Madrid (E). Eine Medaille holt Schwergewichts-Judoka Jonas Schreiber (SU Annen) beim Europacup. Warum er dennoch nicht zufrieden mit seinem Auftritt war.

So richtig glücklich war er nach dem Turnier nicht, hatte sich vielleicht sogar ein wenig mehr erhofft beim Europacup in der spanischen Hauptstadt Madrid. Dennoch setzte Judoka Jonas Schreiber vom Bundesligisten SU Annen am Sonntag mit dem Gewinn der Bronzemedaille ein Ausrufezeichen.

Für den jungen Schwergewichtler (+100 kg) war es nach nunmehr acht quälend langen Monaten, die seine Geduld nur zu sehr strapazierten, das erste wichtige Turnier - und das gleich gegen starke internationale Konkurrenz. „Das Wichtigste für mich war, dass ich gesehen habe, dass mein Oberschenkel hält“, so Schreiber nach dem Wettkampf erleichtert. Zuletzt hatte er kaum mal schmerzfrei trainieren können. So war an anspruchsvolle Duelle nicht zu denken.

Schwergewichtler der SU Annen erwischt gutes Los

In Madrid erwischte Schreiber ein recht günstiges Los, bezwang in Runde eins den Inder Jobandeep Singh. Etwas mehr gefordert war der Annener dann schon im zweiten Kampf gegen den für Bahrain startenden Azamat Chotchaev. „Eigentlich ein Russe, der sich einer anderen Nation angeschlossen hat. Kein schlechter Judoka“, so die Einschätzung Schreibers. Dennoch setzte er sich durch, erreichte das Semifinale.

Dort ging es gegen den Ukrainer Oleksii Halaka. „Da hab’ ich es leider total verpennt“, ärgerte sich der SUA-Judoka. „Einmal geschlafen, dann landet man eben schon mal im Haltegriff“, so Jonas Schreiber selbstkritisch. Was ihn aber nicht daran hinderte, im Anschluss das Duell um Bronze gegen den Spanier Irinel Vasile Chelaru Grigoras zu gewinnen. „Da habe ich nichts anbrennen lassen. Er hat relativ schnell drei Bestrafungen kassiert“, berichtet der 21-Jährige.

Nächster Halt ist der Bundesliga-Kampf in Hannover

Sein Turnierfazit: „Es lief insgesamt noch sehr holprig - ist nach acht Monaten aber wohl auch normal. Irgendwie fühlte ich mich noch wie ein Fremdkörper auf der Matte, eigentlich hatte ich mit dem Finale geliebäugelt. Mir fehlt jetzt einfach noch die Routine. Bald werde ich mich wieder sicherer fühlen“, so Schreiber, der am kommenden Samstag (18. Juni) beim Bundesliga-Kampf in Hannover für die SUA wieder etwas mehr Matchpraxis bekommen wird.

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