Budapest (H). Jorre Verstraeten trat beim Grand-Slam-Turnier in Budapest an – und holte die Goldmedaille. Wie der Kämpfer der SU Annen in Ungarn brillierte.

Für die besten Judoka der Welt geht es bei den großen internationalen Turnieren längst wieder um Punkte für die kommenden Olympischen Spiele in Paris 2024. Ein Kämpfer aus dem Bundesliga-Kader der Sport-Union Annen hat am Wochenende reichlich Punkte auf sein Konto gebucht: Der Belgier Jorre Verstraeten gewann das Grand-Slam-Turnier in Budapest.

Der Wettbewerb in der ungarischen Hauptstadt war herausragend besetzt, auch viele der Top-Athleten unter anderem aus Japan wurden dort vorstellig, um gute Platzierungen zu sammeln. In der Klasse der Männer bis 60 Kilogramm hatte auch SUA-Judoka Jorre Verstraeten einige schwierige Prüfungen zu bestehen, tat dies aber mit Bravour und zeigte seine in diesem Jahr beste Leistung.

SU Annen: Freilos in erster Runde für Jorre Verstraeten

Nach einem Freilos zum Auftakt setzte sich der 24-Jährige gegen den US-Amerikaner David Terao in nur 1:41 Minuten vorzeitig durch. Auch gegen Magzhan Shamshadin (Kasachstan) war der EM-Dritte von Sofia nicht von seiner Linie abzubringen, gewann per Ippon nach 2:34 Minuten. Im Viertelfinale gegen den Franzosen Valadier Picard ging es sogar noch schneller: Nach 1:38 Minuten gelang dem Belgier die entscheidende Wertung. Selten hat man Verstraeten wohl so fokussiert kämpfen sehen.

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In der Vorschlussrunde durfte er schon nach lediglich 69 Sekunden seinen Sieg gegen den Mongolen Ariunbold Enkhtavian bejubeln. Erst im Finalkampf gegen den Georgier Lukhumi Chkhvimiani musste das SUA-Ass in den „Golden Score“, schaffte dann aber nach 7:11 Minuten die entscheidende Waza-ari-Wertung und holte sich die Goldmedaille. In der Weltrangliste wird Verstraeten inzwischen auf Position zwei geführt.

Sein Landsmann Matthias Casse, ebenfalls aus dem Annener Erstliga-Aufgebot, schaffte es in Budapest in der Klasse bis 81 Kilogramm derweil nur bis ins Achtelfinale. Nach seinem Auftakterfolg gegen den Usbeken Muso Sobirov scheiterte der belgische Weltranglisten-Erste am Italiener Antonio Esposito, der nach einem packenden Duell im „Golden Score“ nach 8:13 Minuten davon profitierte, dass Casse die dritte und entscheidende Bestrafung (Shido) kassierte.

SU Annen: Talent Tigo Renes kommt ins Viertelfinale in Budapest

Auch der junge Niederländer Tigo Renes, seit dieser Saison neu im SUA-Kader, kam in Budapest bis ins Viertelfinale. Den Kasachen Adlet Missin besiegte er vorzeitig, am Brasilianer Rafael Macedo war in der 90-Kilo-Kategorie für den Zweiten der Junioren-WM 2021 dann allerdings kein Vorbeikommen - nach rund dreieinhalb Minuten wurde dieses Duell durch eine Würgetechnik entschieden.

Tigo Renes (l.) von der SU Annen kam in Budapest ins Viertelfinale.
Tigo Renes (l.) von der SU Annen kam in Budapest ins Viertelfinale. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

Zuvor hatte bei den European Open im rumänischen Cluj Annens Schwergewichtler Jonas Schreiber mit dem Gewinn der Bronzemedaille für ein weiteres Ausrufezeichen gesorgt. Nach dem Sieg gegen DJB-Konkurrent Ivo Witassek stand der Wittener bereits im Semifinale, musste sich dort aber dem Rumänen Vladut Simionescu vorzeitig beugen. Im Kampf um Rang drei aber hatte es Schreiber dann sehr eilig, gewann schon nach 17 Sekunden gegen den Slowenen Enej Marinic.

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In der Klasse bis 81 Kilogramm erreichte in Cluj der SUA-Niederländer Jim Heijman dank starker Leistungen das Semifinale, kassierte dort aber eine Niederlage gegen Mihail Latisev (Rumänien). Im Duell um Bronze musste er dann auch gegen den Deutschen Schamil Dzabbatyrov eine Pleite einstecken, Rang fünf war dennoch allemal ein achtbares Resultat. Im 60-kg-Limit verlief das Turnier für SUA-Judoka Alessio Murrone eher enttäuschend. Er scheiterte bereits in seinem Auftaktduell am Kanadier Joel Demaere.