Heven. Drei immens wichtige Punkte klaut sich der SV Bommern im Derby beim TuS Heven. Haarsträubende Fehler der Gastgeber laden die Grün-Weißen ein.
Diese drei Punkte könnten in der Endabrechnung Gold wert sein für den SV Bommern 05. Im Derby beim TuS Heven 09 gelang der Elf von Jörg Silberbach ein überraschender 3:2 (0:0)-Coup, zu dem vor allem Torjäger Jonas Müller einen großen Beitrag leistete.
Es war das Duell der Gegensätze. Heven als beste Mannschaft der Rückrunde gegen die abstiegsbedrohten Bommeraner. Von den Fans motiviert, kämpfte sich der tief stehende SVB ins Spiel, war in jedem Zweikampf präsent. Zwar hatte Bommern die erste passable Gelegenheit schon nach vier Minuten, vor allem aber ging es den Gästen darum, hinten nichts anbrennen zu lassen. Die zuletzt offensiv so gefährlichen Hevener, bei denen Yannik Kellner zunächst auf der Bank Platz nahm, hatten kaum Gelegenheiten, sich zu entfalten.
TuS Hevens Schöppner leistet sich zwei folgenschwere Patzer
Nach einer knappen halben Stunde eröffneten sich Konterchancen für den SVB - der Angriff um Jonas Müller kam aber noch nicht wie erhofft zum Zuge. Das torlose Remis zur Pause passte zum Spielverlauf. Nach rund einer Stunde kam dann aber der erste große Moment für Jonas Müller. Ein Rückpass von TuS-Verteidiger Marvin Schöppner zum Torwart geriet zu kurz - der Bommeraner sagte Danke - 1:0 (63.). Nur vier Minuten später gleich der zweite Streich. Kurioserweise patzte erneut Schöppner, wieder flitzte Müller auf und davon, umkurvte noch einen Verteidiger samt Torwart Kevin Wirges und schob zum 2:0 ein (67.).
„Wir haben einfach die Fehler perfekt ausgenutzt. Mit den Fans im Rücken war das überragend“, so der Torschütze später. „Wir haben in der Halbzeit gemerkt, dass hier echt was gehen kann. Mit diesem Teamgeist, der uns schon die ganze Saison auszeichnet, haben wir dann sogar den Sieg geholt“, führte Müller weiter aus. Der Stürmer, der zu Beginn der Saison nur schleppend in Tritt kam, hat mittlerweile schon 19 Saisontore erzielt. „Am Anfang bin ich frisch hochgekommen und habe erst später angefangen, richtig durchzuziehen. Ich wurde dann auch mehr gefordert im Training, wurde härter angepackt, und dann wurde es Stück für Stück besser“, so Müllers bisheriges Saisonfazit.
Aufholjagd des TuS Heven kommt viel zu spät
Ein weiterer Schuss von Tim Herbrechter von der Mittellinie hätte gepasst, Kevin Wirges parierte aber grandios. Wieder nur sieben Minuten später pfiff der Unparteiische dann einen Handelfmeter für die Gäste, den Sven Mathea zum 3:0 verwandelte (74.). Es roch nach Vorentscheidung, Heven aber gab noch einmal Gas. Erst schoss Pascal Zippel aus knapp 25 Metern perfekt in den Winkel – ein absolutes Traumtor. Danach nickte Marcel Herrmann nach einem Eckball das 2:3 - doch der Endspurt kam zu spät.
„Großes Kompliment an Bommern. Heute muss man deren Leistung hervorheben und nicht unsere kritisieren. Fetten Respekt“, so das Fazit von TuS-Coach Maximilian Wagener. „Jetzt gilt der volle Fokus dem Pokalfinale“, sagte es weiter. Jörg Silberbach war mit der Performance seines Teams voll zufrieden: „Alle unsere Pläne sind aufgegangen. Damit hat keiner gerechnet. Mit solchen Fans macht es einfach Spaß. Dafür spielt man Fußball.“
Am Vatertag steigt großer Pokal-Showdown am Haldenweg
Am Donnerstag (26. Mai) steht für die Hevener noch das Kreispokalfinale an. Um 16.45 Uhr trifft man auf der eigenen Anlage auf Westfalenligist Concordia Wiemelhausen. Zuvor finden (ab 10.30 Uhr) noch die Partien der Frauen sowie der Männer um Platz drei und das Damenfinale zwischen dem SV Bommern 05 und dem SC Union Bergen statt.
TuS: Wirges; Dosedal, Tumbul, Osma, Zippel, Kasumi, Schöppner (69. Türkyilmaz), Turgut (56. Kellner), Herrmann, Nehlson, Karakurt (69. Reis).
SVB: Gantowski; Köntker, Müller (83. Koch), Durmus (80. Wiedemeyer), Zeko, Poell, Herbrechter, Becker, D. Mathea, Niemann, S. Mathea.
Torfolge: 0:1, 0:2 Müller (63., 67.), 0:3 S. Mathea (74., Handelfmeter), 1:3 Zippel (89.), 2:3 Herrmann (90.).
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