Herbede. Der SV Herbede trumpft im Derby gegen den TSV Witten meisterlich auf. Ein Spieler ist gar nicht zu stoppen, bricht seinen persönlichen Torrekord.

Einmal mehr zeigte Edeltechniker Michael Kraus beim 7:1 (3:1) seines SV Herbede über den Türkischen SV seine Qualitäten, traf gleich sechs Mal ins Schwarze. Gästecoach Admir Tumbul hingegen ging mit seiner Elf hart ins Gericht.

Es war das Duell der Gegensätze, welches an der Kemnade stattfand. Der SVH ist souverän auf Titelkurs, die Gäste stecken mittendrin im Abstiegskampf. Bereits in der dritten Minute verwandelte Stürmer Michael Kraus einen Freistoß perfekt in den Winkel. Ein absolutes Traumtor, befand auch der Torschütze selbst: „Ich glaube, das war das schönste Tor meines Lebens.“ Nach einer knappen Viertelstunde dann Kraus’ zweiter Streich, diesmal per Foulelfmeter. Herbede kombinierte sich häufig stark bis vors gegnerische Tor, vom TSV kam da wenig Gegenwehr.

SV Herbede findet aufs Gegentor eine rasche Antwort

Als rund eine halbe Stunde gespielt war, fiel aber doch der überraschende Anschlusstreffer durch Fitim Peci, der plötzlich vor SVH-Keeper Gian-Luca Rexhäuser auftauchte und einschob - 1:2. Es dauerte allerdings nur fünf Minuten, ehe Kraus den Abschluss von Benjamin Niepmann abstaubte und auf 3:1 stellte (38.).

Wie schon im ersten Durchgang traf Kraus auch nach dem Wiederanpfiff direkt. Spätestens nach dem vierten Gegentreffer gaben sich die Gäste auf, was Coach Admir Tumbul gar nicht passte: „Wir haben komplett das Fußballspielen eingestellt. Ich hätte mir wenigstens gewünscht, dass wir kämpfen, aber selbst das hat nicht geklappt.“ In der Folge kam es in dem eigentlich sehr fairen Derby zu einer unschönen Szene. Nach einem Zweikampf gerieten Farset Kaedi und Benjamin Niepmann aneinander - beide sahen zu Recht die Rote Karte.

Seltene Szene: Hier hetzt Leonard Putz (re., SV Herbede) mal TSV-Akteur Musa Colak hinterher. Meist waren die Gäste im ungleichen Derby der zweite Sieger, verloren am Ende turmhoch mit 1:7.
Seltene Szene: Hier hetzt Leonard Putz (re., SV Herbede) mal TSV-Akteur Musa Colak hinterher. Meist waren die Gäste im ungleichen Derby der zweite Sieger, verloren am Ende turmhoch mit 1:7. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Nach langer Pause feiert Laurenz Engelbrecht sein Comeback

Michael Kraus bekam wenig später erneut die Gelegenheit zu einem Freistoßtor - diesmal traf er aber nur die Latte. Ein Versuch von Gavin Hope landete ebenso am Querbalken, sogar Innenverteidiger Christian Köhn traf noch den Pfosten. In der Schlussviertelstunde sorgte Kraus per Kopf und mit einem satten Distanzschuss in den Winkel für seinen irren Sechserpack, Nino Pöstgens machte das 7:1 rund.

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Eine weitere Geschichte schrieb Laurenz Engelbrecht. Nachdem ihm vor sechs Monaten die Kniescheibe ‘rausgesprungen war, gab nun sein Comeback. „Wenn man mit einem 7:1 nicht zufrieden ist, wird man unglaubwürdig. Michi Kraus war heute absolute Weltklasse - aber dahinter steht natürlich auch ein Team“, so SVH-Coach Jan Kastel. Admir Tumbul hingegen war nach der Klatsche brummig: „Das müssen wir in der nächsten Woche aufarbeiten. So holen wir keinen Punkt mehr und steigen ab.“ Matchwinner Kraus, der inzwischen bei 22 Saisontoren angelangt ist, fehlten fast die Worte: „Sechs Tore habe ich noch nie geschossen. Ich kann mich nur bei den Jungs bedanken, die mich immer unterstützen.“

Torfolge: 1:0, 2:0 Kraus (3., 16.; FE), 2:1 Peci (33.), 3:1, 4:1, 5:1, 6:1 Kraus (38., 47., 76., 85.), 7:1 Pöstgens (88.).

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Nach einem solchen Spiel darf man sich schon mal ausgelassen feiern: Michael Kraus (li.) vom SV Herbede erzielte am Sonntag unglaubliche sechs Tore gegen den Türkischen SV. In der Kabine ging’s danach mächtig zur Sache, nicht nur Torhüter Gian Luca Rexhäuser (re.) und Adrian Babral feierten diesen denkwürdigen Auftritt mit.
Nach einem solchen Spiel darf man sich schon mal ausgelassen feiern: Michael Kraus (li.) vom SV Herbede erzielte am Sonntag unglaubliche sechs Tore gegen den Türkischen SV. In der Kabine ging’s danach mächtig zur Sache, nicht nur Torhüter Gian Luca Rexhäuser (re.) und Adrian Babral feierten diesen denkwürdigen Auftritt mit. © SV Herbede | SV Herbede