS Bommern, der sich nach dem 22:33 (10:15) von seiner Spitzenposition in der Regionalliga verabschieden musste. Allerdings musste der Trainer der Wittener nach dem Abpfiff feststellen, dass es nicht an der überbordenden Qualität von Gastgeber LiT 1912 II lag, dass sein Team eine so klare Abfuhr mit auf die lange Rückfahrt nehmen musste.
Mit 1:0 gingen die Wittener durch Kai Ferber früh in Führung - doch das war noch mit das Positivste an der Zeit, die die Grün-Weißen in der Sporthalle Nordhemmern verbrachten. Eigens mit dem Bus waren die Wittener angereist, hatten eine ganze Menge Fans dabei, die sich den Vergleich zwischen den Nummern eins und zwei der Liga nicht entgehen lassen wollen.
TuS Bommern leistet sich unerklärlich viele einfache Fehler
Doch die ganze Vorfreude, die Euphorie im Team der Bommeraner schien schon bald wie weggeblasen. Nach knapp 13 Minuten nahm TuS-Trainer Nils Krefter seine erste Auszeit - Bommern lag da mit 2:5 hinten, hatte offensiv kaum stattgefunden gegen die kompakt deckenden Ostwestfalen. „Das war sicher kein übermächtiger Gegner, auch wenn der Rückraum schon richtig gut war. Wir haben uns heute aber eindeutig selbst geschlagen. Mit einer normal guten Leistung geht das hier viel knapper aus“, so Nils Krefter.
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Ein Knackpunkt sei gewesen, dass Linkshänder Marcel Tarlinski (erkrankt) hatte passen müssen. „Das hat uns schon erheblich geschwächt“, sagte der TuS-Trainer. Der es im rechten Rückraum anfangs mit Alexander Lindner versuchte, der seine Sache recht ordentlich machte, aber eben nicht die Qualitäten von Tarlinski besitzt. Torben Kremer war für den Coach nur die zweite Option - „auch er war ja nicht fit, hat die Woche gar nicht trainiert.“
„Das war sicher kein übermächtiger Gegner. Wir haben uns heute eindeutig selbst geschlagen. Mit einer normal guten Leistung geht das hier viel knapper aus.“
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Hinzu kam, dass sich die Wittener vor den nur rund 150 Zuschauern zu viele leichte Fehler leisteten. Technische Mängel, schwache Abschlüsse - so hatte man den TuS in den ersten Wochen der Saison nicht gesehen. „Wir haben da wirklich Chancenwucher betrieben. Dann noch diese einfachen Fehler - das hat unserem Gegner zu vielen leichten Toren verholfen durch Gegenstöße“, so Krefter. Klar, dass da auch die beiden TuS-Torhüter Clemens Uphues und Kevin Humberg chancenlos waren.
Die Ostwestfalen zogen auf 9:3 (17.) und 14:9 (27.) davon, nahmen auch ein Fünf-Tore-Polster mit in die Kabine. „Die Mannschaft von LiT war einfach heute frischer, klarer im Kopf - die Entscheidung war eigentlich schon früh gefallen“, erkannte Nils Krefter nüchtern. „Vielleicht“, fügte er noch mit an, „war der Respekt zuvor doch etwas zu groß.“ Ähnlich hatte man sich auch schon beim TSV GWD Minden II eher wie das Kaninchen vor der Schlange verhalten, war auch da kein Gegner auf Augenhöhe.
Erst am 2. November steht das nächste Pflichtspiel für die Bommeraner an
Positiv sei bei den Wittenern die Leistung von Rechtsaußen Jonas Decker gewesen, wie Krefter lobend herausstellte. „Er hat seine Sache richtig gut gemacht, war mutig und hat seine Tore gemacht“ - drei an der Zahl für den Ex-Welperaner, der zuletzt eher nur sporadisch zum Zuge kam, diesmal aber von der „Beförderung“ von Lindner zum Halbrechten profitierte.
In der zweiten Hälfte setzte sich LiT 1912 immer weiter ab, hatte beim 26:16 (45.) erstmals zehn Tore Vorsprung. „Das ärgert mich am meisten, dass wir hier mit elf Toren verlieren. Das war unnötig“, so der TuS-Coach, dessen Team nun erst am 2. November wieder beim TSV Hahlen ran muss. „Bis dahin wird im normalen Rhythmus trainiert, ein Testspiel werden wir wohl auch noch einstreuen.“
TuS: Humberg, Uphues; Eigenbrodt (4), Decker (3), Groß (1), Matthies (1), Burbaum, Lindner (1), Schmitz (6/2), Cokelc (1), Vesper (3), Ferber (2), Kremer, Soliga.
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