Bochum. Die 0:2-Pleite beim TuS Harpen besiegelt Bommerns Abstieg in die A-Kreisliga. Was Trainer Jörg Silberbach am Auftritt vor allem bemängelte.

Die Enttäuschung bei Trainer Jörg Silberbach war kaum in Worte zu fassen. Eine tolle Rückrunde mit 29 Punkten hat dem SV Bommern 05 letztlich nicht zum Klassenerhalt gereicht. Die 0:2 (0:0)-Niederlage beim TuS Harpen und die Ergebnisse in Hattingen (2:0 gegen Günnigfeld) und Bochum-Riemke (0:2 gegen Phönix Bochum) bedeuteten den Abstieg in die A-Kreisliga.

Nach dem Schlusspfiff war der gesamten Mannschaft und den Fans gleich klar, was die Stunde geschlagen hatten. Die Resultate der Konkurrenz waren durchgesickert, und die Spieler saßen sprachlos auf dem Kunstrasen und auf der Bank. Allerdings war ihnen wohl auch selbst bewusst, dass sie in den vorangegangenen 90 Minuten nicht ansatzweise die Leistung der letzten Wochen abgerufen hatten.

SV Bommern überlässt Harpen die Initiative

Jörg Silberbach sah es genau so: „Es waren fünf oder sogar sechs Spieler, die nicht zu ihrer Normalform fanden. Zudem waren wir nie in der Lage, das Spiel zu lesen und entsprechend zu antizipieren.“ In der Tat konnte man nie den Eindruck gewinnen, dass der SV Bommern noch jeden Punkt gegen den Abstieg brauchte. Man überließ schon von der ersten Minute an den Gastgebern die Initiative. Dabei konnten die Grün-Schwarzen froh sein, dass die Bochumer recht verschwenderisch mit ihren Chancen umgingen - sonst wäre die Partie schon früher entschieden gewesen.

Abstieg in die A-Kreisliga: Tim Herbrechter und der SV Bommern fielen am letzten Spieltag auf den 13. Tabellenplatz zurück.
Abstieg in die A-Kreisliga: Tim Herbrechter und der SV Bommern fielen am letzten Spieltag auf den 13. Tabellenplatz zurück. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Bommern kam nur sporadisch nach vorne, gelangte aber nie in den Strafraum, und die gelegentlichen Distanzschüsse brachten keine Gefahr. Auf der anderen Seite herrschte immer wieder Alarm, und in der 27. Minute bewahrte Tim Herbrechter mit einer Rettungsaktion auf der Linie sein Team vor einem Rückstand. Fast wäre aber mit dem Pausenpfiff doch die Gästeführung gefallen, Jonas Müller traf mit einem Kopfball aber nur die Latte.

Jonas Müller vergibt Ausgleichschance

Nun hofften die mitgereisten Fans auf eine Reaktion in der zweiten Halbzeit, doch die blieb aus. Wieder hatte der TuS Harpen alles im Griff und zeigte nicht die geringste Absicht, Geschenke zu verteilen. Vielmehr drängten die Gastgeber auf die Führung. In der 56. Minute war SVB-Keeper Nick Gantowski schon geschlagen, doch Dennis Mathea kratzte den Ball noch so eben von der Linie. Das Bommeraner Abwehrspiel verebbte immer weiter. Jonas Müller war vorne meist auf sich alleine gestellt, zumal ihn die Harpener Abwehr immer gut bewachte. Seine Teamkollegen fanden hingegen keine Mittel, den Ball nach vorne zu treiben. Oft kamen schon die kurzen Bälle im Mittelfeld nicht mehr beim Gegenspieler an.

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Die längst überfällige TuS-Führung fiel in der 72. Minute. Der rechte Außenstürmer ließ seinen Bewacher stehen, und seine scharfe Hereingabe nutzte Ingmar Fuhrmann am zweiten Pfosten zum 1:0. Jonas Müller hatte kurz darauf eine Chance zum Ausgleich, doch sein Kopfball wurde doch noch Beute des TuS-Schlussmanns. Silberbach versuchte es nun mit einer unbedingten Offensive. Die Pässe wurden aber nicht besser, so dass der Ausgleich nie in der Luft lag. Vielmehr bekamen die Gäste in der 90. Minute den Ball nicht aus dem Strafraum, wo Harpens Tim Peschel den SV Bommern mit dem 2:0 endgültig in die A-Liga schickte.

SVB: Gantowski; Köntker, Karger, Müller, Durmus, Koch (81. Wiedemeyer), Poell, Herbrechter, Sven Mathea (55. Niemann), Dennis Mathea (68. Kranz), Karidakis (55. Becker).

Torfolge: 1:0 (72.), 2:0 (90.).

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Frust pur nach dem Abpfiff: Die Spieler des SV Bommern müssen das enttäuschende 0:2 beim TuS Harpen und damit den Abstieg erst einmal sacken lassen.
Frust pur nach dem Abpfiff: Die Spieler des SV Bommern müssen das enttäuschende 0:2 beim TuS Harpen und damit den Abstieg erst einmal sacken lassen. © Ralf Weihrauch | Ralf Weihrauch