Witten. Das Sportliche wird beim Hallenturnier der B-Junioren zur Nebensache. Im kleinen Finale fliegen die Fäuste, ein Spieler muss ins Krankenhaus.
Beim Auftakt des Sparkassen-Hallencups im Jugendfußball ging es gleich hoch her. Unschöne Szenen überschatteten vor allem am Sonntag die Stadtmeisterschaft der B-Junioren. Rein sportlich setzten sich hier ebenso wie tags zuvor bei den C-Jugendlichen die Talente des FSV Witten durch. Auch die Minikicker kamen in der Husemannhalle zu ihrem Recht, zeigten großes Engagement am Ball.
C-Jugend
Favorit im zehn Mannschaften umfassenden Feld war Bezirksligist FSV Witten. Nach einer spannenden Vorrunde mit vielen Toren und tollen Spielen qualifizierten sich sowohl beide Mannschaften vom FSV Witten als auch beide Mannschaften von TuRa Rüdinghausen für die Halbfinals. Dort spielten beide Erstvertretungen jeweils gegen ihre eigene Reserve und behielten am Ende wie erwartet glatt die Oberhand. Im Endspiel ließ der FSV Witten dann TuRa Rüdinghausen mit einem 5:1 keine Chance. Dritter wurde der FSV II (3:2 gegen TuRa II). Der Favorit vom Wullenstadion spielte ein famoses Turnier und kassierte lediglich vier Tore, traf vorne aber beeindruckende 39 Mal.
B-Jugend
Nach dem deutlichen Turnierausgang am Samstag hoffte man bei den B-Jugendlichen auf einen knapperen und spannenderen Wettbewerb, und der wurde es dann auch. Gespielt wurde in zwei Gruppen mit drei bzw. vier Teams. Auch hier ging der FSV Witten als Bezirksliga-Vertreter als klarer Favorit ins Rennen, nachdem die Blau-Weißen dort ihre Hinrunde mit der Herbstmeisterschaft gekrönt hatten. Die Zuschauer bekamen eine sehr spannende Vorrunde mit tollen Spielen und sehenswerten Treffern aufgetischt.
Beide Mannschaften vom FSV Witten, der TuS Stockum und TuRa Rüdinghausen qualifizierten sich für die Vorschlussrunde. Im ersten Halbfinale setzte sich die erste Mannschaft vom FSV Witten in der letzten Minute knapp mit 2:1 gegen TuRa durch. Das zweite Halbfinale schlug bestritten der TuS Stockum und die FSV-Reserve.
Schon beim Halbfinale des FSV Witten gegen TuRa Rüdinghausen ging es gehörig zur Sache. Beide Fanlager heizten sich auf und pöbelten gegeneinander, da schenkten sich beide Seiten nichts. Im Spiel um Platz drei kam es dann zu einem hitzigen Spiel zwischen TuRa und der FSV-Reserve. Das Spiel war von Beginn an von harten Zweikämpfen geprägt, bei dem ein Spieler des FSV Witten die Rote Karte sah. Die Spieler auf dem Feld ließen sich augenscheinlich von der angespannten Stimmung auf den Rängen anstecken und man provozierte sich gegenseitig.
Spieler von TuRa Rüdinghausen bekommt üble Tritte ab
Kurz vor Schluss passierte genau das, was nicht passieren durfte. Beim Stand von 2:1 für die TuRa-Jungen beging ein Spieler der Mellmausländer ein ruppiges Foul an der Bande, wie es der Schiedsrichter-Beobachter beschrieb. Daraufhin riss der gefoulte FSV-Akteur seinen Widersacher zu Boden, es folgte eine Rudelbildung. In dieser bekam der TuRa-Kicker, der das Foul begangen hatte, sogar Tritte ab. Ebenso stürmte ein Zuschauer aus dem FSV-Lager auf das Feld und riss den Spieler ebenfalls noch mal zu Boden, so dass dieser mit dem Kopf auf dem Hallenboden aufschlug. Der betroffene Rüdinghauser Spieler musste anschließend mit einer Rückenprellung ins Krankenhaus. Die Polizei war ebenfalls vor Ort und vernahm die Beteiligten.
Positiv, dass die meisten Spieler, Betreuer, Schiedsrichter und Ordner die Rudelbildung eilig auflösen wollten und augenscheinlich an keinem größeren Konflikt interessiert waren, so die Worte des Schiedsrichter-Beobachters. Anschließend folgte die schönste Aktion des Tages im Sinne des Fair-Play-Gedanken: Aufgrund des Geschehenen verabredeten sich beide Teams, in der verbleibenden Spielzeit lediglich den Ball fair hin und her zu spielen - so blieb es beim knappen Sieg für die Rüdinghauser, die somit Dritter wurden.
Jugendfußball-Stadtmeisterschaft B-Junioren
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Das Sportliche allerdings rückte zu diesem Zeitpunkt sowieso in den Hintergrund. „Es ist wirklich schade, dass es so weit kommen musste. Solche Szenen haben bei einem Turnier nichts zu suchen“, so Daniela Kortengräber, Jugendleiterin des SV Herbede. Schon in der Vergangenheit war es bei Jugendturnieren in Witten des Öfteren zu ähnlichen Ausschreitungen gekommen.
Das Finale bei den B-Jugendlichen gewann dann der FSV Witten gegen den TuS Stockum im Neunmeterschießen mit 4:2 - das Resultat war am Ende jedoch nicht mehr als eine Randnotiz. Für die Jugendfachschaft gibt es nun eine ganze Menge aufzuarbeiten.
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