Witten. Zum Abschluss der Bundesliga-Vorrunde empfängt Judo-Bundesligist SU Annen am Samstag den JC 66 Bottrop. Der Weltmeister mischt wieder mit.

Die Bundesliga-Saison im Schnelldurchgang - auch so etwas wie in diesem Jahr hatten die Judoka der Sport-Union Annen bislang noch nie erlebt. Immerhin haben sich alle Mannschaften diesem Kurzprogramm gestellt, so dass es eine durchaus aussagekräftige Meisterschaftsrunde wurde. Zumindest deren Vorrunde wird an diesem Wochenende abgeschlossen, die SU Annen wartet dabei mit dem Revierderby gegen den JC 66 Bottrop (Samstag, 18 Uhr, Kälberweg) noch mal mit einem Leckerbissen für die Zuschauer auf.

„Das war für alle schon ein besonderes Jahr, mit dem man sich auch erstmal arrangieren musste. Erst Corona, dann die Regelung mit den Doppel-Kampftagen - da war die Belastung für die Sportler doch schon relativ hoch“, erklärte Annens Trainer Stefan Oldenburg. Da innerhalb von gerade mal vier Wochen alle Vorrunden-Duelle ausgefochten werden mussten, ging es für einige der Aktiven schon ans Limit, denn für die geht es schließlich nicht bloß um die Duelle auf der Matte. Auch der Umstand, das jeweilige Gewicht punktgenau bringen zu müssen, war schon eine Herausforderung.

Endrunde diesmal ohne SUA

Zuschauer und Vereinsmitglieder sehen spannende Kämpfe am 25.09.2021 bei der Begenung der Judo-Bundesliga SU Annen gegen VfL Riesa im Sportzentrum SU Annen am Kälberweg 2 in Witten Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
Zuschauer und Vereinsmitglieder sehen spannende Kämpfe am 25.09.2021 bei der Begenung der Judo-Bundesliga SU Annen gegen VfL Riesa im Sportzentrum SU Annen am Kälberweg 2 in Witten Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

„Sollten wir unseren Heimkampf gegen Bottrop gewinnen, dann wäre es schon noch eine ganz ordentliche Saison für uns - auch wenn wir grundsätzlich mit einem anderen Anspruch hineingegangen sind“, merkte Oldenburg an. Immerhin waren die Wittener im vorigen Jahr Vizemeister geworden und hatten sich auch diesmal auf die Fahnen geschrieben, zumindest die Endrunde der besten vier Mannschaften zu erreichen. „Dieses Ziel ist für uns aber wohl nicht mehr drin“, so der 33-Jährige. Die vor den aktuell in der Nordgruppe viertplatzierten Annenern liegenden Rivalen aus Potsdam und Spremberg sind realistisch nicht mehr abzufangen, da es beide an diesem Wochenende noch mit dem TSV Hertha Walheim zu tun bekommen, den die Brandenburger sicher schlagen sollten.

„Insofern geht es für uns um einen versöhnlichen Abschluss am Samstag - der volle Fokus gilt jetzt dem Kampf gegen Bottrop“, freut sich Stefan Oldenburg schon auf den Vergleich der Revier-Teams. Das waren in den vergangenen Jahren immer packende Duelle - meist gingen die Wittener als Sieger daraus hervor. „Ich sehe uns auch diesmal als leichten Favoriten“, sagt der SUA-Coach, der aufgrund der parallel ausgetragenen niederländischen Meisterschaften nicht auf einige seiner Legionäre aus dem Nachbarland zurückgreifen kann.

Top-Duell zwischen Verstraeten und Tsjakadoea ist möglich

Dafür wird aber u. a. Martin Matijass wieder mit an Bord sein, der in der Vorwoche noch wegen seines Einsatzes beim Grand Prix in Zagreb gefehlt hatte. Was die Besetzung der Ausländer-Positionen anbelangt, so bauen die Unioner diesmal ganz auf ihre belgischen Asse. Weltmeister Matthias Casse (-81 kg) wird wie schon am vorigen Samstag wieder auf die Matte, dazu kommt mit Jorre Verstraeten (-60 kg) noch ein zweiter Olympionike. „Ich weiß, dass die Bottroper ihren Holländer Tsjakadoea auch mit dabei haben werden. Das könnte dann ja gegen Jorre ein richtig starker Kampf werden“, sagt der SUA-Trainer. „Bottrop hat ansonsten einen ähnlichen Ansatz wie wir und setzt vornehmlich auf Talente aus dem eigenen Verein.“

Die Zuschauer des Bundesliga-Kampfes müssen wie in der Vorwoche wieder einen aktuellen negativen Coronatest vorweisen. Die Möglichkeit zu einem Schnelltest vor Ort am SUA-Dojo besteht auch diesmal. „Es wird sicherlich einiges los sein in der Halle, wir hatten schon eine ganze Reihe Vorbestellungen“, berichtet Stefan Oldenburg. Mit den Wittener Fans im Rücken soll dann der vierte Saisonerfolg eingetütet werden.