München/Witten. Mit Türkgücü München spielt der gebürtige Wittener Moritz Römling aktuell in Liga drei. Bald will er aber wieder beim VfL Bochum angreifen.

Der ehemalige Wittener Moritz Römling, der als Kind und Jugendlicher beim SV Herbede und beim FSV Witten gespielt hat und dort immer noch gerne mal vorbeischaut, wenn es die Zeit zulässt, steht mittlerweile beim VfL Bochum unter Vertrag, bei dem er die Jugendakademie durchlief. Momentan ist der 20-Jährige noch bis zum Sommer an den Drittligisten Türkgücü München ausgeliehen. Mit dem hochveranlagten Linksfuß unterhielt sich WAZ-Mitarbeiter Vitus Weber über dessen Werdegang und die nächsten Ziele.

WAZ: Hallo Moritz Römling, wann und wo haben Sie eigentlich mit dem Fußballspielen angefangen?

Römling: Ich habe mit sechs Jahren beim SV Herbede angefangen, Fußball zu spielen und habe dort schnell eine Jugend übersprungen. 2013 bin ich dann zum FSV Witten gewechselt, um in der Bezirksliga zu spielen. Damals noch als Offensivspieler. In der Saison lief es richtig gut, wir sind Meister geworden, und ich habe sehr viele Tore geschossen.

Dann nach nur einem Jahr beim FSV kam der Wechsel zum VfL Bochum. Wie lief das Ganze ab?

Genau. Ich hatte damals Angebote von mehreren Vereinen aus dem Ruhrgebiet, unter anderem eben vom VfL Bochum, David Siebers hatte mich damals kontaktiert. Es war keine leichte Entscheidung, da auch Vereine, die vor allem damals noch deutlich höher spielten, Interesse an mir zeigten. Ich war aber schon als Kind VfL-Fan, weshalb ich mich dann für Bochum entschieden habe.

Haben Sie vorher schon einmal gemerkt, dass Sie vielleicht mal höher spielen könnten?

Am Anfang nicht. Erst nach der Saison beim FSV, als man häufiger mal in Berichten erwähnt wurde und die Angebote ‘reinkamen, hat man gemerkt, dass da vielleicht mehr geht. Vorher war es immer nur der große Traum.

Wie kam denn dann der Wechsel vom Offensivallrounder zum Linksverteidiger?

Bis zur U 17 habe ich in der Offensive gespielt. Im Pokalfinale gegen den BVB wurde ich dann als Linksverteidiger aufgestellt. In der Bochumer U 19 hat mich dann Dimitrios Grammozis (heutiger Trainer des Zweitligisten FC Schalke 04, Anm. d. Redaktion) trainiert und dauerhaft zum Außenverteidiger umgeschult.

Wie hart war es denn, sich bis zuletzt in der Jugendakademie durchzubeißen?

Gerade am Anfang war es schwierig, da sich das Leben komplett verändert hat. Man hat viel weniger Zeit und kaum Abwechslung im Alltag. Es gab dann eben nur noch Schule und Training. Aber mit der Zeit hat man sich dran gewöhnt. Trotzdem hat man auch schwierige Phasen dabei, falls man zum Beispiel eine Zeit lang wenig spielt. Es wird eben nur noch nach Leistung aufgestellt.

Gab es einen Trainer in Witten, der Ihnen rückblickend besonders viel mitgegeben hat?

Natürlich hat mich das Jahr damals beim FSV Witten unter Johannes Gabriel am meisten weitergebracht. Aber auch davor habe ich von allen Trainern, unter anderem auch von meinem Vater Markus, der früher in Heven gespielt hat, immer wieder was gelernt und mitgenommen.

In der Saison 2020/21 war Moritz Römling (li.) ausgeliehen an den Wuppertaler SV, mit dem er den Niederrheinpokal holte.
In der Saison 2020/21 war Moritz Römling (li.) ausgeliehen an den Wuppertaler SV, mit dem er den Niederrheinpokal holte. © Stefan Rittershaus / FUNKE Foto Services | Unbekannt

Schauen wir nun mal auf die Gegenwart. Wie wichtig war für Sie die erste Leihe zum Wuppertaler SV in die Regionalliga im Januar letzten Jahres?

Die Leihe zum Wuppertaler SV war wichtig, da nicht alles optimal lief. Die A-Jugend-Saison wurde coronabedingt abgebrochen, und bei den Profis habe ich kaum Spielzeit gehabt. Deswegen wurde ich dann für ein halbes Jahr an den Wuppertaler SV ausgeliehen. Dort lief es sehr gut, ich war nicht so weit von meiner Heimat weg, war Stammspieler, wir hatten eine richtig geile Mannschaft und haben am Ende sogar den Niederrheinpokal gewonnen. Auch wenn es nur ein halbes Jahr war, war das sehr hilfreich. Ich glaube, ohne die Station hätte ich danach keine Angebote aus der dritten Liga gehabt.

Nun sind Sie bei Türkgücü München. Zu Beginn der Saison haben Sie noch sehr viel Spielzeit erhalten, mittlerweile kaum noch. Wie sehen Sie die derzeitige Situation?

Ich denke, zufrieden sollte man nie sein, gerade in der aktuellen Situation nicht. Zwischendurch hatte ich auch ein kleines Tief. Ich werde aber versuchen, weiter an mir zu arbeiten und habe auch wieder ein besseres Gefühl.

Wie soll es jetzt für Sie persönlich weitergehen?

Zunächst wollen wir mit Türkgücü da unten ‘rauskommen, und da will ich meinen Teil dazu beitragen. Danach werde ich versuchen, mich in der Vorbereitung beim VfL Bochum zu beweisen, meinen noch bis 2023 laufenden Vertrag zu verlängern und dann langfristig auch in Bochum Fuß zu fassen.