Gladbeck. Lange führt der TuS Bommern beim haushohen Favoriten VfL Gladbeck. Am Ende aber fehlt dem dezimierten Kader der Grün-Weißen einfach die Frische.

Das war ziemlich knapp: Beinahe wäre dem TuS Bommern seine Reifeprüfung in der Handball-Oberliga gelungen. Denn die Mannschaft von Trainer Nils Krefter war drauf und dran, beim hoch favorisierten VfL Gladbeck zu punkten. Lange sah es nach einer faustdicken Überraschung aus, und erst in der Schlussphase bogen die Gastgeber die Partie um, behielten die Zählerdank eines 33:30 (14:17)-Erfolges.

Wer aber glaubte, dass sich die Bommeraner nach dem Abpfiff in der Riesener-Halle gegenseitig auf die Schulter klopften mit dem Gedanken, immerhin keine derbe Abfuhr kassiert zu haben, sah sich getäuscht. „Es ist echt ärgerlich. Hier war wirklich mehr drin für uns. Ein paar Kleinigkeiten haben gefehlt, dann hätten wir das Ding gewonnen“, sagte nach dem Schlusspfiff etwa TuS-Kapitän Felix Groß.

Traumstart der Wittener mit 7:3 nach zehn Minuten

Denn die Wittener, deren ohnehin schon kleiner Kader durch den kurzfristigen Ausfall von Rechtsaußen Alexander Lindner (Rücken) noch weiter dezimiert wurde, begannen furios, lagen nach zehn Minuten mit 7:3 vorn. In der Deckung arbeiteten die Bommeraner vorzüglich, in zentraler Position verdiente sich Max Büchel ein dickes Lob vom Trainer. „Wir waren gut auf jeden Gladbecker Spieler vorbereitet, wollten erstmal mit einer ganz soliden Defensive beginnen“, so Nils Krefter über seinen Matchplan.

Auf geht’s, hier ist was drin für uns: Die Oberliga-Handballer des TuS Bommern schwören sich in einer Auszeit auf die nächsten Aktionen gegen den VfL Gladbeck ein. Unterm Strich kassierten die Wittener eine recht unglückliche 30:33-Niederlage, waren lange gleichwertig.
Auf geht’s, hier ist was drin für uns: Die Oberliga-Handballer des TuS Bommern schwören sich in einer Auszeit auf die nächsten Aktionen gegen den VfL Gladbeck ein. Unterm Strich kassierten die Wittener eine recht unglückliche 30:33-Niederlage, waren lange gleichwertig. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Der ging vollends auf, weil die Wittener auch vorne Glanzpunkte setzten. Im linken Rückraum war Ole Vesper selbst von der physisch enorm starken Gladbecker Abwehr kaum zu bändigen, warf insgesamt acht Tore. Max Büchel zog die Fäden in der Zentrale, harmonierte prächtig mit den Kreisläufern Kai Funke und Lukas Burbaum. „Ich glaube nicht, dass uns die Gladbecker so stark erwartet hatten“, gab Krefter zu Protokoll. Denn auch wenn die Hausherren zwischendurch herankamen auf zwei Treffer (10:12, 21.), war der TuS die dominierende Mannschaft der ersten Hälfte. Eine Minute vor der Pause traf Burbaum zum 17:12. Ärgerlich, dass man sich dann noch zwei Treffer fing - den zum 14:17 praktisch mit der Pausensirene, wobei Bommern den Angriff zuvor viel zu überhastet abgeschlossen hatte.

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Erst in der 50. Minute dreht Gladbeck erstmals die Partie

„Wir haben uns in der zweiten Halbzeit dann ein paar falsche Entscheidungen zu viel geleistet“, wie Krefter in seiner Analyse feststellte. „Dann war es aber auch eine Frage der Kraft, uns fehlte in der Schlussphase die Frische“, so der TuS-Coach, der kaum Alternativen zur Startformation hatte. Gladbeck hingegen schob personell kräftig nach, holte so Tor um Tor auf. Nach 39 Minuten führten die Gäste noch mit 21:16, doch gut zehn Minuten später war es Fynn Blißenbach, der die Partie drehte - 25:24 (50.), die allererste Führung für den ehemaligen Drittligisten um Trainer Sven Deffte. Der Gladbecker war einer der entscheidenden Faktoren bei den Rot-Weißen, warf sechs Tore und fand immer wieder Lücken in der TuS-Defensive. „Auch Felix Käsler auf Rechtsaußen hat dann alles getroffen, da passte bei den Gladbeckern fast alles“, kommentierte Bommerns Coach die Aktionen des siebenfachen VfL-Torschützen.

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Mit dem 30:27 (57.) standen die Zeichen dann doch auf Sieg für den Favoriten, der sich auch von Bommerns offener Deckung nicht mehr aufhalten ließ. „Ich bin dennoch stolz auf meine Mannschaft. Wir hatten Gladbeck hier echt am Wickel und die Chance, was zu holen. Darauf können wir aufbauen“, so Nils Krefters Fazit.

Lob für die Grün-Weißen gibt’s vom Trainer des Titelkandidaten

„Kämpferisch“, sagte derweil Gladbecks Coach Sven Deffte, „waren wir in der zweiten Halbzeit bärenstark. Und die volle Bank war auch ein Vorteil. Ich habe vorher gesagt, dass Bommern eine andere Hausnummer als Hemer ist. Der TuS hat das wirklich gut gemacht.“

TuS: Goldkuhle, Uphues; Funke (4), Leicht, Groß (4), Burbaum (2), Lemke (5), Büchel (5/2), Vesper (8), Faeseke (1), Ludwig, Eigenbrodt (1).

Spielfilm: 2:2 (6.), 2:4 (8.), 3:7 (11.), 5:7 (14.), 6:8 (16.), 6:10 (18.), 8:10 (20.), 9:12 (21.), 10:14 (25.), 11:15 (27.), 12:17 (29.) 14:17 (30.), 15:19 (35.), 16:21 (39.), 18:21 (41.), 19:23 (42.), 22:24 (46.), 25:24 (50.), 28:26 (53.), 30:27 (57.), 32:28 (59.), 33:30 (60.).