Sindelfingen. Unter Wert verkauft sich Hochspringer Benny Madu (BW Annen) bei der U-20-DM. Nur die Einstiegshöhe klappt - dann hakt es mit der Anlauftechnik.

Um sich bei der Deutschen U-20-Hallenmeisterschaft eine Medaille um den Hals hängen lassen zu können, hätte Hochspringer Benny Madu von der DJK Blau-Weiß Annen schon deutlich über zwei Meter springen müssen. Davon ist der 18-Jährige in seinem ersten Jahr in dieser Altersklasse aber noch ein gutes Stück entfernt. Dennoch war er nicht ganz zufrieden mit seiner Leistung, denn die übersprungenen 1,85 Meter waren schon klar unter seiner Norm.

Der Trend war bei Wittens derzeit größtem Leichtathletik-Talent in diesem Jahr recht positiv. Nach den 1,92 Metern bei der Westfälischen Meisterschaft gelang Benny Madu unlängst bei den NRW-Titelkämpfen in Düsseldorf sogar noch eine Steigerung: 1,95 Meter überquerte er dort und knackte mit dieser Höhe die erforderliche Norm für die nationalen Titelkämpfe im Sindelfinger Glaspalast. Da die Konkurrenz dort schon recht erlesen war, reiste der Annener ohne allzu hochtrabende Erwartungen an, wollte „einfach einen guten Wettkampf machen“, wie er vorab bekundete.

Hochsprung-Anlage muss kurzfristig versetzt werden

Doch irgendwie passte für den ehemaligen Deutschen Meister der U-16-Jugend an diesem Tag nicht allzu viel zusammen unter dem Hallendach in Baden-Württemberg. „Es war natürlich etwas unglücklich, dass kurz vor dem geplanten Wettkampfbeginn die Hochsprung-Anlage noch versetzt werden musste“, so BWA-Trainer Patrick Berg, der Madu nach Sindelfingen begleitete. Offenbar barg die räumliche Nähe zur Kugelstoß-Anlage eine unkalkulierbare Gefahr, so dass sich der Veranstalter zu dieser Maßnahme gezwungen sah. „Das hat dann noch mal eine gute halbe Stunde gedauert, bis der Wettkampf beginnen konnte“, wie Patrick Berg berichtete. Der Konzentration seines Athleten war dieser Zwischenfall gewiss nicht dienlich, „da geht die Spannung schon etwas verloren“.

Immerhin: Mit der Einstiegshöhe von 1,85 Metern hatte der BWA-Athlet keine Mühe, schaffte sie gleich im ersten Versuch. Knackpunkt für Madu waren dann allerdings die 1,90 Meter. „Ich hab’ mich vor dem Wettbewerb eigentlich ganz gut gefühlt, kam dann aber nicht so gut ‘rein“, so der Annener. Alle drei Versuche riss der 18-Jährige und scheiterte damit schon vorzeitig, belegte am Ende Rang 13. Dabei trat laut Patrick Berg ein bekanntes technisches Problem seines Schützlings zutage: „Beim Absprung war Benny immer ein wenig zu weit weg von der Latte. Der vierte, fünfte und sechste Schritt wurden dann einfach zu kurz.“

An seine Bestleistung wäre Madu schon gerne herangekommen, wie er nach dem DM-Aus zugab. Für ihn geht es jetzt darum, im Training die vorhandenen Defizite systematisch aufzuarbeiten. Den Titel holte sich Friedrich Schulze (TV Gelnhausen) mit 2,07 Metern. Die gleiche Höhe und Silber schaffte der Wattenscheider Louis Robertz.