Witten. Gegen den Drittligisten ASC Dortmund verschenkt die SG ETSV Ruhrtal Witten am Ende der ersten Hälfte die Chance auf die Sensation.
Die SG ETSV Ruhrtal Witten hat sich in der ersten Runde des Westfalenpokals mehr als achtbar aus der Affäre gezogen. Gegen den Drittligisten ASC Dortmund unterlagen die Oberliga-Handballerinnen recht knapp mit 22:25 (9:14).
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Die Atmosphäre in der Jahnsporthalle war etwas unterkühlt. Das lag sicher nicht an den Temperaturen, sondern daran, dass nur wenige Zuschauer den Weg zu diesem reizvollen Match gefunden hatten.
Auf den Rängen galt die 2G-Regelung und auch auf den Plätzen musste man die Masken aufbehalten. Auf der Tribüne verloren sich etwas mehr als 50 Zuschauer, einige von ihnen waren auch aus Dortmund angereist. Damit bestätigte sich ein seit einiger Zeit zu beobachtender Trend, dass die Menschen auf Besuche von größeren Veranstaltungen verzichten.
Unter regulären Umständen hätte dieses Handball-Spiel sicher mehr als 100 Personen angelockt. Sämtliche Spielerinnen und natürlich auch Trainer, Betreuer, Zeitnehmer und Schiedsrichter brauchten einen frischen negativen Test. Zudem wurden zur Pause nicht die Seiten gewechselt, um jegliches Ansteckungsrisiko mit Corona auszuschalten.
SG ETSV Ruhrtal Witten startet sehr gut
Ruhrtal Witten verliert knapp mit 22:25 gegen ASC Dortmund
Sobald die Partie angepfiffen war, interessierte sich aber niemand mehr für die Pandemie. Dafür war das Geschehen auf dem Parkett viel zu interessant. Der Drittligist hatte in der Anfangsphase große Probleme. Man täte den Gastgeberinnen großes Unrecht, das nur auf das strenge Harzverbot in Witten zu schieben.
Die Probleme der Gäste mit dem Ball waren eher zweitrangig, vielmehr standen die Wittenerinnen wirklich sehr gut in der Defensive und zwangen die Dortmunderinnen zu schwierigen Würfen. Im Tor stand dazu ein sehr sichere Eyleen Karwart, die im Verlauf des Spiels zu einem sicheren Rückhalt für ihr Team wurde. Wittens Trainer Daniel Buff freute sich über das schnelle Umschaltspiel seines Teams und in der fünften Minute über das 3:0 von Pia Kurzeja nach einem feinen Tempogegenstoß.
Sobald der Oberligist aber gegen eine organisierte Deckung spielen musste, wurde es ungleich schwieriger. Dortmund zwang das Buff-Team zu langen Ballstafetten und lauerte auf ungenaue Zuspiele. Die gab es dann auch, und innerhalb einer halben Minute wurde aus einem 4:1 ein 4:3 (11.). Es gab dann auch die erste Zeitstrafe, die aber gegen Daniel Buff, der sich zu laut darüber beschwert hatte, dass die Schiedsrichter einen Treffer Norina Migats nicht gaben.
ASC 09 dreht zum Ende der ersten Hälfte auf
Melissa Reibold, die auf Rechtsaußen eine sehr starke Partie machte und auch sieben Tore erzielte, markierte in der 17. Minute noch das 7:4, doch dann bekamen die Gäste das Spiel in den Griff. Immer öfter erahnten sie die Spielzüge der Wittenerinnen und trafen vier Mal in Folge zum 7:8. Dabei hatten die Wittenerinnen sogar noch etwas Glück, dass der ASC sehr oft Pfosten und Latte traf. Witten glich zwar noch durch Melina Prior zum 8:8 (23.) aus, doch dann drohte eine frühe Vorentscheidung.
Die Gastgeberinnen kamen nun nur noch selten zu einem klaren Abschluss, währen die erste und zweite Dortmunder Welle erst einmal für klare Verhältnisse sorgte. Das 9:14 aus Wittener Sicht zur Halbzeit war aber dennoch alles andere als ein Fingerzeig für das Endergebnis.
Wittens Trainer Daniel Buff zeigt sich zufrieden
Witten kam hellwach aus der Kabine und startete eine erfolgreiche Aufholjagd. Hannah Trippe und Norina Migat machten in der Defensive die Mitte dicht, damit hatten die Dortmunderinnen ein großes Problem. Melissa Reibold hatte nun ihre stärkste Phase. Ihr dritter Treffer in der zweiten Hälfte bedeutete in der 40. Minute das 15:16, das Spiel war wieder offen.
Allerdings zog der ASC wieder auf 17:21 davon. Es hätte vielleicht noch spannend werden können, wenn die SG nach dem 18:21 (53.) nicht einige Chancen hätten liegenlassen. So war dann aber das 19:24 (55.) die endgültige Entscheidung.
Wittens Trainer Daniel Buff war durchaus zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft. „Wir haben uns heute mehr als gut verkauft. Ich habe eine gute Torhüterleistung gesehen und auch mit dem Angriffsspiel war ich zufrieden.“ Das Match sei eine sehr gute Vorbereitung auf das Abstiegsduell in Riemke am kommenden Wochenende gewesen. „Ich habe heute alle Spielerinnen eingesetzt. Wenn wir diesen Elan mit nach Bochum nehmen, haben wir dort auf jeden Fall gute Chancen, etwas mitzunehmen.“
SG ETSV Ruhrtal Witten - ASC 09 Dortmund 22:25 (9:14)
Ruhrtal: Karwart; Peter (2), Trippe, Behler (1), Lukas (2), Koopmann, Lewe (2), Reibold (7), Kurzeja (4), Herrmann, Prior (1), Karabatic (1/1), Lünemann (2), Migat.