Witten. Zu ihrer aktiven Zeit waren Günter Kowalewski und Adam Sandurski Leistungsträger beim KSV Witten 07. Zusammen sind beide nun 150 Jahre alt.
Sie gehörten zu ihrer aktiven Zeit zu den Größten ihrer Zunft, und das sowohl körperlich als auch und an ihren Erfolgen gemessen: Günther Kowalewski und Adam Sandurski, ehemalige Bundesliga-Ringer des siebenmaligen Mannschaftsmeisters KSV Witten 07, die in den schweren Gewichtsklassen bis 100 bzw. 130 kg zu Hause waren. Beide prägten das Bild der KSV-Mannschaften in den siebziger- und achtziger Jahren und feierten jetzt runde Geburtstage.
Günter „Kowa“ Kowalewski vollendete in der Vorwoche sein 80. Lebensjahr. Der Dortmunder, der das Ringer-ABC beim KSV Jahn Marten erlernte, wechselte dann zum damaligen Bundesligisten SU Annen. Als Annen abstieg, war der KSV Witten 1971 seine logische nächste - und letzte - sportliche Station. Am Titelgewinn des KSV 1974 war „Kowa“, der 1973 die DM in beiden Stilarten gewann, maßgeblich beteiligt.
Wittener Urgestein Kowalewski wurde Achter bei den Olympischen Spielen 1972
Insgesamt sechs Deutsche Einzelmeisterschaften gewann der Wittener Gastronom, und auch international kämpfte er für den Deutschen Ringer-Bund: Nach Einsätzen bei Welt- und Europameisterschaften belegte er u. a. den dritten Platz beim vorolympischen Turnier 1972 in München, bei Olympia im gleichen Jahr wurde er Achter. Damit beendete Günter Kowalewski seine internationale Laufbahn, stand dem KSV Witten aber noch einige Jahre zur Verfügung.
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Gut ein Jahrzehnt später kam der gebürtige Pole Adam Sandurski nach Witten, zusammen mit seinem kongenialen Partner Jan Falandys. Ein Paar, wie es unterschiedlicher nicht sein konnte. Sandurski, ein Hüne mit 2,14 Metern Körpergröße bei 130 Kilogramm Gewicht, Falandys ein Floh mit 1,56 m und 48 kg. Es war ein famoser Coup, der dem KSV Witten seinerzeit gelang. Freizügigkeit gab es im ehemalig kommunistischen Polen, der Heimat der beiden Ringkämpfer, noch nicht. Trotzdem kam es zu einer Vereinbarung zwischen ihrem ostpolnischen Ringer-Club „Stal“ Rzeszów und dem KSV. So verstärkten die Freistilringer 1985 das Wittener Team, das dann 1986 mit den beiden Punktgaranten Deutscher Meister wurde.
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Sandurski wurde zu Polens Ringer des Jahrhunderts ernannt
Adam Sandurski fand in Witten ncht nur eine neue sportliche, sondern auch privat eine zweite Heimat. Er blieb in der Ruhrstadt, lebte hier mit Ehefrau Jolantha, die beiden Töchter kamen in Witten zur Welt. Mit der Maschinenfabrik Wiegard fand er einen Arbeitgeber, der seine sportlichen Ambitionen unterstützte. Der vielfache Polnische Meister war auch international für sein Land erfolgreich: Die Bronzemedaille bei Olympia 1980 in Moskau war seine herausragende Leistung, nachdem er bereits Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften gewonnen hatte. Diese Erfolge waren Grund genug, Adam Sandurski, der immer noch regelmäßig Gast der KSV-Heimkämpfe ist, zu Polens Ringer des Jahrhunderts zu küren. Am Mittwoch feierte er seinen 70. Geburtstag.
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