Witten. Ringer halten zusammen: Der KSV Witten hält seine Clubwohnung für Flüchtlinge aus der Ukraine bereit. Kontakt zu Viktor Hlibenko aufgenommen.

Es ist fast 15 Jahre her, dass Viktor Hlibenko (53) für den KSV Witten 07 auf der Matte gestanden hat. Damals war das Fliegengewicht einer der Publikumslieblinge des Ringer-Bundesligisten. Die Verbindung zueinander ist seither dennoch nie abgebrochen - und wegen des Krieges in Hlibenkos ukrainischer Heimat glühten die Drähte nach Witten nun intensiver denn je.

„Zuletzt hatte ich Kontakt zu Viktors Frau Olga und habe ihr angeboten, nach Witten zu kommen“, so KSV-Jugendtrainer Mirko Englich, der seinerzeit mit dem Freistil-Ass gemeinsam für die Ruhrstädter kämpfte. „Sie ist inzwischen in Polen angekommen mit ihrer jüngsten Tochter“, so Englich erleichtert. Auch zu Fevzi Mamutov, der ebenfalls schon das KSV-Trikot trug, stand der frühere Olympia-Zweite in Kontakt, war in Sorge wegen der kritischen Lage im von Russland überfallenen Land.

KSV Witten lässt sich in Datenbank der Hilfsaktion aufnehmen

Die bundesweite Aktion von Ringkämpfern, die ihren Sportsfreunden aus der Ukraine unbürokratische, schnelle Hilfe zusagen, unterstützt man auch beim KSV. „Wir stellen unsere Vereinswohnung sofort für jemanden aus der Ukraine bereit, haben uns in die entsprechende Datenbank aufnehmen lassen“, berichtet Englich.

Hat sich sofort eingeschaltet, als es darum ging, mögliche Hilfe für die Flüchtlinge aus der Ukraine zu leisten: Mirko Englich (M.), Olympiazweiter von Peking 2008 und Jugendtrainer des KSV Witten, hat seinerzeit mit Viktor Hlibenko zusammen für die Ruhrstädter auf der Matte gestanden.
Hat sich sofort eingeschaltet, als es darum ging, mögliche Hilfe für die Flüchtlinge aus der Ukraine zu leisten: Mirko Englich (M.), Olympiazweiter von Peking 2008 und Jugendtrainer des KSV Witten, hat seinerzeit mit Viktor Hlibenko zusammen für die Ruhrstädter auf der Matte gestanden. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Unlängst hatte sich der frühere KSV-Bundesliga-Ringer Viktor Hlibenko, der im ukrainischen Lwiw lebt, beim damaligen Vorsitzenden Detlef Englich auf eine Nachfrage via Facebook gemeldet: „Hallo Detlef! Mir und meiner Familie geht es gut. Wir befinden uns im Krieg, aber wir sind stark und wir werden mit Waffen in unseren Händen kämpfen! Vielen Dank für die Unterstützung.“

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Die bundesweite Initiative „Ringereinheit Deutschland“ sucht intensiv nach Ringerfamilien, die Jugendliche und/oder Familien aus der Ukraine bei sich daheim aufnehmen können bzw. Unterkünfte zur Verfügung stellen können. Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, kann sich jederzeit via E-Mail an die Organisatoren wenden: „ringereinheitdeutschland@gmail.com“.

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