Witten. Wilfried „Tülle“ Lutter ist gestorben. Die SU Annen und der KSV Witten trauern. Er prägte den Ringsport in der Ruhrstadt. Ein Nachruf.

Die Wittener Ringergemeinde trauert um Wilfried „Tülle“ Lutter. Er starb am Dienstag (20. Dezember) und war einer der profiliertesten Gestalter des traditionsreichen Kampfsports in der Ruhrstadt, der beide Vereine prägte – die SU Annen und den KSV Witten.

Lutter, den nicht nur seine Sportfreunde „Tülle“ nannten, wurde 78 Jahre alt. Sohn Sven, auch ehemaliger Ringer und Trainer, trauert mit seiner Familie um den Vater.

Wilfried „Tülle“ Lutter: Erst selbst Ringer, dann Trainer

Woher sein Spitzname kam, ist nicht überliefert. Der Annener Junge begann seine Ringerlaufbahn bei der SU und feierte schon früh gute Platzierungen auf Landesebene und bei Deutschen Meisterschaften. Als die SU Annen 1963 in die neu gegründete Ringer-Bundesliga aufgenommen wurde, war Lutter einer der Akteure im Team. Er kam in den Gewichtsklassen 57 und 62 kg zum Einsatz – in beiden Stilarten. Seine beste Platzierung erkämpfte er bei den nationalen Titelkämpfen im Freistil 1969 in Dortmund, als er mit Rang vier knapp die Medaillenplätze verfehlte.

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In der Folgezeit verließ Lutter die SU Annen, schloss sich dem KSV als Aktiver an. Er hatte seinen Stammplatz in der Wittener Oberligamannschaft. Ein Jahr kämpfte er beim KSV Wiesental in Nordbaden, gemeinsam mit Klaus Rost. Es war nur eine kurze Episode.

Dann folgte seine große Aufgabe beim KSV Witten – er übernahm den Nachwuchs als Trainer. Die jüngsten Ringerinnen und Ringer im Wittener Trainingszentrum „Ostermannhalle“ lernten bei ihm das Einmaleins des Kampfsports, doch nicht nur das: Er war Lehrer und Vorbild zugleich. Dafür wurden ihm Respekt, Anerkennung, Höflichkeit und Zuneigung zuteil. „Tülle“ belohnte die Kinder, wenn sie es sich verdient hatten, nach dem Training oder Wettkampf dann auch schon mal mit Süßigkeiten.

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Seit einigen Jahren hatte Wilfried Lutter gesundheitliche Probleme, musste den Rollstuhl nutzen. Trotzdem kam er regelmäßig zu Kämpfen in die Husemanhalle. Die Ringergemeinde, SU Annen und KSV Witten, haben einen großen Freund und Menschen verloren und werden „Tülle“ in dankbarer Erinnerung halten.