Witten. Ein torreiches Derby dürfte es werden zwischen SV Herbede und TuS Heven. Der Top-Torjäger der Liga spielt für den SVH. Was er zum Spiel sagt.
Schon wieder ist der Sonntag Derby-Tag. Im Duell zwischen dem SV Herbede und dem TuS Heven geht es ab 15.15 Uhr auf dem Herbeder Sportplatz für beide Mannschaften darum, nicht weiter gen Tabellenkeller abzurutschen. Die Gastgeber können mit einem satten Pfund wuchern, denn mit Vincent Holthaus haben sie den momentan besten Torjäger der Liga in ihren Reihen.
Der Herbeder Angreifer traf in den bisherigen vier Spielen schon sieben Mal ins gegnerische Tor und teilt sich mit dem Schweriner Luca Bröcking den ersten Platz in der Torjägerliste. Noch am vorigen Sonntag ist Holthaus beim 4:3 in Günnigfeld mit drei Treffern Matchwinner des SVH gewesen: „Das war schon ein tolles Erlebnis, in so einem wilden Spiel in der 95. Minute das Siegtor zu schießen. Dafür bin ich aber auch als Mittelstürmer da.“
Herbedes Stürmer hat beim Gegner gute Freunde
In der letzten Spielzeit lief es allerdings nicht ganz so gut. Für den VfB Annen schoss er zwei Tore, verließ den Club aber dann in Richtung Herbede, wo er nach der Zwangspause auch noch sechsmal erfolgreich war. Fast wäre Vincent Holthaus sogar beim TuS Heven gelandet, denn deren Top-Stürmer Marcel Herrmann ist einer seiner besten Freunde: „Ich wollte immer schon mal mit Marcel in einer Seniorenmannschaft spielen. Wir machen privat eine ganze Menge zusammen, und irgendwann wird das auch mal funktionieren.“
Holthaus war für Heven in der A-Jugend am Ball und kennt daher noch einige der Gegner vom Sonntag: „Neben Marcel Herrmann waren damals Yannik Kellner und Marc Dettlaf in meiner Mannschaft. Anschließend bin ich dann aber nach Herbede gegangen.“ Mit diesem Verein versucht er nun in die oberen Tabellengefilde zu kommen. Er sieht die momentane Entwicklung sehr positiv: „Wir haben einen riesigen Kader, aus dem 20 Leute ganz sicher die Qualität für die Liga haben und spielen müssten. Für die beiden Trainer ist es da schon schwer, und wir alle wissen, dass wir noch im Findungsprozess sind.“
Defensive ist auf beiden Seiten bislang arg löchrig
SVH-Trainer Jan Kastel weiß aber auch, dass es nicht nur von der Treffsicherheit des Torjägers abhängt, ob am Sonntag ein Derbysieg gelingt: „Wir müssen unsere Gegentore minimieren, doch da können wir von der Außenlinie auch nur wenig machen.“ Meist gingen den Treffern individuelle Fehler im Mittelfeld oder Stellungsfehler im Strafraum voraus: „Da müssen wir alle viel konzentrierter sein.“ Personalprobleme haben die Herbeder aber nicht, und das ist aktuell vielleicht der größte Vorteil, den sie gegenüber den Gästen haben.
Maik Knapp muss weiter auf Hakan Osma (Urlaub) verzichten. Chamberlin Kouatche wird wohl auch noch nicht fit genug für einen Einsatz in Herbede sein. Auch Jonathan Marczok musste aus privaten Gründen absagen. Maik Knapp fügt hinzu: „Ich befürchte, dass es auch bei Tim Rehne nicht für einen Einsatz reicht.“ So kommt der Hevener Trainer auf 14 oder 15 Spieler, die das Zeug für 90 Minuten haben: „Ich muss auf jeden Fall wieder die ganze Mannschaft umbauen. So kann man eben keine Konstanz in die Leistung bringen.“
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TuS Heven schleppt Personalnöte mit sich herum
So kämpfen die Übungsleiter hüben wie drüben in etwa mit dem gleichen Problem, und angesichts der bisherigen Spiele wäre alles andere als ein torreiches Spiel schon eine Überraschung. Klar ist aber auch, dass der Verlierer erst einmal in sich gehen muss. Der fünfte Spieltag wird meist als derjenige genannt, nach dem eine erste Analyse gerechtfertigt ist, und mit sechs Punkten hängt man erst einmal im Tabellenkeller fest.
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