Hagen. Zweite Mannschaft wendet sich geschlossen von der SG TuRa Halden-Herbeck ab. Handballerinnen sind enttäuscht.

Sie waren das Aushängeschild des Hagener Frauen-Handballs: Mit ihrem Aufstieg in die Oberliga erfüllte sich die SG TuRa Halden-Herbeck einen lange gehegten Traum – der nun Geschichte ist. Doch nicht nur, dass die erste Damenmannschaft nach zwei Jahren wieder den Weg in die Verbandsliga antreten muss: Der Frauen-Handball in Hagen steht vor dem Aus.

Denn die zweite Mannschaft, die im ersten Landesliga-Jahr nach dem Aufstieg souverän die Klasse halten konnte, wird den Verein geschlossen verlassen. Geplant war es anders: Die Reserve-Mannschaft sollte vom Spielbetrieb abgemeldet werden, um die stark ersatzgeschwächte „Erste“ zu unterstützen.

Erschrocken und enttäuscht

Das erfuhren die Landesliga-Handballerinnen aber erst Ende Mai, wie Spieler Lisa-Lena Tuehl berichtet: „Wir waren erst einmal erschrocken, enttäuscht und wussten nicht wohin mit uns.“ Auch Angst machte sich unter den Haldenerinnen breit: Die Kaderplanungen vieler Mannschaften sind schon abgeschlossen, würden sie in der kommenden Saison nicht mehr spielen können? Hatte sich das Thema Handball für sie erledigt? Mit einem Wechsel in die Verbandsliga konnten sich die Spielerinnen nicht anfreunden und so fällten sie gemeinsam eine Entscheidung: „Wir haben geschlossen als Mannschaft den Verein verlassen und uns abgemeldet“, sagt Lisa-Lena Tuehl und ergänzt: „Wir sind gerade noch dabei alles zu koordinieren, unser Ziel ist es aber geschlossen zu einem neuen Verein zu wechseln.“

Damit stehen die Haldener, zumindest aktuell, ohne Damenmannschaft da. Denn in der Staffeleinteilung für die Saison 2023/34 taucht weder in der Verbands- noch in der Landesliga eine Mannschaft der SG auf.

Für Tuehl selbst war es die dritte Saison im Trikot der Haldener gewesen: „Gerade in unserer zweiten Mannschaft gibt es eine hohes Gefühl der Vereinszugehörigkeit“, macht die Handballerin deutlich, dass die Entscheidung nicht leicht gefallen sei: „Es ist schade, dass es so gekommen ist, aber für uns war die Situation so einfach nicht tragbar.“

HSG bleibt in der Verbandsliga

Ganz anders sieht es bei der HSG Hohenlimburg aus. Eigentlich hatten sich die Handballerinnen mit dem Abstieg aus der Verbands- in die Landesliga abgefunden. Am 23. April war der Klassenerhalt nach einer 26:27-Auswärtsniederlage bei den SG Menden Sauerland Wölfen rechnerisch nicht mehr möglich. Auf dem Staffeltag zur neuen Saison erhielten die Hohenlimburgerinnen bereits die Einteilung für die Landesliga, doch dann zogen jene Sauerland Wölfe als vierter Verein ihr Damenteam aus der Verbandsliga zurück. Dadurch wurde für die HSG wieder ein Platz frei, welcher auch angenommen wurde. Die HSG-Damen verbleiben somit in der Verbandsliga. „Wenn man die Chance hat, die Klasse zu halten, dann muss man das probieren. Wir spielen die Liga – die wird nicht einfacher, aber die jungen Mädels sind ein Jahr weiter“, sagt Alex Filipelli, Sportlicher Leiter der HSG. Mit Leyla Gollan und Denise Knoll wechseln auch gleich zwei Mendenerinnen mit Verbandsliga-Erfahrung nach Hohenlimburg.

In der Jugend sieht es ebenfalls alles andere als rosig aus, wie Alex Filipelli kommentiert: „Im Newsletter von Westfalenhandball werden einmal im Jahr die gemeldeten Jugendmannschaften nach Kreisen aufgestellt. Hagen hat letztes Jahr zwei oder drei weibliche Jugendmannschaften gemeldet, und zwar von A-Jugend runter. Das ist schwierig, das ist nicht mehr viel.“