Witten. Das 32:31 gegen Eintracht Hagen III fällt sieben Sekunden vor dem Ende für den Wittener TV. Der Trainer gibt in der Auszeit den richtigen Plan aus.
Mit allerletzter Kraft hat der Wittener TV einen wahren Handball-Krimi für sich entschieden. Paul Jollet wird mit dem 32:31 (16:16) gegen den VfL Eintracht Hagen III sieben Sekunden vor dem Ende zum Helden eines dramatischen Abends, an dem die Gastgeber einen Spieler nach dem anderen verloren.
WTV-Trainer Philipp Gallinowski startete zwar mit Bestbesetzung in diese schwere Partie, doch im Laufe des Spiels schieden gleich drei seiner Handballer aus. Für Jarne Steuck war das Match schon nach etwas mehr als 14 Minuten beendet, weil er seinen Gegenspieler mit dem Ellenbogen im Gesicht traf und die Rote Karte sah, die Gallinowski aber für zu hart hielt.
Wittener TV verliert im Laufe der Partie drei Spieler
Der lange verletzte Linkshänder Finn Solmecke musste dann auch aus dem Spiel, nachdem er sich am kürzlich erst operierten Knie verletzt hatte. Für Jonas Oberbossel war die Partie wegen einer Muskelzerrung ab der 40. Minute auch vorbei. Umso stolzer war der Trainer des Neu-Verbandsligisten, dass die Punkte dennoch in Witten blieben: „Wir haben eine tolle Mentalität gezeigt und uns nie aufgegeben.“
Nach einer sehr ausgeglichenen ersten Viertelstunde (8:8) hätten die Wittener durchaus schon für eine frühe Entscheidung sorgen können. Noah Stahl bracht den Wittener TV mit 12:9 in Führung, doch anschließend ließen die Gastgeber einige sehr gute Chancen liegen. So glichen die Hagener nicht nur aus, sondern gingen sogar in Führung, bevor Paul Jollet zum 16:16-Pausenstand ausglich.
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Tilmann Kuss avanciert mit acht Treffern zum besten Torschützen
Einen besonders starken Eindruck hinterließ Tilmann Kuss, der kaum eine Pause erhielt und mit acht Treffern zum erfolgreichsten WTV-Schützen avancierte. Mit zwei Toren in Folge brachte er den WTV auch wieder mit 19:18 in Front (36.). Auch wenn die Wittener immer müder wurden, gelang Tom Neuhaus noch das 30:28.
In der Schlussphase merkte Philipp Gallinowski aber: „Uns fehlten nun offensichtlich die Körner. Wir vergaben einige Tempogegenstöße, weil Kraft und Konzentration für genaue Abspiele fehlten.“ Gegen die sehr hoch deckenden Hagener wurde es jetzt immer schwieriger, zum Abschluss zu kommen.
Sebastian Pohl hält in der entscheidenden Phase einen Siebenmeter
Da war es besonders wichtig, mit Sebastian Pohl einen starken Rückhalt im Tor zu haben. Er wehrte, wie schon Patrick Liebelt in Halbzeit eins, einige schwere Bälle ab, und entschärfte beim Stande von 30:29 einen Siebenmeter. Dennoch fiel wenig später das Tor zum 30:30, bevor es in eine hochdramatische Schlussminute ging.
Jan Rettstadts 31:30-Führung 34 Sekunden vor dem Ende war noch lange nicht der letzte Akt. Nachdem Hagen 18 Sekunden vor dem Ende per Siebenmeter erneut zum 31:31 ausgeglichen hatte, nahm Gallinowski eine Auszeit. „Ich habe genau gesagt, was ich sehen wollte, und mein Plan ging auf. Paul Jollet setzte sich energisch im Zweikampf durch und brachte den Ball im Tor unter.“
Philipp Gallinowski gönnt seinem Team eine verdiente Pause
Somit holte seine Mannschaft den fünften Punkt und belegt einen guten fünften Platz: „Damit bin ich sehr zufrieden, und die Jungs haben sich eine Woche Pause verdient. Anschließend haben wir 14 Zage Zeit, um uns auf die Partie in Herdecke/Ende vorzubereiten.“
WTV: Pohl, Liebelt; Winter, Neuhaus (2/1), Oberbossel (4), Kuss (8), Mohri (1), Solmecke (1), Eickelmann, Jollet (7), Stahl (3), Steuck, Rettstadt (5).
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