Witten. Die erste Zweitliga-Saison der Vereinsgeschichte kann sich bislang sehen lassen. Die DJK BW Annen liegt auf Rang vier - mit Tendenz nach oben.

Wer diese Entwicklung vor einigen Jahren vorauszusagen gewagt hätte, der wäre wohl als Fantast gegeißelt worden. Ein Tischtennis-Team aus der Ruhrstadt in der 2. Bundesliga? Auf Augenhöhe mit einem ehemaligen Europacup-Gewinner wie dem TSV Langweid? Doch bei der DJK Blau-Weiß Annen hat man die kühnsten Träume Realität werden lassen - Wittens tolle Frauen zeigen auf Bundesebene herausragende Leistungen.

Was, wenn man nicht zu Saisonbeginn mit Ersatz hätte spielen müssen? Gegen den derzeitigen Tabellenletzten TTC G.-W. Staffel setzte es in Limburg eine 4:6-Niederlage, daheim gegen den MTV Tostedt gab’s ein 3:6. Diesen kleinen Fehlstart aber haben die blau-weißen Schlägerkünstlerinnen nur allzu schnell korrigiert. Als Abwehr-Ass Tatsiana Bahr, die schon dreimal an Olympischen Spielen teilgenommen hat, erstmals wieder an Bord war, stellten sich auch gleich die Erfolge ein.

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Viermal hintereinander hieß der Sieger DJK BW Annen - damit hatten sich Ex-Doppeleuropameisterin Oxana Fadeeva und ihre Teamkolleginnen gleich mal dick unterstrichen im Notizbuch ihrer Kontrahenten verewigt. Es folgte dann noch ein weiterer Sieg gegen die Leutzscher Füchsinnen aus Leipzig. Die zehn erspielten Pluspunkte der Blau-Weißen haben ihnen nach der Hinrunde der 2. Bundesliga Rang vier eingebracht, allemal eine herausragende Bilanz.

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Lediglich beim 0:6 in Uentrop, beim wohl designierten Zweitliga-Meister (mit der Ex-Annenerin Elena Kuzmina) war man komplett chancenlos. Doch im ersten Jahr in dieser Spielklasse waren die Ansprüche ohnehin eher bescheiden. „Wenn wir in der Liga bleiben, dann ist das schon ein toller Erfolg für uns“, hatte Teammanager Paulo Rabaca vor dem Ligastart gesagt. Dass die Wittenerinnen am 3. April, nach dem abschließenden Spiel bei der DJK Offenburg, einen sicheren Platz in Liga zwei belegen dürften, davon darf man wohl ausgehen, sofern sich im bislang so überzeugenden Team keine Verletzungssorgen breit machen.

Nadine Bollmeier von der DJK BW Annen wird ihre zweite Babypause bald beenden und dann wieder für die Wittenerinnen antreten.
Nadine Bollmeier von der DJK BW Annen wird ihre zweite Babypause bald beenden und dann wieder für die Wittenerinnen antreten. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Mit einer Einzelbilanz von 11:6 hat Oxana Fadeeva einmal mehr ihre Sonderklasse unter Beweis gestellt, auch Tatsiana Bahr (7:2) spielt eine famose Saison. Elena Shapovalova (5:11) steht vom reinen Zahlenwerk her zwar nicht so glanzvoll da, musste aber ins obere Paarkreuz aufrücken, da Nadine Bollmeier nach ihrer zweiten Babypause noch keine Partie hat bestreiten können.

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Das wird sie erst zu Beginn des neuen Jahres - womit die Wittenerinnen noch eine zusätzliche, starke Option als Ass aus dem Ärmel ziehen können. Zudem ist die erst 16-jährige Abwehrspezialistin Sarah Rau (Bilanz 5:6), die unlängst noch mit der deutschen U-18-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Portugal war, auf einem richtig guten Weg, sich zu einer passablen Zweitliga-Spielerin zu entwickeln.