Buschhütten. Jetzt steht fest, wie es nach dem Ende der Ära Rainer und Sabine Jung mit dem gesamten Triathlon in Buschhütten weiter geht.

Fast 35 Jahre hat der Triathlon die Sportwelt in Buschhütten und weit darüber hinaus geprägt und wurde so zum sportlichen „Aushängeschild der Region“. Dahinter stecken viel Fleiß, große Leidenschaft und jede Menge Herzblut. Mehrere Aufgaben stellten die Organisatoren des TV Germania Buschhütten vor Herausforderungen, doch der langjährige Erfolg hat dem Verein oft recht gegeben und sich quasi als normale Begebenheit in die Köpfe der Triathlonfreunde gesetzt. Insofern kam im Umfeld des Vereins verständlicherweise immer häufiger die Frage auf, wie es künftig weitergeht, nachdem die maßgeblich handelnden Personen - das Ehepaar Rainer und Sabine Jung - vor kurzem in ihren wohlverdienten Ruhestand gegangen ist.

Steigende Kosten, weniger Helfer

Der verbliebene geschäftsführende Vorstand mit Deborah Abdelhedi, Michael Dittmann und dem ersten Vorsitzenden Olaf Kohn hat jetzt entschieden, ab 2024 keine Triathlon-Veranstaltung mehrauszurichten und ebenso kein Triathlon-Team mehr auf dem Niveau von 1. und 2. Bundesliga führen zu wollen. „Wir sehen uns nicht in der Lage, sämtliche Erfolgsgeschichten rund um das EJOT-Team als Deutscher Team-Rekordmeister und die Großveranstaltung weiterzuschreiben und auf so hohem Niveau weiter agieren zu können. Bei allem Erfolg sind besonders in der jüngeren Vergangenheit immens steigende Kosten sehr herausfordernd. Zudem wird es immer schwieriger, engagierte ehrenamtliche Orga-Leiter für die eigene Veranstaltung zu halten oder neue zu finden. Dieser Problematik haben wir lange gewidmet und müssen jetzt entsprechende Entscheidungen treffen. Kurz- und mittelfristig ziehen sich Sabine und Rainer Jung außerdem aus der Vorstandsarbeit zurück, womit uns sehr viel Erfahrung, Kompetenz und gestandene Persönlichkeit im Vereinsalltag verloren gehen. Die beiden haben über Jahrzehnte hinweg die Geschicke geprägt wie niemand anderes. Diese Lücke wird spürbare Auswirkungen auf die Veranstaltung, das EJOT-Team und den Hauptverein haben“, heißt es vom Vorstand.

Im September werden die Buschhüttener Männer erneut Deutscher Meister - zum letzten Mal, denn das Team wird zurückgezogen.
Im September werden die Buschhüttener Männer erneut Deutscher Meister - zum letzten Mal, denn das Team wird zurückgezogen. © Ingo Kutsche

Im Vorfeld der Bekanntgabe dieser weitreichenden Entscheidung hat der Vorstand bereits seit Wochen Gespräche mit den Partnern geführt und schrittweise Teamleiter*innen, Athlet*innen und Betreuer*innen mit den Vorstellungen zur Zukunft des Mehrspartenvereins vertraut gemacht. „Die Aktiven sollen rechtzeitig planen und entscheiden können, sich anderen anzuschließen oder unseren Weg mitgehen zu wollen. Für Letzteres werden wir die Grundlagen schaffen und dabei weiterhin auch den guten Draht zu unseren Partnern pflegen. Bei allem Bedauern zu dieser Entscheidung zolle man den Hauptakteuren im Verein großen Respekt für das bisher Geleistete.

„Wir haben eine langjährige gemeinsame Geschichte, die in schwierigen sportlichen Zeiten begonnen hat und im Laufe der Jahre zu einer beispielhaften Erfolgsgeschichte geworden ist. Das EJOT-Team und EJOT verkörpern ein positives Image und sind damit auch Botschafter für die Region Südwestfalen. Das gilt besonders auch für das herausragende Sportevent, den Triathlon des TV Germania Buschhütten. Dafür danken wir dem TV Germania Buschhütten, insbesondere aber Sabine und Rainer Jung für ihren unermüdlichen Einsatz. In weiteren Gesprächen werden wir abstimmen, welche sportlichen Projekte die EJOT Gruppekünftig unterstützen wird“, sagt Christian Kocherscheidt, CEO von Hauptsponsor EJOT.

Verein wird neu ausgerichtet

Der Plan sieht vor, weiterhin eine Startgemeinschaft (Damen) mit dem Nachbarverein RSV Osthelden sowie eine Mannschaft in der Seniorenliga zu melden und eine Herrenmannschaft zu formieren, die auf Landesebene an den Start gehen wird. Die Jugendarbeit soll ein wichtiger Teil des Übungsangebotes innerhalb des TVG bleiben. Der TV Germania Buschhütten werde aber lernen müssen, neue Wege zu gehen. Entscheidend werde dabei sein, dass sich die Mitglieder einbringen und potenziell neue Vorstandskollegen mit lösbaren Aufgaben beschäftigen können.