Witten. Das Wittener Bezirksliga-Derby zwischen dem SV Bommern und dem SV Herbede ist längst entschieden, als es hektisch wird – Hintergund und Stimmen.

Es sind an diesem Sonntagnachmittag schon acht Tore gefallen, und das Wittener Derby in der Staffel 10 der Fußball-Bezirksliga ist längst entschieden: Der SV Bommern, der zur Pause mit 3:1 in Führung gewesen ist, liegt gegen seinen Loaklrivalen SV Herbede mit 6:2 vorne – was dann später auch der Endstand sein wird.

Hektisch wird es dennoch, und zwar knapp eine Viertelstunde vor dem Ende. Sehr sogar. Michael Kraus geht nach einem Zweikampf mit Tobias Lübke im Strafraum des SV Bommern zu Boden und scheint sich einen Elfmeter-Pfiff zu wünschen. Schiedsrichter Aykut Aktürk vom SV Türkiyemspor Bochum entscheidet aber nicht auf ein Foulspiel am eingewechselten Offensiv-Mann des SV Herbede, sondern auf einen Eckball.

SV Herbede: Torwart Gian-Luca Rexhäuser muss Michael Kraus festhalten

Zunächst sieht es so aus, als rege sich Michael Kraus über dieses Urteil des Unparteiischen fürchterlich auf. Er ist kaum zu halten und sucht dann immer wieder den Weg Richtung Tobias Lübke. Von mehreren seiner Mitspieler muss er gebremst werden, vor allem Torwart Gian-Luca Rexhäuser hat dabei sehr viel Arbeit. Einige Minuten später erst wird klar, dass der Grund für die Aufregung des ehemaligen Bommeraners und aktuellen Herbeders ein ganz anderer ist.

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Als Michael Kraus den Platz verlässt – weiterspielen will er nicht –, fuchtelt er immer noch wild mit seinen Armen herum. Er wirkt tief betroffen und fühlt sich, wie er auch äußert, von seinem Bommeraner Gegenspieler zutiefst beleidigt. Weil der SV Herbede bereits fünfmal gewechselt hat, muss er die restlichen Derby-Minuten in der Gaslock-Arena in Unterzahl absolvieren.

„Das sieht doof aus, aber keiner von uns war dabei. Das wissen nur die beiden“, sagt später Jan Kastel, die eine Hälfte des Trainer-Duos des SV Herbede. „Ich bin kein Freund von Beleidigungen, aber das müssen Fußballer wegstecken können“, meint Jörg Silberbach, der Coach des SV Bommern. „Das ist auf dem Platz ja auch nicht so gemeint.“

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