Witten. Der HSV Herbede spielt auch künftig in der Handball-Landesliga. Was die Wende nach zähem Beginn gegen den robusten Letmather TV bringt.
Fulminante letzte 20 Minuten haben die Handballer des HSV Herbede ans Ziel gebracht. Als die Schlusssirene der Partie gegen den Letmather TV ertönte, da hieß es 30:24 (16:15) aus Sicht der Wittener. Einmal mehr hatte sich die Festung Jahnsporthalle als uneinnehmbar erwiesen - auch für einen robusten Gegner wie die Iserlohner. Somit stand fest, dass der HSV auch in der nächsten Spielzeit in der Landesliga antreten wird.
Platz drei belegt der Aufsteiger, hat sogar noch die Vizemeisterschaft im Blick, zumal man gegen die HSV Plettenberg/Werdohl noch anzutreten hat. „Genau das ist jetzt noch mein Ziel - unmöglich ist das nicht“, sagte Trainer Marko Weiß nach dem zumindest in der zweiten Hälfte wieder überzeugenden Auftritt der Herbeder. Es bleibt dabei: Bislang konnte lediglich Titelfavorit SG Ruhrtal zwei Punkte aus der „Jahnhölle“ entführen, in der es auch am Mittwochabend wieder hoch herging, in der die Stimmung mächtig hoch kochte.
„Jahnhölle“ wird wieder zur Festung des HSV Herbede
Wobei: Zumindest in der ersten Viertelstunde ließen sich die Herbeder von der Woge der Emotionen, von Trommeln und Anfeuerungsrufen nicht so richtig tragen. „Die Phase zu Beginn haben wir einfach verschlafen“, brachte es Marko Weiß auf den Punkt. Der Tabellenvorletzte aus Letmathe dominierte, lag nach knapp zehn Minuten mit 7:3 vorn.
Offensiv stimmte da noch nicht viel bei den Wittenern. Bei denen der Schuh diesmal personell auch arg drückte. „Mit Clemens Meuren und Erik Schulte fehlten mir wichtige Optionen“, stellte der HSV-Coach klar. Auch Daniel Peeren war nicht mit von der Partie. Zudem konnte Alexander Czerkawski nur in den Anfangsminuten mitmischen, saß danach wegen einer Zerrung nur noch auf der Bank.
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Hinzu kam, dass die Herbeder mit einigen Entscheidungen der Unparteiischen nicht einverstanden waren. „Sie haben zu oft die körperbetonte Spielweise von Letmathe einfach durchgehen lassen“, formulierte es Marko Weiß noch zurückhaltend. Schon früh holte er sich eine Verwarnung ab, äußerte seine Kritik wohl zu deutlich. Erst in den letzten Minuten der ersten Hälfte kam der HSV besser zurecht, machte aus einem 9:12 (22.) eine 14:13-Führung (26.), nahm den knappen Vorsprung von einem Tor auch mit in die Kabine.
Thomas Radtke erzielt zehn Treffer für die Wittener
„Ich habe den Jungs in der Pause nur gesagt: Ihr müsst kämpfen, kämpfen kämpfen“, so Weiß - allzu viele Worte zu taktischen Maßnahmen verlor er nicht. Sein entscheidender Schachzug: In der zweiten Halbzeit spielte eine Herbeder Besetzung konsequent durch, biss auf die Zähne gegen einen resolut verteidigenden Gast aus dem Sauerländischen, bei dem Ex-Drittligaspieler Tom Trost auch nicht für mehr Stabilität in der Zentrale sorgen konnte.
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Der aber zunehmend Probleme bekam mit den wendigen HSV-Angreifern um Thomas Radtke (zehn Tore) und Marius Windfuhr. Auch Kreisläufer Albert Haupt war kaum zu halten. Und als dann auch noch Herbedes zuvor noch schwächelnder Keeper Till Filter immer besser in die Partie fand, viele Würfe stark wegfischte, kippte nach dem 19:21 (41.) die Partie vollends. In den verbleibenden knapp 20 Minuten brachte Letmathe nur noch drei Treffer zustande.
Bezeichnend die Phase, als Jonathan Windfuhr eine vierminütige Strafe kassierte. „Da haben wir drei Tore in Unterzahl gemacht, eigentlich kaum zu glauben“, so Weiß, dessen Team auf 28:23 davonzog. „Ich hätte niemals daran geglaubt, dass wir so früh schon den Klassenerhalt schaffen“, strahlte er.
HSV: Filter, Lange; Schauer, M. Windfuhr (4), J. Windfuhr (3), W. Haupt (2), Brämer, A. Haupt (3), Schmitz (6), Czerkawski, Hake (2), Hoffmann, Rosiak, Busch, Radtke (10/3).
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