Neuss. Wittens Ringer sind bei der NRW-Meisterschaft erfolgreich. Kiril Kildau und Lotta Englich hinterlassen Eindruck. Auch SU Annen auf dem Treppchen.

Eine passable Bilanz sprang bei den Landesmeisterschaften im Ringen für die Aktiven aus der Ruhrstadt heraus. Insgesamt acht Medaillen holten sich Sportlerinnen und Sportler aus den Reihen des KSV Witten 07 – darunter auch solche, die nur in der Liga für den Bundesliga-Club kämpfen. Die SU Annen brachte es immerhin auf zweimal Edelmetall.

Mit 215 Aktiven waren die Teilnehmerfelder randvoll – zumindest bei den Männern. Hier gab’s 137 Ringer im freien Stil und 63 im griechisch-römischen. Da es eine offene Landesmeisterschaft war, nutzten auch andere Vereine aus anderen Landesverbänden, unter anderem aus Sachsen, die Gelegenheit, sich in Neuss zu präsentieren.

Calvin Stiller und Nick Jacobs letztmals im Trikot des KSV Witten

Herausragend waren aus Sicht des KSV Witten die vier Titelgewinne für Calvin Stiller (60 G), Nick Jacobs (87 G), Teamstarter Kiril Kildau (92 F; Einzelstartrecht für KSK Konk. Neuss) sowie für Lotta Englich, die die Damen-Konkurrenz bis 76 Kilogramm ganz sicher beherrschte.

Stiller landete vier technisch überlegene Siege bei seinem letzten Auftritt im KSV-Dress. Der talentierte Nationalkader-Athlet wechselt zum Rivalen nach Neuss. Zum letzten Mal für den KSV Witten stand auch Nick Jacobs aus der Matte, der vor seinem Transfer nach Düren-Merken unter acht Startern Gold holte. Im Finale besiegte er den Neusser Jan Krempin mit 4:0. Ebenso Landesmeister wurde Freistil-Ass Kiril Kildau. Mit unter anderem drei technisch überlegenen Punktsiegen unterstrich er seine starke Frühform.

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Lotta Englich hat Frauen-Konkurrenz klar im Griff

Die erst 15-jährige Lotta Englich, die zuletzt schon im Saarland so exzellent gerungen hatte, ließ ihren Gegnerinnen in Neuss keine Chance, gewann im nordischen Turnier gleich dreimal durch Schultersieg, unter anderem gegen die niederländische Nationalringerin van Os. In der Klasse bis Kilogramm (gr.-röm.) war der für den KSV in der Bundesliga ringende Niederländer Bredi Slinkers (De Halter Utrecht) eine Klasse für sich. Hier belegte der Ex-Wittener Kutkagan Öztürk, der für die TSG Herdecke kämpfte, den Bronzerang.

Lediglich ein Ringer war in der Lage, Wittens Gregor Eigenbrodt (li.) zu stoppen. Der Rumäne Maxim Fricatel stoppte den 17-Jährigen vom KSV mit einem 11:8-Erfolg nach einem Kampf, in dem es stetig hin und her ging.
Lediglich ein Ringer war in der Lage, Wittens Gregor Eigenbrodt (li.) zu stoppen. Der Rumäne Maxim Fricatel stoppte den 17-Jährigen vom KSV mit einem 11:8-Erfolg nach einem Kampf, in dem es stetig hin und her ging. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Auf dem zweiten Platz landete im 63-kg-Limit des klassischen Stils Wittens Göran Izadi - allerdings waren hier ohnehin nur drei Ringer angetreten. Ebenfalls Silber gab’s in Neuss für Emily Kramarczyk, die nach überstandener Verletzung in der 57-kg-Klasse ihrer einzigen Kontrahentin Leni Selig unterlag.

Silber und Bronze für die Sport-Union Annen

Bundesliga-Ringer Gregor Eigenbrodt fand sich in einer der teilnehmerstärksten Klassen wieder. Im 79-kg-Limit (Freistil) schaffte er dank zweier vorzeitiger Punktsiege den Sprung ins Poolfinale, in dem er dem starken Rumänen Maxim Fricatel (Bruchsal) mit 8:11 unterlag. Das Bronzeduell gegen Marcel Graf aus Aachen-Walheim gewann der Wittener dann vorzeitig.

KSV-„Oldie“ Erkan Kaymak (82 G) nutzte das NRW-Turnier zur Vorbereitung auf die Veteranen-Weltmeisterschaft, belegte mit drei Siegen und zwei Niederlagen einen guten fünften Platz - unter anderem verlor er gegen den Neusser U-23-EM-Teilnehmer Deni Nakaev.

Von der SU Annen landete Nevros Bingöl (86 F) auf einem ausgezeichneten zweiten Platz, musste sich nach fünf Siegen erst im Finale einem Ringer aus Aachen-Walheim geschlagen geben. Im der Klasse bis 70 kg (Freistil) gab’s für Sultan Sulimani nach sechs eindrucksvollen Siegen und einer Niederlage gegen einen Leipziger Erstliga-Ringer Bronze. Vorzeitig schieden Erhan Yildirim und Ljubce Mitev aus.

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