Heven. Der TuS Heven steckt in einer handfesten Krise. Gegen den VfB Günnigfeld fängt man sich eine 2:4-Pleite. Eine Halbzeit lang völlig indiskutabel.

Seit dem ersten Spieltag (2:1 gegen den VfB Annen) haben sie das Gewinnen verlernt beim TuS Heven 09. Einer rabenschwarzen ersten Halbzeit am Sonntag haben es die Wittener zu verdanken, dass sie nun auch gegen den VfB Günnigfeld mit 2:4 (0:2) den Kürzeren zogen und nur noch hauchdünn vor der Abstiegszone liegen.

„Wenn die so weitermachen, dann müssen wir echt hoffen, dass die nicht noch ganz unten ‘reinrutschen“, sagte ein Hevener Insider, der dem Auftritt nichts wirklich Positives abgewinnen konnte. Dabei mag man den TuS-Kickern zugute halten, dass derzeit u. a. mit Hakan Osma, Jonathan Marzok, Mercan Türkyilmaz und Gian Luca Reis wichtige Akteure verletzt fehlen, zudem fiel gegen Günnigfeld auch noch Flügelflitzer Yannik Kellner aus. Eine herbe Schwächung.

Günnigfeld punktet durch seine Effizienz

45 Minuten lang war das noch nicht mal im Ansatz Bezirksliga-würdig, was Heven auf den Kunstrasen brachte. Schon der erste halbwegs kreative Angriff der Gäste brachte dem Team von Trainer Dino Degenhardt gleich das 1:0 (14.). Auch der Ex-Hevener Kevin Wrede wurde bei seinem Schuss nach 32 Minuten nur unzureichend von der TuS-Defensive gestört - 2:0.

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„In der ersten Halbzeit war das einfach nur peinlich. Das war Altherren-Fußball - und zwar von beiden Mannschaften“, moserte Hevens Trainer Max Wagener nach der Partie. Der feine Unterschied nur: Günnigfeld brachte zumindest Effizienz auf den Platz, nutzte seine Chancen eiskalt aus. Als der frühere Stockumer Cihan Tasbas das 3:0 (63.) markierte, schien die Partie bereits gelaufen.

Marcel Herrmann trifft doppelt für Heven

Doch immerhin wehrten sich die Blau-Weißen jetzt wenigstens. Vor dem dritten VfB-Treffer hatte Marcel Herrmann aus kurzer Distanz an die Latte geschossen (50.), bekam dann von Joker Kai Vogel den Ball nach einem verpatzten Günnigfelder Abstoß zu unpräzise vorgelegt - auch das hätte eigentlich ein Tor sein müssen (58.). Wenig später zirkelte Volkan Kiral einen 25-Meter-Freistoß an den rechten Pfosten (60.).

Dass sie das mit den Abschlüssen doch noch hinbekommen, zeigte dann Marcel Herrmann, der sich frech den Ball klaute und aus kurzer Distanz einlochte - 1:3 (64.). Nach einem Kiral-Freistoß köpfte Herrmann dann sehenswert sogar das 2:3 (76.). Ärgerlich nur, dass kurz zuvor Besim Kasumi die gelb-rote Karte gesehen hatte, als er einen Konter unterband (74.).

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In Unterzahl hatte der TuS schlechte Karten, fing sich sogar noch das 2:4 (86.), als man die Defensive beinahe komplett auflöste. „Trotz der Unterzahl waren wir das dominantere Team“, befand Wagener, der nun dringend die Gründe für die Talfahrt zutage fördern muss, um die Wende hinzubekommen.

TuS: Wirges; A. Tumbul, Witt (62. Sprathoff), Kasumi, Turgut (46. Vogel), Marschollek (73. Karakurt), Kiral, Zippel, Dosedal, Nehlson, Herrmann. Torfolge: 0:1 (14.), 0:2 (32.), 0:3 (63.), 1:3, 2:3 Herrmann (64., 77.), 2:4 (86.).