Witten. Einen Konkurrenten hat der HSV Herbede vorerst mal distanziert. Im EN-Derby gegen den TuS Hattingen II fangen die Wittener aber mittelmäßig an.
Trotz einiger Anlaufschwierigkeiten hat Bezirksligist HSV Herbede das Spitzenspiel gegen den TuS Hattingen II mit 25:21 (9:12) am Ende verdient für sich entschieden. Nach Minuspunkten hat die Mannschaft von Trainer Marko Weiß, der nicht selbst in der Halle sein konnte, nun einen minimalen Vorteil gegenüber Noch-Tabellenführer ETG Recklinghausen.
Wegen eines positiven Coronatests blieb der HSV-Coach daheim, musste den Verlauf des EN-Kreis-Derbys über den Internet-Liveticker verfolgen. „Das ist nicht auszuhalten. Meine Nerven machen sowas nicht mit“, so Weiß nach der spannenden Begegnung, bei der sein Co-Trainer Björn Reichardt auf der Bank das Sagen hatte, zumindest in der Halbzeitpause aber via Handy schnell noch mit Weiß Rücksprache hielt.
HSV Herbede läuft zur Pause einem Rückstand hinterher
Das war auch durchaus vonnöten, denn im ersten Abschnitt hatte der Tabellenzweite doch mehr müde als erhofft mit den vor allem in der Defensive bissigen Hattingern, deren Coach Jan Schiltz ja eine lange Herbeder Vergangenheit hat und dem HSV in diesem Duell in der Jahnhalle nur zu gerne die Suppe versalzen hätte. In der recht torarmen Partie, in der sich beide Seiten eine Reihe technischer Fehler leisteten, hieß es nach einer Viertelstunde 5:5. Danach profitierte Hattingen auch von einigen Strafzeiten gegen die Gastgeber, die so mit 6:9 in Rückstand gerieten (22.). Auch beim Seitenwechsel war es noch ein Drei-Tore-Polster (12:9) für die personell geschwächte TuS-Reserve, die in Linksaußen Nils Johannes ihren erfolgreichsten Schützen hatte.
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Die Herbeder taten sich im Angriff enorm schwer. „Wir waren da in vielen Szenen einfach zu hektisch, haben auch schlecht abgeschlossen“, stellte Thomas Radtke später selbstkritisch fest. Entscheidend für die Partie war aus Sicht des HSV, dass die ersten zehn Minuten nach dem Wechsel wesentlich besser liefen. Nach dem 14:16 (37.) warfen die Hausherren fünf Treffer in Serie - 19:16 (42.). Jetzt schienen sie die konditionell merklich abbauenden Hattinger geknackt zu haben, kamen auch mal zu einfachen Toren per Tempogegenstoß.
Matchwinner Marius Windfuhr beißt trotz Blessur auf die Zähne
Eine enge Kiste blieb es dennoch bis in die Schlussphase, weil es der HSV nicht schaffte, dauerhaft seine Fehlerquote zu senken. Beim 20:19 (45.) dürfte bei Marko Weiß am heimischen Computer wieder das Zittern begonnen haben. In den letzten Minuten allerdings hatten die Gäste nicht mehr viel zuzusetzen, scheiterten zunehmend auch am sich steigernden HSV-Keeper Till Filter. In Marius Windfuhr, der sich zunächst am Sprunggelenk verletzte, dann aber noch mal auf die Zähne biss und ins Spiel zurückkehrte, hatte Herbede am Ende den entscheidenden Akteur. Sein Treffer zum 24:21 (59.) brachte Gewissheit, dass zwei weitere Zähler aufs Konto des Aufstiegsanwärters landen, der am Wochenende spielfrei hat.
HSV: Filter, Gajowski, Lange; Bottländer (3), W. Haupt (2), Mazurek (3), Radtke (4/2), Busch (3), Brämer (3), Czerkawski (1), Hoffmann, Schulte (1), M. Windfuhr (4), J. Windfuhr (1), Schauer, Hake.
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