Gevelsberg. Die in Witten trainierende Judokämpferin Mathilda Niemeyer aus Hattingen und Ruder-Ass Johannes Weißenfeld sind EN-Sportler des Jahres 2020.
Alles etwas kleiner, etwas gedämpfter - aber doch wollte der Kreissportbund auch in diesem Jahr, trotz der weiter anhaltenden Corona-Pandemie, die besten EN-Sportler der vergangenen Saison auszeichnen. „Der Sport ist nun mal eine riesige Stütze für unseren Kreis“, brachte es Landrat Olaf Schade in der Aula des Gevelsberger Schulzentrums West auf den Punkt. Ungewohnt für die von der Westfalenpost präsentierte Ehrung: Diesmal nahm kein Aktiver bzw. keine Aktive aus Witten eine der Trophäen mit nach Hause.
Auf ein größeres Publikum sowie auf das sonst schon obligatorische Showprogramm hatte man bei der Veranstaltung aus bekannten Gründen diesmal verzichtet. Gleichermaßen gab’s diesmal nur Auszeichnung für den EN-Sportler bzw. die EN-Sportlerin und die Mannschaft des Jahres. Die gewohnte Unterteilung in U-18- und Ü-18-Aktive schenkte man sich, um das Programm weiter zu straffen. „Ich hoffe, dass wir die Ehrung im kommenden Jahr wieder normal ausrichten können“, wandte sich der Landrat an die anwesenden Sportlerinnen und Sportler.
Niemeyer berichtet vom veränderten Trainingsalltag
Allerdings war das Sportjahr 2020 wegen Corona auch ein ziemlich abgespecktes - das unterstrichen auch die zu Ehrenden. Den Auftakt machte die Auszeichnung der EN-Sportlerin des Jahres, hier fiel die Wahl der Jury auf Judo-Ass Mathilda Niemeyer (16) vom 1. JJJC Hattingen, die den nationalen Meistertitel in der U-18-Jugend errungen hatte. Hinter ihr landeten Beachvolleyballerin Jule Mantsch (Schwelm) und Para-Leichtathletin Merve Petruck (Breckerfeld/Bayer 04 Leverkusen).
„Auch für uns als Kampfsportler war es ein schwieriges Jahr, weil auch nicht so viele Turniere stattfanden“, sagte Nationalkader-Judoka Mathilda Niemeyer im Interview mit Moderator Marc Schulte. Auch der Trainingsbetrieb lief vor Jahresfrist ganz anders ab als gewohnt. „Dreimal pro Woche hatten wir Einheiten in Kondition, Athletik und Kraft“, so Niemeyer, die am Leistungsstützpunkt bei der SU Annen in Witten trainiert. „Aber es ist natürlich schon was ganz anderes, wenn man zu Hause mit Gummibändern trainiert anstatt mit seinen gewohnten Trainingspartnern“, so die sympathische Hattingerin.
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Beste Mannschaft des Jahres wurden die EN-Baskets aus Schwelm
Die inzwischen ins Halbschwergewicht aufgerückte Judosportlerin, die in diesem Jahr sowohl bei der U 18 als auch bei der U 21 die DM-Trophäe erkämpft hatte, hat schon genaue Vorstellungen vom kommenden Sportjahr. „Dann möchte ich mich voll in der U 21 etablieren und mich bei der DM wieder vorne platzieren.“ Geht ihre Entwicklung so weiter, dürfte es daran kaum einen Zweifel geben.
Bei den Männern fiel die EN-Sportler-Wahl erwartungsgemäß auf Ruderer Johannes Weißenfeld vom RC Westfalen Herdecke. Der Europameister mit dem Deutschland-Achter 2020 ließ Ruderkollege Finn Wolter (RC Witten) und Judoka Falk Hobein (SU Annen) hinter sich und deutete an, sich jetzt erstmal ein Jahr lang voll aufs Studium zu konzentrieren. „Bislang hatte ich ja alles meinem Sport untergeordnet“, so Weißenfeld. Als beste Mannschaft des EN-Kreises wurden die Zweitliga-Basketballer der EN-Baskets Schwelm ausgezeichnet, die Plätze belegten die Volleyball-Damen der TG RE Schwelm sowie die U-15-Baseballjunioren der Ennepetal Raccoons.
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Zudem wurde Ausdauerläufer Thorsten Machelett (Ennepetal) wegen seiner zahlreichen Spendenaktionen noch als „Held der Pandemie“ ausgezeichnet, darüber hinaus wurden auch wieder mehrere Preise an Ehrenamtler aus Sportvereinen des Kreises verteilt - darunter auch Marcel van Delden, Vorsitzender des Ruderclubs Witten, der als Corona-Beauftragter seines Clubs wirklich reichlich zu tun hatte.
Weitere Geehrte in der Kategorie Ehrenamt: Stefan Arndt, Schachgemeinschaft Ennepe-Ruhr Süd, Angelika Behnke, VfB Schwelm, Klaus Rauhaus, TG Rote Erde Schwelm, Udo-André Schäfer, Kneipp-Verein Sprockhövel sowie Mathias Werner, TuS Hattingen