Witten. Die „Oldies“ vom FSV Witten II verleihen der Hallenstadtmeisterschaft eine besondere Note. Wie die Zwischenrunde nur knapp verfehlt wurde.
Auf der Suche nach den augenfälligsten Überraschungen bei der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft wird man schnell fündig. Vor allem auch die zweiten Mannschaften drückten dem zweitägigen Spektakel in der Husemannhalle ihren Stempel auf. Die Reserve des SV Bommern 05 spielte sich mit famosen Leistungen sogar bis ins Finale, doch auch die in der C-Kreisliga beheimatete „Zweite“ des FSV Witten hinterließ einen bleibenden Eindruck.
Erst kurz vor Schluss der Vorrunde schieden die Blau-Weißen am Samstag gegen den SV Bommern aus. Allerdings begeisterten sie sowohl beim Reservecup als auch an diesem Wochenende bei den Stadtmeisterschaften der Senioren. Die schöne Geschichte der zweiten Mannschaft begeistert die Zuschauer - und das vereinsübergreifend.
Schon beim Wittener Reservecup überzeugt der FSV mit guten Partien
Nachdem es im letzten Jahr beim FSV Witten einen Kurswechsel gab und das Projekt der neuen ersten Senioren ins Leben gerufen wurde, startete die bis dahin erste Mannschaft ab dem Zeitpunkt als zweite Mannschaft des FSV. Diese trifft sich auch seit mehreren Monaten lediglich einmal die Woche in der Halle zum Training. Bemerkenswert ist der Altersdurchschnitt in der Mannschaft: Der Älteste ist immerhin schon 62 Jahre alt, und trotz alledem stimmen der Teamspirit und der Erfolgswille.
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Seit Jahren starten die Ruhrstädter in der Kreisliga C und spielen dort Jahr für Jahr ganz oben mit. In der vorigen Woche ging es beim Reservecup los, dort belegte der FSV immerhin den vierten Platz, der die Qualifikation für die Hallenstadtmeisterschaft bescherte. Im Halbfinale zog man im Reserveturnier gegen die Zweitvertretung des SV Herbede den Kürzeren und verlor dann gegen den TuS Stockum II das Spiel um Platz drei.
Nur hauchdünn am Weiterkommen bei Stadtmeisterschaft gescheitert
Nachdem das Team von Rafael Czodrowski, der als Spielertrainer fungiert, in die schwere Gruppe D gelost wurde, gab es allerdings Zweifel innerhalb des Teams. „Wir haben leider von drei wirklich guten Spielern eine Absage bekommen, da sie befürchteten, dass wir uns hohe Niederlagen einfangen. Das hat uns natürlich im Vorhinein schon stark geschwächt, deshalb sind wir auch nur mit einem halben Rumpfkader aufgetreten“, so Czodrowski.
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Mit den Kontrahenten TuS Heven (Bezirksliga), SV Bommern (Kreisliga A) und SF Schnee (Kreisliga B) hatte man ein ordentliches Programm vor sich. Trotz der schweren Gruppe und des Rumpfkaders schlugen sich die FSV-Routiniers, bei denen Branko Calusic mit 51 Jahren ältester Akteur auf dem Feld - und des gesamten Turniers - war, beachtlich. Das erste Spiel gegen die SF Schnee zeigte direkt unglaubliche Spannung. Mit 3:2 entschied der FSV das Duell für sich. Gegen Bezirksligist TuS Heven hielt der Außenseiter prima mit, verlor nur mit 0:2.
Ältester Spieler im Kader ist inzwischen schon 61
Zuletzt stand dann der finale Showdown gegen den SV Bommern an. Klar war vorher, dass der zweiten Mannschaft des FSV nur ein Sieg reichen würde, um sich für die Zwischenrunde am Tag darauf zu qualifizieren. Man merkte von Anfang an, welchen Respekt der SV Bommern hatte, und so zerplatzte der Traum von der Zwischenrunde erst 30 Sekunden vor Schluss durch den Ausgleich der Bommeraner zum 2:2.
„Wir sind absolut zufrieden. Natürlich ist es schade, dass wir so knapp vor einer Überraschung gescheitert sind. Wir hatten uns nur als Ziel gesetzt, die Sportfreunde Schnee zu schlagen und uns in den anderen beiden Spielen nicht schlecht zu verkaufen und das Ergebnis nicht zu hoch werden lassen. Dass wir dann am Ende so gut mitspielen konnten, damit hätte wohl keiner gedacht“, bilanzierte Czodrowski zufrieden. Jetzt kann sich das Team wieder der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte widmen. Aktuell steht der FSV Witten auf dem zweiten Platz, hat allerdings nur zwei Punkte Rückstand auf den Tabellenführer.
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