Rotterdam (NL). Drei Ringer aus Witten räumen bei den „World Police & Fire Games“ ab. Was Zweifach-Gewinner Mirko Englich in Rotterdam am besten gefiel.

Ein einträgliches Wochenende verbrachten drei Ringkämpfer aus der Ruhrstadt in den Niederlanden. Bei den „World Police & Fire Games“ in Rotterdam sammelten Mirko Englich vom KSV Witten 07 sowie Nico Brunner und Nick Jacobs gleich vier Goldmedaillen ein.

„Insgesamt war das schon eine schöne Veranstaltung, vor allem die Eröffnungsfeier war eindrucksvoll im Feyenoord-Stadion“, berichtet Mirko Englich. Der sich eigens noch mal richtig fit gemacht hatte, um bei den Ringkampf-Wettbewerben keine schlechte Figur abzugeben. Diese Sorge allerdings, das merkte der 43-Jährige schnell, war gänzlich unbegründet. „Rein sportlich gesehen war ich schon ein wenig enttäuscht“, so Englich. Denn in seiner Gewichtsklasse (bis 97 Kilogramm) wurde der Olympia-Zweite von Peking 2008 nicht wirklich ernsthaft gefordert.

Wittener Olympia-Zweiter von 2008 in beiden Stilarten siegreich

Der Wittener Berufsfeuerwehrmann, eigentlich Spezialist im griechisch-römischen Stil, meldete auch für den Freistil-Wettbewerb, gewann dort seinen einzigen Kampf gegen den früheren Bundesliga-Ringer Jan Radschunat (Polizist; Sachsen-Anhalt) mit 7:0. So wirklich verausgaben musste sich Englich, der vorab extra acht Kilo abtrainiert hatte, dabei aber nicht. Das zweite Duell gegen einen Inder kam dann nicht zustande. „Er hatte sich angeblich den Zeh gebrochen“, so Englich. Somit war sein erstes Gold schon mal amtlich. „Ich war wirklich fit - in der Form hätte ich sogar ein richtiges Turnier ringen können“, flachste der 43-Jährige.

Auch interessant

Die Stimmung bei der Eröffnungsfeier im Feyenoord-Stadion genossen die Wittener Ringer (von li.) Nico Brunner, Mirko Englich und Nick Jacobs sichtlich. Alle drei holte sich schließlich die WPFG-Titel.
Die Stimmung bei der Eröffnungsfeier im Feyenoord-Stadion genossen die Wittener Ringer (von li.) Nico Brunner, Mirko Englich und Nick Jacobs sichtlich. Alle drei holte sich schließlich die WPFG-Titel. © KSV Witten | KSV Witten

Der tags darauf in seiner angestammten Stilart erneut zum Turniersieg spazierte. Das Auftaktduell gegen einen indischen Ringer („das war der Polizeichef von Neu-Delhi“) gewann der KSV-Athlet nach 30 Sekunden technisch überlegen, der zweite Gegner - wieder ein Inder - verzichtete freiwillig. „Danach habe ich noch einen Freundschaftskampf bestritten gegen einen wirklich starken Serben, der eigentlich zwei Altersklassen tiefer aktiv war. Das hat dann richtig Spaß gemacht“, so Englich nach dem überzeugenden 8:0-Sieg. „Es ist schön, zu sehen, dass der Körper noch so gut funktioniert“, so der 43-Jährige, der wohl allemal noch im Oberliga-Team des KSV mitringen könnte.

Auch interessant

Nico Brunner räumt starke Konkurrenz aus dem Feld

Insgesamt rund 10.000 Sportler nahmen an den „World Police & Fire Games“ in den Niederlanden teil, bei denen es in den verschiedensten Sportarten um die Medaillen ging. „Das ganze Drumherum war schon recht eindrucksvoll - mit dem Sportlerdorf und den vielen interessanten Leuten, auf die man traf“, so Mirko Englich. Der sich natürlich auch über die Erfolge seiner Wittener Trainingskollegen freute. Nico Brunner gewann das Greco-Turnier in der 87-kg-Klasse, feierte drei Siege gegen starke Athleten aus der Mongolei, Kambodscha und aus Finnland, Nick Jacobs (82 kg gr.-röm.) war einziger Starter in seiner Kategorie, trat dann gegen zwei Ringer aus anderen Gewichtsklassen an.

Auch interessant

Die Spiele in den kommenden beiden Jahren finden in Winnipeg (Kanada) sowie in Birmingham/Alabama (USA) statt. Englich: „Da wir alle Kosten aber selbst tragen müssen, wird’s dann schwer mit der Teilnahme.“ Ein Wettbewerb in der europäischen Nachbarschaft wäre da schon attraktiver für die Sportler aus Witten.

Alle Nachrichten aus dem Wittener Lokalsport finden Sie hier.