Witten. Scheinwerfer, Tricks und tolle Tore: Der Reservecup in Witten war ein prima Vorgeschmack auf die Hallenstadtmeisterschaft am nächsten Wochenende.
Eine solche Resonanz auf einen Reservecup im Hallenfußball? Gab es in Witten ewig nicht. Dicht an dicht saßen die Zuschauer am zweiten Tag auf den Rängen, das Interesse war bemerkenswert. Was quasi als Generalprobe für die Hallenstadtmeisterschaft am 14. und 15. Januar in der Husemann-Sporthalle jetzt über zwei Tage über die Bühne ging, konnte sich sehen lassen. „Das hat richtig Spaß gemacht, wir haben auch viel Zuspruch bekommen für das ganze Drumherum. Den Leuten hat es auch gefallen“, war Uli Sieweke, Mitglied des Fachschafts-Vorstandes, am Sonntagabend rundum zufrieden.
Nun gut, den Ausraster von zwei Spielern des VfB Annen II am Samstag im Spiel gegen TuRa Rüdinghausen II (2:5) sollte man da gewiss ausklammern. Auch die offenbar fremdenfeindlichen Sprüche, die am Rande einer Partie gefallen sein sollen und die Jörg Rehder aus der Turnierleitung des SV Herbede dazu veranlassten, die oder den Verursacher unmissverständlich übers Hallenmikrofon zur Ordnung zu rufen, will nicht nur bei einem solchen Hallenfußball-Turnier niemand hören.
Wittener Hallenturnier stellt Finalisten ins Scheinwerferlicht
Da widmet man sich doch viel lieber den positiven Begleiterscheinungen des Wettbewerbs, der insgesamt reibungslos vonstatten lief und der bis zum Finale sogar konsequent im Zeitplan blieb. Da war vor dem Anpfiff des Endspiels zwischen dem SV Herbede II und dem SV Bommern II sogar noch die Zeit dafür, die beiden Finalisten Spieler für Spieler bei abgedunkelter Halle mit Scheinwerfer-Spots ins rechte Licht zu rücken und vorzustellen. Ein Hauch von großer Fußball-Show und vor allem ein toller Service auch für die Zuschauer, die in großer Zahl bis zum Schluss in der Husemannhalle blieben. Und die ein packendes letztes Turnierspiel sahen, das die Herbeder Zweitvertretung mit 3:2 für sich entschied. Dank der Treffer von Marvin Restel (2) und Andree Jungk löste der SVH die Bommeraner, für die Florian Brommer und Malte Petry netzten, als Reservecup-Titelträger ab.
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„Im Laufe des Turniers haben wir das Spielen miteinander endlich gefunden“, so der Kommentar des überglücklichen Herbeder Trainers Christian Schacht. Sein gesamtes Team bedachte er mit einem dicken Lob, doch er ließ auch nicht außer Acht, dass Marvin Restel eine besondere Rolle zugekommen war. „Er hat im Finale schon den Unterschied gemacht. Ich hoffe, ich darf auch in der Rückrunde ein paar Mal auf ihn bauen“, so der Coach. Allerdings ist eher davon auszugehen, dass der torgefährliche Angreifer dann des Öfteren wieder dem Herbeder Bezirksliga-Team angehören wird.
Besondere Aufgabe für Herbedes Andree Jungk im Endspiel
Eine Sonderrolle hatte Schacht im Endspiel Andree Jungk zugeteilt. Der versierte Techniker, sonst meist in vorderster Angriffsreihe zu finden, engte die Kreise von Bommerns elffachem Torschützen Holger Schumacher ein - mit Erfolg. Der SVB-Topspieler, ab der nächsten Saison Spielertrainer bei der „Zweiten“ vom Goltenbusch, blieb diesmal ohne Treffer - Jungk allerdings erzielte das 3:2 für den SV Herbede, machte das Wochenende für sein Team perfekt.
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Auch Marcus Hahn, Vorsitzender des SV Herbede, der diesmal mit der Ausrichtung des Turniers betraut war, freute sich mächtig über den Erfolg der B-Kreisliga-Mannschaft seines Vereins. Höchstselbst hatte er zwei Tage lang in der Turnierleitung gesessen, war der Herr über die Statistik der insgesamt 38 Partien und notierte minuziös jeden Torschützen in seinem Computer. „Es hat alles reibungslos geklappt. Zum Glück hatten wir hier ein großes, engagiertes Team beisammen, das die beiden Tage gut über die Bühne gebracht hat“, so Hahn. Vom Catering über den Ordnungsdienst bis zur Betreuung der Unparteiischen, die auch allesamt einen guten Job machten und nur bei wenigen Ausnahmen etwas härter durchgreifen mussten - das alles muss schließlich koordiniert werden.
16 Teilnehmer für Wittener Hallenstadtmeisterschaft stehen nun fest
Es gab eine Vielzahl sehenswerter Treffer (u. a. gleich mehrfach auch durch schussstarke Torhüter erzielt), schöne Kombinationen und feine Einzelleistungen. Darüber hinaus auch tolle Paraden der eingesetzten Schlussmänner, von denen Jannis-Max Seeliger vom Überraschungs-Team der SF Schnee II als Bester seiner Zunft ausgezeichnet wurde. Insgesamt also waren die beiden Reservecup-Tage eine perfekte fußballerische Vorlage für die Hallenstadtmeisterschaft um den „ITSR-Cup“ am kommenden Wochenende, wenn dann u. a. auch die vier Wittener Bezirksligisten ins Geschehen eingreifen und sich gegen die zwölf Widersacher aus der A-, B- und C-Kreisliga zu behaupten versuchen werden.
Man darf vor allem gespannt sein, wie dann die Premiere eines solchen Turniers in der Ruhrstadt mit einer Rundum-Bande ankommen wird. „Geliefert wurde sie bereits, am Freitagabend wird sie aufgebaut“, ließ Fachschafts-Vorstand Uli Sieweke wissen. Zudem wird die Spielfläche noch mit Werbung geklebt - es soll nun mal in diesem Jahr alles ein wenig größer und spektakulärer werden als in der Wittener Hallenfußball-Vergangenheit.
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Tippspiel und Tombola als zusätzlicher Anreiz beim „ITSR-Cup“
Es wird eine Tombola geben, dazu ein digitales Tippspiel (nicht nur für Zuschauer in der Halle) und wie schon am Rande des Reservecups ein von Hauptsponsor „ITSR“ angebotenes Geschicklichkeitsspiel, bei dem es attraktive Preise zu gewinnen gibt. Vorfreude ist also erlaubt bis zum 14. Januar um 13.30 Uhr - dann startet der Wettbewerb mit dem Duell zwischen dem TuS Stockum und dem Portugal SV.
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