Witten. Nach schwacher Rückrunde gbt es bei TuRa Besserungsbedarf. Drei Spieler gehen. Der Sportliche Leiter spricht über zu hohe Ziele und die Ansprüche des Trainers.
Fußball-A-Kreisligist TuRa Rüdinghausen blickt auf eine schwache Rückrunde zurück. Zwischendurch war das Team von Holger Stemmann sieben Spiele sieglos und steht nun vor dem letzten Heimspiel der Saison am Dienstagabend (19.30 Uhr gegen SV Bommern II) auf Platz sechs.
Nach 27 Punkten aus 15 Spielen in der Hinrunde konnte TuRa zufrieden sein, auch wenn sicherlich noch mehr möglich gewesen wäre. Die Rückrunde allerdings ließ zu wünschen übrig. 14 Punkte aus bislang 13 Spielen, zwischendurch war TuRa sieben Spiele in Folge sieglos.
Trainer Holger Stemmann war mehr als nur einmal enttäuscht von Leistung und Einstellung seines Teams: „Von allen zu wenig Leidenschaft und Wille. Zu wenig Spieler im Training und zu wenig Spieler, die dem Fußball die Bedeutung beimessen, die es braucht, um sich weiterzuentwickeln“, schimpfte Stemmann zum Beispiel nach der 1:2-Niederlage gegen den Abstiegskandidaten TuS Kaltehardt am 25. Spieltag.
TuRa Rüdinghausen: Pleuger nimmt die Mannschaft in Schutz
Dennis Pleuger, der Sportliche Leiter der Turaner, nimmt das Team etwas in Schutz. „Sicherlich rufen wir nicht das ab, was wir können. Man muss sich fragen, ob jeder dem Fußball alles untergeordnet hat und da ist die Antwort: nein. Aber ich will den Spielern nichts vorwerfen. Ich weiß selbst, dass Fußball nicht immer das höchste Gut ist“, so Pleuger.
Ist die Erwartungshaltung des Trainers zu groß? „Nein“, sagt Pleuger. „Wir haben selber als Mannschaft die Erwartung, unter den besten Drei zu landen. Aber wir müssen überdenken, ob das auch die Marschroute für die nächste Saison sein soll. Vielleicht sollten wir auch mal ein Jahr einfach nur gute Arbeit leisten und uns keinen Druck machen.“ Außerdem habe Stemmann keine außergewöhnlich hohe Erwartung: „Er möchte eine hohe Trainingsbeteiligung und, dass jeder Spieler alles gibt. Das ist nicht zu ambitioniert. Am Ende muss jeder Spieler gewinnen wollen.“
Verletzungspech spielt auch eine Rolle
Darüber hinaus seien auch andere Gründe für die inkonstanten Leistungen verantwortlich. TuRa hatte trotz des 28-Mann-Kaders sehr viel Verletzungspech. Es konnte nie mit der Stammelf trainiert werden, das Team war nicht eingespielt.
Außerdem fehlte in dieser Saison die Heimstärke, die Rüdinghausen sonst auszeichnete. „Es ging auch nicht nur uns so. Hedefspor und Langendreer 04 hatten ein ähnliches Schicksal“, so Pleuger. Dennoch will sich der sportliche Leiter nicht in Ausreden verlieren: „Natürlich muss das in der nächsten Saison besser werden. Es dürfen keine unterirdischen Ausrutscher passieren, wir müssen konstanter sein.“
Zur Rüdinghausener Philosophie gehört auch der Fokus auf die eigene Jugend. Und der soll zur kommenden Saison besonders groß werden, denn dann werden gleich fünf Spieler aus der eigenen A-Jugend fest in den Kader integriert. „Wir haben schon immer versucht, Spieler aus der Jugend einzubauen. Aber jetzt ist ein großer Pool an Jungs da, die es schaffen können. Dass wir fünf Leute fest einplanen, ist neu.“
Verstärkung nicht nur aus der Jugend - drei Spieler gehen
Mit Nicklas Klawitter, Jorias Scigi und Timo Neuhaus kamen drei der fünf Akteure in dieser Saison schon auf Einsätze: „Die Jungs sind immer da. Sie haben in dieser Saison teilweise drei Mal die Woche trainiert und zwei mal am Wochenende gespielt.“ Zusätzlich sollen noch drei bis vier Spieler verpflichtet werden, spruchreif ist allerdings noch nichts.
Drei Abgänge stehen jedoch schon fest. Julian Mangerich wechselt zum Ligakonkurrenten DJK TuS Ruhrtal. „Es ist natürlich schade, dass er wechselt. Er war lange im Verein. Aber wir haben mit Niklas Kompalka und Dmitrij Barsukovskij zwei Spieler, die ihn gut ersetzen können“, so Pleuger. Außerdem verlassen Hendrik Seebrandt und Mika Theiß den Verein. Trainer Holger Stemmann bleibt übrigens definitiv.
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Am Ende ist Pleuger auch für die kommende Saison zuversichtlich, hält sich mit einer Zielsetzung aber zurück: „Wir werden einen guten Kader haben, der oben mitspielen kann.“ Aber er bleibt realistisch: „Wenn man sich TuS Hattingen anguckt, stellt man fest, dass das die erwachsenste Mannschaft in der Liga ist. Und da sehe ich uns einfach noch nicht. Ich will keinen Druck machen, sonst ist die Enttäuschung zu groß.“
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