Witten. Eine tolle Kulisse und zehn Tore: Der B-Liga-Gipfel zwischen FSV Witten und SV Herbede II hat viel zu bieten. Unser Bericht mit vielen Bildern.
So eng wie im Hinspiel war es diesmal nicht. Der FSV Witten und die Reserve des SV Herbede zeigten im Topspiel der B-Kreisliga auf der Anlage an der Westfalenstraße beste Fußballunterhaltung. In einem Zehn-Tore-Spektakel, bei dem alle Zuschauenden auf ihre Kosten gekommen sein dürften, behielt der Tabellendritte vom FSV mit 7:3 (3:2) die Oberhand und darf sich zumindest wieder eine kleine Aufstiegshoffnung erlauben.
Die Vorzeichen konnten vorab klarer nicht sein. Der SV Herbede führte die Tabelle vor der Partie mit vier Punkten Vorsprung an, Verfolger FSV Witten rangierte auf Platz drei, hatte aber schon ein Spiel mehr gespielt als die Konkurrenz. Ein Sieg war aus Sicht der Löwen also Pflicht, um sich weiterhin Chancen auf den Aufstieg auszurechnen.
FSV Witten legt 3:1-Führung vor - Herbede schlägt zurück
Und die Gastgeber waren es, die den perfekten Start erwischten. Schon in der ersten Minute brachte Selver Memoviv sein Team in Führung. Doch durch die kalte Dusche erwacht glichen die Herbeder postwendend durch Andree Jungk zum 1:1 aus (6.). In der Folge beruhigte sich die Partie für einen kurzen Augenblick, doch per Doppelschlag durch Ben Zielke (22.) und Abdehahman Abdellatif (26.) gingen die Blau-Weißen mit 3:1 erneut in Führung. Doch auch dieses Mal ließen die Herbeder den Kopf nicht hängen. Noch vor der Pause schaffte abermals Andree Jungk den Anschluss (32.), kurz nach Wiederanpfiff war es Thorben Funder, der zum 3:3-Ausgleich traf (46.).
Den Gästen gelang es allerdings nicht, die Partie zu eigenen Gunsten zu drehen. Ganz im Gegenteil: Die Hausherren gingen erneut in Führung, dieses Mal war Carlo Daum für das Team von Kaniwar Shikho erfolgreich (51.). Wie zuvor beließen es die Löwen jedoch nicht bei einer minimalen Führung, Jerome Liebing netzte zum 5:3 (76.). In der Schlussphase baute die Herbeder Reserve dann zur Unzufriedenheit von Trainer Christian Schacht ein wenig ab: „Wir kommen drei Mal zurück, gleichen direkt nach der Pause aus. Mein Team hat alles versucht, ich kann ihm da keinen Vorwurf machen. Dass die Jungs sich nach dem 3:5 allerdings aufgeben, ist nicht in Ordnung.“
Shikho glaubt bis zum Schluss an die Aufstiegschance
In der Nachspielzeit sorgten die Gastgeber dann für ganz klare Verhältnisse. Youngster David Gerland (90+2.) und Dion Veliu (90+4.) sorgten für den 7:3-Endstand. Obwohl das Polster nun geschrumpft ist, zeigte sich Schacht zuversichtlich und nach wie vor entspannt: „Wir sind weiterhin Erster und haben noch immer alles in der eigenen Hand. Es gilt jetzt, die restlichen Spiele zu gewinnen.“
FSV-Coach Kaniwar Shikho war voll des Lobes: „Wir haben überragend gespielt und absolut verdient gewonnen. Herbede konnte sich nicht entfalten.“ Mit Blick auf die Tabelle zeigte sich Shikho kämpferisch. Die Ausgangslage ist zwei Spieltage vor Schluss zwar besser als vorher, aber immer noch nicht optimal. Die Konkurrenz hat noch zwei Spiele zu bestreiten, der FSV nur noch eins, also drei potenzielle Punkte weniger zu holen. Aktuell ist man punktgleich mit dem Tabellenzweiten DJK Märkisch Hattingen, hat aber den direkten Vergleich verloren und das knapp schlechtere Torverhältnis. Tabellenführer Herbede hat nach wie vor einen Punkt Vorsprung. „So lange alles noch rechnerisch möglich ist, glauben wir dran. Wir hoffen auf einen Patzer der anderen“, so Shikho.
FSV: Kluczny; Wildraut, Fojcik, Huntebrinker, Bonte (42. Ehl), Kaplan, Memoviv (81. Veliu), Abdellatif (76. Liebing), Zielke (45. Gerland), Daum, Bulbui.
SVH: Zöllner; Funder, Mohar (61. Karaman), Jungk, Peja (72. Augustin), Roth, Wohlfahrt, Engel (76. Peters), Peter (61. Ghazouani), Özer, Colak (81. Agthe).
Torfolge: 1:0 Memoviv (1.), 1:1 Jungk (6.), 2:1 Zielke (22.), 3:1 Abdellatif (26.), 3:2 Jungk (32.), 3:3 Funder (46.), 4:3 Daum (51.), 5:3 Liebing (76.), 6:3 Gerland (90.), 7:3 Veliu (90.).
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