Heven. Früh geht der TuS Heven gegen Weitmar 45 in Führung. Dann schlagen die Gäste zurück. Bis ein Strafstoß und zwei Platzverweise alles verändern.

Den ersten von zwei Vergleichen mit dem SC Weitmar 45 innerhalb von nur vier Tagen hat der TuS Heven 09 für sich entschieden. Die Mannschaft von Trainer Maik Knapp gewann das Kreispokal-Viertelfinale auf eigenem Platz mit 3:2 (1:2) und fordert nun in der Vorschlussrunde den Titelverteidiger Concordia Wiemelhausen heraus.

„Vor allem in der zweiten Halbzeit war das heute ein gutes Spiel von uns. Man sieht, welche Auswirkungen das hat, wenn man mal ein wenig wechseln kann und noch Qualität von der Bank bringen kann“, so Knapp nach dem insgesamt glücklichen, aber nicht unverdienten Erfolg über den Ligarivalen. Der TuS-Coach bewies dabei ein glückliches Händchen, brachte in der letzten halben Stunde Mittelfeld-Wirbelwind Jasim Boutayeb, der maßgeblich daran beteiligt war, dass die Hevener die Partie noch drehen konnten.

TuS Heven geht früh durch Lorent Rama in Führung

Die Platzherren fanden gut in die Partie, hatten gleich eine große Chance zur Führung, durch bei seinem Alleingang wurde Marcel Herrmann von einem SCW-Verteidiger noch so eben abgedrängt (8.). Die Blau-Weißen aber ließen vor ansprechender Kulisse nicht locker, verdienten sich nach 20 Minuten mit einem sehenswerten Angriff die 1:0-Führung. Eine Hereingabe von rechts leitete Herrmann direkt weiter, und Lorent Rama drückte den Ball über die Torlinie. Wenig später scheiterte Hakan Osma am zweiten Hevener Treffer, zielte über die Querlatte.

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Auch im Pokal treffsicher: Marcel Herrmann vom TuS Heven 09 markierte per Strafstoß das wichtige 2:2.
Auch im Pokal treffsicher: Marcel Herrmann vom TuS Heven 09 markierte per Strafstoß das wichtige 2:2. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Mit zunehmender Spielzeit aber eroberte sich Weitmar 45 mehr Spielanteile. Ein spektakulärer Treffer zum 1:1 brachte dann die Wende. Offensivspieler Ravyar Ali nahm eine Flanke aus zwölf Metern sehenswert direkt, zirkelte den Ball ins linke Eck (34.). Nur wenige Minuten später hatte Heven Glück, als ein Gästespieler per Kopf nur den Pfosten traf. Weitmar blieb gefährlich - und legte nach: In der 41. Minute vollendete Felix Eickholt eine Kombination zum 2:1-Pausenstand.

Wirbel vor dem Elfmeter für die Gastgeber

„Ich hab’ den Jungs zur Pause gemacht, sie sollen weiter ihre Chance suchen und druckvoller nach vorne spielen“, so TuS-Coach Maik Knapp. Auch die beiden Wechsel taten dem Hevener Spiel gut, Farset Kaedi und Amin Tumbul kamen für Stavros Pechlivanis und Kubilay Turgut. Nach knapp einer Stunde verzog Marcel Herrmann aus 16 Metern - drüber.

Zwar verflachte die Partie zwischenzeitlich, doch in der Schlussviertelstunde ging’s noch mal zur Sache. Bei einem Schiedsrichterball war Weitmar 45 kurz unaufmerksam, hatte eigentlich mit einem eigenen Freistoß gerechnet. So zog Joker Jasim Boutayeb davon, wurde im Strafraum gelegt - den fälligen Elfmeter verwandelte Herrmann zum 2:2 (73.). Weitmars zuvor schon verwarnter Justus Marquardt sah zuvor noch Gelb-Rot, weil er den Ball aus Frust weggeschossen hatte. Ein Weitmarer Verantwortlicher ließ sich zu einem zornigen Kommentar hinreißen, sah ebenso die Rote Karte. Eine Minute später die Entscheidung: Nach einem weiten Ball aus der Hevener Hälfte landete der Ball wieder bei Boutayeb, der ins Zentrum passte - als Abnehmer fand sich dort Tim Dosedal, der zum 3:2-Endstand vollstreckte.

Trainer von Weitmar 45 sieht sein Team benachteiligt

„Jasim Boutayeb war heute unser Matchwinner, er hat da vorne ganz schön gewirbelt. Unser Matchplan ist aufgegangen, am Ende noch mehr Tempo über die zweite Welle bringen zu können. Die erste Halbzeit war bis zum 1:1 auch ganz gut, nur bei diesem Gegentor haben wir gepennt“, so TuS-Trainer Maik Knapp. Weitmar-Coach Tobias Vößing indes war nicht einverstanden vor allem mit der gelb-roten Karte, „da fehlte mir das Fingerspitzengefühl der Schiedsrichterin. Ich denke schon, dass wir hier benachteiligt wurden. Eigentlich hatten wir das Spiel ganz gut unter Kontrolle, die Niederlage war unglücklich.“ Spielleiterin Cynthia Günther rechtfertigte ihre Entscheidungen: „Der Schiedsrichterball war eindeutig. Die gelb-rote Karte war alternativlos, der Spieler von Weitmar war vorher verwarnt und wurde danach bei weiteren Szenen von mir darauf hingewiesen, sich korrekt zu verhalten.“

Die Halbfinalspiele im Kreispokal lauten: TuS Heven 09 gegen Concordia Wiemelhausen und SV Bommern 05 gegen DJK TuS Hordel.

TuS: Wirges; Schöppner, Kasumi (59. Boutayeb), Bollmann, Pechlivanis (46. Kaedi), Turgut (46. Tumbul), Bosco, Rama (67. Karakurt), Osma, Dosedal, Herrmann.

SCW: Linders; Eickholt, Sindermann (80. Bierwolf), Haarmann, Marquardt, Dongowski, Ali, Kleine Rumberg, Wiethege, Sprathoff, Funke.

Torfolge: 1:0 Rama (20.), 1:1 Ali (34.), 1:2 Eickholt (42.), 2:2 Herrmann (73., Foulelfmeter), 3:2 Dosedal (74.).

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Die Spieler des TuS Heven 09 durften am Donnerstagabend feiern: Mit 3:2 gewannen sie gegen den SC Weitmar 45, stehen erneut im Halbfinale des Kreispokal-Wettbewerbs.
Die Spieler des TuS Heven 09 durften am Donnerstagabend feiern: Mit 3:2 gewannen sie gegen den SC Weitmar 45, stehen erneut im Halbfinale des Kreispokal-Wettbewerbs. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller